Wer sich für sein Restaurant Sterne sichern will, muss die Gourmet-Tester vom Guide Michelin überzeugen. Nur wenige Gastronomen schaffen es in diesen Kreis. Für den Alltag der meisten Menschen sind Hobby-Kritiker, die auf Internet-Plattformen ihre Bewertungen für Restaurants abgeben, viel wichtiger.
Google bietet diese Möglichkeit, ebenfalls Gastroguide oder Restaurantguru. Eine wichtige Adresse für viele Nutzer ist das Portal Tripadvisor. Hier werden die jeweils besten Restaurants von Städten, Regionen oder Ländern gelistet – jeweils eingestuft anhand der Noten der Besucher.
Wir haben uns auf die Seite www.tripadvisor.de begeben und dort nach den besten Restaurants in Radolfzell begeben – sofort spuckte uns die Suchmaschine eine Rangliste von 57 bewerteten Lokalitäten aus. Neben der Einteilung in die Kategorien „Ausgezeichnet“, „Sehr Gut“, „Befriedigend“, „Mangelhaft“ und „Ungenügend“ haben die User die Bewertung, ihre Note mit persönlichen und daher subjektiven Eindrücken zu begründen.
Das sind die Top 7 der Tripadvisor-Kritiker zum Stand 1. Juli 2024.
Platz 1: Levante in der Löwengasse 30

162 Bewertungen: 128 ausgezeichnet, 18 sehr gut, 9 befriedigend, 2 mangelhaft, 5 ungenügend
Levante ist die Bezeichnung der Region des östlichen Mittelmeerraumes, auch Nahost genannt. Die unterschiedlichen Esskulturen verbinden sich hier mit der mediterranen Küche zur mediterran-levantinischen Küche, kurz als Levante-Küche bezeichnet. Das Levante in der Löwengasse ist ein typisches arabisches Restaurant, täglich außer Dienstag werden frisch zubereitete arabische Gerichte angeboten.

Blick in die Karte: Auf der Speisekarte finden Gäste auch viele vegetarische und vegane Gerichte. Klassisch ist das Muhammara, eine Bulgur-Granatapfelpaste mit Walnüssen, Zwiebeln, Olivenöl und Granatapfelsoße als Vorspeise für 7,50 Euro. Ebenfalls ein Klassiker ist der Levante-Mix-Teller: fünf verschiedene Vorspeisen Hummus, Baba Ghannouj, Muhammara, Falafel und Levante Salat für 17,50 Euro. Wer es rauchig mag, dem sei der große Grill-Teller aus Hähnchenbrustspieß, Kaftaspieß, Kalbsteakspieß, serviert mit Reis und Salat für 29,50 Euro empfohlen.
Öffnungszeiten: Dienstag Ruhetag, Mittwoch bis Montag 11.30 bis 22 Uhr.
Platz 2: La Oliva in der Karl-Wolf-Straße 21

353 Bewertungen: 234 ausgezeichnet, 62 sehr gut, 38 befriedigend, 13 mangelhaft, 6 ungenügend.
Eladio Rodriguez und sein Team möchten ihren Gästen eine kulinarische Reise durch Spanien und Italien bieten – mit einer Auswahl an qualitativ hohen Speisen, Tapas, Fisch und Fleischgerichten. Unter der Woche gibt‘s im La Oliva einen täglich wechselnden Drei-Gänge-Mittagstisch.

Blick in die Karte: Beliebt sind die wechselnden Mittagsmenüs – zum Beispiel: Salat oder Vitello tonato, Schinken mit Melone, Tomate-Mozzarella oder Bruschetta vorneweg, Spaghetti mit Thunfisch, Kapern, frischen Tomaten und Tomatensauce als Hauptspeise sowie hausgemachte Panna Cotta als Nachspeise für 14,90 Euro. Ein solches Menü gibt es auch in einer edleren Variante mit gemischtem Salat mit Lachs, Gambas und Jakobsmuschel sowie denselben Vor- sowie Nachspeisen für 23,90 Euro.
Auf der regulären Karte stechen die verschiedenen Tapas-Variationen heraus. Attraktiv sind die gemischten Tapas für 23,90 Euro pro Person: Gambas Ajillo, Chorizo, Champignon, Muschel pikant, gebackene Sardellen, Datteln, Jakobsmuschel, gebackene Calamares, Tortilla mit Zwiebel, Hackfleischbällchen, Calamari-Garnelenspieß, dazu wird Aioli und Brot serviert. Sehr positiv für Menschen mit Unverträglichkeiten ist die Übersicht über die Allergene.
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag und Sonntag, 11.30 bis 14.30 Uhr und 18 bis 23 Uhr, Samstag 18 bis 23 Uhr, Dienstag Ruhetag.
Platz 3: Restaurant Liesele in der Höllstraße 3

329 Bewertungen: 127 ausgezeichnet, 120 sehr gut, 50 befriedigend, 10 mangelhaft, 22 ungenügend.
Familie Allinger bewirtet seit 1991 im Restaurant Liesele – zunächst als Pächter, 1998 schließlich als Besitzer. Die Küche ist schwäbische und badisch geprägt, das Innere erinnert an ein Puppenhaus. Das Motto „Omas Küche“ passt perfekt zum Erscheinungsbild.

Blick in die Karte: Badisch, sympathisch, gut – wer gut-bürgerliche, einheimische Küche mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Diese Klassiker stehen auf der Karte: Herrgottsbscheisserlesupp, also Maultaschensuppe, für 6,20 Euro, Salad von dr Mettnau, also Salat vom Büfett mit Kretzer/Eglifilet in Bierteig gebacken, dazu hausgemachte Remoulade, für 23,90 Euro oder Saure Kuttla, also Vormagen (Pansen) vom Rind in Mostsauce mit feinen Bratkartoffeln, für 16,90 Euro. Darüber hinaus gibt es etwa Liesele Hafa Liesele Topf, also
Schweinelendchen vom Grill dazu hausgemachte Spätzle und eine Champignonrahmsoße, für 28,90 Euro. Die Gerichte im Liesele sind ehrlich, üppig, hausgemacht und lecker.
Öffnungszeiten: Montag und Dienstag 16 bis 21 Uhr warme Küche, Freitag bis und Sonntag 11.30 bis 21 Uhr warme Küche, Mittwoch und Donnerstag Ruhetage.
Platz 4: Gusto Trattoria Toscana in der Zeppelinstraße 7

159 Bewertungen: 126 ausgezeichnet, 9 sehr gut, 5 befriedigend, 10 mangelhaft, 9 ungenügend.
Man darf sich von dem eher rustikalen äußeren Erscheinungsbild nicht beirren lassen: Die Trattoria bietet eine authentische italienische Küche, wie man sie vom letzten Toskana-Urlaub noch kennt. Die Mitarbeiter sind freundlich und herzlich.

Blick in die Karte: Hier findet man so gut wie alles, was man aus Italien kennt: Insalata con prosciutto, also Salat mit Schinken für 9,50 Euro. Es gibt außerdem Pasta ai funghi porcini, also mit Steinpilzen, für 16,90 Euro, Pasta alla crema di tartufo, also mit Trüffelcreme, für 16,90 Euro, Gnocchi alla carbonara, also mit Speck und Eiern, für 9,90 Euro. Das Rumpsteak al tartufo, also mit Trüffelsoße, gibt es für 29,90 Euro. Natürlich auch im Angebot: Pizza-Variationen von Margherita für 8,50 Euro bis Salmone, also mit Lachs, für 14,90 Euro.
Öffnungszeiten: Sonntag 17.30 bis 22 Uhr, Montag bis Freitag 12 bis 14 sowie 18 bis 22 Uhr, Samstag 17.30 bis 23 Uhr.
Platz 5: Einkehr am Gleis in der Unterdorfstraße 24 in Markelfingen

91 Bewertungen: 67 ausgezeichnet, 11 sehr gut, 8 befriedigend, 3 mangelhaft, 2 ungenügend.
Ende Juli ist der Gründer und Besitzer des Restaurants, Florian Repnik, mit 46-Jahren seinem Krebsleiden erlegen – er war ein ausgebildeter Restaurantfachmann mit Erfahrung in der Spitzengastronomie im Gleis in Markelfingen. Mit Christian Dierich stand seit vielen Jahren ein gelernter Koch mit Erfahrung in der Sterne-Gastronomie an seiner Seite. Diese Mischung war seit 2017 die Erfolgsformel der Einkehr am Gleis in Markelfingen direkt am Seehas-Bahnhof, Dierich kocht weiterhin im Gleis. Beiden ist eine perfekte Mischung gelungen aus gehobener Gastronomie für Mittag- und Abendgäste sowie gut-bürgerlicher Küche für Touristen, die das Hotel als Zwischenstation ihrer Radtour nutzen. Noch steht nicht fest, wie es nach dem Tod Florian Repniks mit dem Haus weitergeht, derzeit ist es normal geöffnet.

Blick in die Karte: Feudal oder rustikal – hier findet jeder etwas: Die kleine Karte (14.30 bis 17 Uhr) bietet etwa eine Portion Pommes für 4 Euro, Wurstsalat mit Brot für 8 Euro oder Schweizer Wurstsalat mit Brot für 9 Euro. Die regelmäßig wechselnde Hauptkarte achtet ebenfalls auf einen guten Mix: So gibt es derzeit Zanderfilet vom Grill mit Pimiento de Patron, Fenchel, Tomatensud, Oliven, Kapern und Paprika-Bulgur für 28 Euro. Auch auf der Karte: Involtini vom Kalb und Wildfang-Gamba mit Parmaschinken, Salbei, grüner Spargel, Oliven und Orangen-Fenchel-Risotto für 32 Euro. Oder: Schweineschnitzel mit Pommes und buntem Gemüse für 19 Euro sowie ein vegetarisches Omelette Soufflé mit Rahmpfifferlingen, Aprikose, Baby-Spinat und Parmesan für 24 Euro.
Öffnungszeiten: Montag und Dienstag Ruhetage, Frühstück von 7 bis 10 Uhr, Wochenende und Feiertag ab 8 Uhr, warme Küche 12 bis 14 Uhr, 18 bis 21.30 Uhr, kleine Karte von 1. März bis 30. September 14 bis 17.30 Uhr.
Platz 6: Zur alten Mosterei in der Spitalstraße 3

129 Bewertungen: 79 ausgezeichnet, 31 sehr gut, 11 befriedigend, 5 mangelhaft, 3 ungenügend.
Das Restaurant trägt vielleicht nicht den spanischsten aller Namen – dafür bietet es spanische Esskultur vom Feinsten. Weniger die Spitzengastronomie als mehr diejenige, die eigentlich jeder mag und gerne isst. Die Gastgeber sind sehr freundlich und begrüßen ihre Gäste herzlich. Das Obergeschoss ist urig eingerichtet und man fühlt sich schnell heimelig.
Der Blick in die Karte: Ob ein Ensalada Andaluz, also ein Andalusischer Salat mit Thunfisch und Artischocken für 11,50 Euro, die riesige Auswahl an kalten oder warmen Tapas zwischen 4,50 Euro für grüne Oliven bis 16,50 Euro für Carpaccio de solomillo, also Rinderfiletcarpaccio mit Rucola und Parmesan, Paella a la Valenciana für 22,50 Euro pro Person, oder Pasta fresca con gambas al ajillo picante, also Frische Nudeln pikant mit Gambas und Knoblauch für 17,90 Euro – in der Alten Mosterei kommt südeuropäische Gaumenfreude auf die Teller. Ebenfalls finden sich auf der Karte diverse Fisch- und Grillspezialitäten aus Spanien.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 17.30 bis 22.30 Uhr, Freitag und Samstag von 17.30 bis 22.30 Uhr (Küche bis 22 Uhr), Sonntag 12 Uhr bis 14 Uhr und 17.30 bis 21.30 Uhr (Küche bis 20.30 Uhr), Montag Ruhetag.
Platz 7: Bio-Restaurant und Café Safran in der Löwengasse 21

80 Bewertungen: 58 ausgezeichnet, 12 sehr gut, 7 befriedigend, 1 mangelhaft, 2 ungenügend.
Der Anspruch des ersten Bio-zertifizierten Restaurants in Radolfzell ist hoch. Die Gerichte richten sich in aller Regel nach der Jahreszeit, also nach Verfügbarkeit. Wenn Fleisch auf den Teller kommt, dann aus Demeter-Höfen der Bodenseeregion. Ein hehrer Anspruch.
Der Blick in die Karte: Die Tagesgerichte liegen zwischen 8 und 15 Euro, die Karte wechselt regelmäßig. Anfang Juli gab es zum Beispiel mediterranes Kichererbsen-Ratatoille mit gebackenem Ziegenkäse, überbackener Dinkel-Crêpe mit Chili-sin-Carne-Füllung, überbacken; Süßkartoffel-Spinat-Curry mit Basmati oder Spaghetti Carbonara, mit Speck oder Räuchertofu, Rahm, Parmesan, Ei.
Öffnungszeiten: Dienstag bis 11 bis 15.30 Uhr (Küche 11 bis 14 Uhr), Samstag 10 bis 15 Uhr (Küche 11 bis 14 Uhr Uhr), Sonntag, Montag und Feiertage Ruhetage.