Der Finanzinvestor Permira ist elf Jahre nach seinem Einstieg beim Softwareanbieter Teamviewer nun endgültig ausgestiegen. Die Beteiligungsgesellschaft trennte sich von ihrem letzten verbliebenen Aktienpaket und erzielte damit einen Bruttoerlös von fast 115 Millionen Euro, wie sie in Luxemburg mitteilte. Insgesamt hat die Beteiligungsgesellschaft über die Jahre mehrere Milliarden eingenommen. Teamviewer, in Göppingen bei Stuttgart ansässig, hatte sich über die Jahre hinweg vom Start-up zu einem börsennotierten Unternehmen entwickelt.
Für Permira sollte sich das Engagement aber allemal gelohnt haben: Laut Finanzkreisen hat der Investor sein eingesetztes Eigenkapital mehr als verzehnfacht. Die Übernahme und der anschließende Verkauf des Softwareunternehmens dürfte damit eine der erfolgreichsten Permira-Transaktionen weltweit sein. Permira hatte Teamviewer 2014 für rund 870 Millionen Euro gekauft und dann im Herbst 2019 an die Börse gebracht. Alleine beim damals größten deutschen Tech-Börsengang seit dem Platzen der Dotcom-Blase um die Jahrtausendwende hatte der Finanzinvestor 2,2 Milliarden Euro erlöst.
Höhenflug der Aktie zu Corona-Zeiten
In der Folgezeit hatte sich Permira mehrmals von Aktienpaketen getrennt. Insgesamt hatten der IPO und der gestaffelte Verkauf von Anteilen bis zuletzt knapp sechs Milliarden Euro gebracht.
Permira hatte zuletzt noch eine Beteiligung von 14 Prozent bei Teamviewer gemeldet. Wie aus den Finanzkreisen verlautete, wurden danach immer wieder Anteile am Markt verkauft. Das letzte, nun veräußerte Aktienpaket habe deshalb sieben Prozent entsprochen. Nach dieser Platzierung hält der Investor eigenen Angaben zufolge keinerlei Aktien mehr.
Teamviewer war in der Corona-Pandemie eine Erfolgsgeschichte am Kapitalmarkt gewesen. Viele Menschen hatten vom heimatlichen Büro aus die Fernwartungs- und Homeoffice-Software des Unternehmens aus dem schwäbischen Göppingen genutzt. Beflügelt von den seinerzeit guten Geschäften war der Kurs im Juli 2020 bis auf fast 55 Euro geklettert. Noch im Februar 2021 hatte Permira 13,2 Millionen Aktien für 44,50 Euro das Stück verkauft.
Lange hielt die Hausse allerdings nicht an, weil unter anderem am Markt Zweifel an den weiteren Wachstumsaussichten und Kritik an Sportsponsor-Verträge laut wurden. Der Kurssturz der Aktie führte bis Oktober 2022 zum bisherigen Tief bei gerade noch knapp 7,7 Euro. Und auch 2025 ist die Performance bisher mau: Durch die aktuellen Kursverluste nach der Platzierung liegt die Aktie nun seit dem Jahreswechsel wieder leicht im Minus. Die Teamviewer-Aktien sackten durch den Verkauf der letzten Anteile des Finanzinvestors daraufhin um bis zu sechs Prozent auf 9,165 Euro ab und waren Schlusslicht im MDax der mittelgroßen Unternehmen.