Die Homepage existierte Anfang November nach wie vor und wies auf eine neue Speisekarte oder diverse Aktionen im Restaurant Bootshaus im Konstanzer Stadtteil Stadelhofen hin. Dabei hat das im Dezember 2023 eröffnete Gasthaus bereits seit Ende September geschlossen – vor kurzem hat dort das türkische Restaurant Zeugma nur wenige Meter vom Grenzübergang entfernt geöffnet.
Ismail Arslan und Nick Ciftci waren die Besitzer des Bootshauses, sie betreiben darüber hinaus den Irish Pub Logan‘s in der Reichenaustraße und eröffneten im Frühsommer ein zweites Logan‘s im Stadtteil Wollmatingen. „Die beiden Logan‘s betreiben wir weiterhin“, antwortet Nick Ciftci auf SÜDKURIER-Nachfrage.
Über die Gründe der Schließung des Bootshauses möchte er in Absprache mit seinem Geschäftspartner Ismail Arslan keine Angaben machen. „Wir haben Ende September verkauft. So einfach ist das. Mehr gibt es nicht zu sagen. Es ist alles gut so, wie es ist.“

In den Sozialen Netzwerken kursierten online diverse Gerüchte – auch auf diese möchte er nicht eingehen. So ist für ein Mitglied der Facebook-Gruppe „Du bist aus Konstanz, wenn...“ das Konzept Burger-Restaurant „in Konstanz nicht so durchdacht. Mittlerweile gibt‘s ja alle zwölf Meter irgendeinen Burgerschuppen.“
Ein weiterer User bezeichnet Stadelhofen als „kein attraktives Viertel. Es gibt nur eine Handvoll Läden, die es schon immer gibt. Hinzu kommt aber über die Jahre eine massive Zunahme an Döner- und Burgerläden. Wer hier was Neues aufmachen will, braucht das richtige Konzept und muss aufgrund der abgeschiedenen Lage eine Nische bedienen, ansonsten wird‘s nichts. Wer sich die Stadt nicht leisten kann, landet in Stadelhofen, daher haben wir hier auch signifikant viele Einzelunternehmerinnen im Friseur-, Kosmetik- und Nageldesign. Die Stadt können sich nur noch Kettengeschäfte leisten“.
Einig sind sich viele User in einer Sache: Sie vermissen Bootshaus-Vorgänger Pfannkuchen, das hier 37 Jahre ansässig war, und wünschen den Betreibern des neuen Restaurants Zeugma viel Erfolg.
Lokal am Gottmannplatz ist wieder geschlossen
Auch das Samarkand am Gottmannplatz ist seit wenigen Wochen geschlossen, das usbekische Restaurant, das zuvor in Singen ansässig war, eröffnete im Sommer in Konstanz. Wieso also jetzt schon wieder das Ende? Der Ort direkt neben dem Tafelladen scheint nicht der beste Platz für ein Restaurant zu sein, bereits zuvor haben sich mehrere Restaurants hier vergeblich versucht zu etablieren.

Otar Sadoev, Mitarbeiter im Restaurant und Lebensgefährte von Geschäftsführerin Marem Temarbulatov, erklärt: „Wir hatten Probleme, die passenden Mitarbeiter zu finden, die usbekisch kochen und auch Deutsch sprechen können. Zwischendurch sind fünf Mitarbeiter auf einmal gegangen und wir haben keinen Ersatz gefunden.“
Am Ende habe er mit seiner Lebensgefährtin auch noch selbst kochen müssen, „das war einfach zu viel Arbeit und wir konnten nicht mehr alle Gäste so zufriedenstellen, wie es sein muss. Daher haben wir uns im Oktober entschlossen, das Samarkand zu schließen“.
In den kommenden Monaten arbeiten sie an einem neuen Konzept, um in Singen, wo das Samarkand vor dem Umzug nach Konstanz beheimatet war, womöglich erneut ein Restaurant zu eröffnen – dieses Mal mit einem anderen Konzept: „Wir wollen dann allgemein orientalische Küche und auch die Küche meines Heimatlandes Georgien anbieten.“
Gerüchteküche brodelt beim Restaurant Kabul
Ebenfalls waren zuletzt Gerüchte im Umlauf, nach denen das Kabul im Buhlenweg kurz vor dem Ende stehen würde – das kleine Speiselokal, das sich auf Lieferung spezialisiert hat, in dem man aber auch vor Ort essen kann, hat ebenfalls erst im Sommer eröffnet. „Das stimmt nicht. Die Gerüchte sind falsch“, erwidert Chef Mohammad Basir Noori, als der SÜDKURIER ihn darauf anspricht.

„Die Geschäfte laufen sehr gut. Es ist allerdings schwer, Mitarbeiter für die Auslieferung zu finden. Also sind wir auf der Suche nach einem Laden in der Innenstadt, um dort neu zu öffnen und Speisen zur Abholung oder zum Verzehr vor Ort anzubieten.“
Wann das sein wird, weiß er noch nicht, „denn wir haben noch nichts Geeignetes gefunden“. Vor einer kompletten Schließung des Restaurants Kabul könne jedoch keine Rede sein, das Geschäft laufe wie gehabt weiter.