Zwei Jahren haben die Frickinger jetzt warten müssen, um mit tausenden Besuchern ihren 25. Frickinger Herbst feiern zu können – Corona machte die Veranstaltung im eigentlichen Festjahr 2020 unmöglich. Jetzt nimmt das Organisationsteam um Eugen Trinler einen neuen Anlauf. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Für den Herbstmarkttag am 11. September von 10 bis 18 Uhr haben die Mitorganisatoren Elvira und Erich Fruh bereits 76 Aussteller-Namen auf der Anmeldeliste. Vor der Pandemie waren es nur unwesentlich mehr.

Plattform für Vereine und Gewerbetreibende im Ort

Dem Ursprungskonzept sind die ehrenamtlichen Organisatoren bis heute treu geblieben. Die Idee hinter dem Markt sei gewesen, Vereinen und Gewerbetreibenden eine Ausstellungsplattform zu bieten, erzählt Eugen Trinler, Vorsitzender des Organisationsausschusses. Aus anderen Gemeinden werden nur Aussteller akzeptiert, wenn das entsprechende Angebot nicht aus Frickingen generiert werden kann. „Wir wollten keinen Krämermarkt“, unterstreicht Fruh. Trinler ergänzt: „Es soll authentisch und regional bleiben.“

Die Kinder der Herbstmarkt-Ausschussmitglieder hatten 1995 bei der Premiere der Veranstaltung besonderen Spaß an den Tieren auf der ...
Die Kinder der Herbstmarkt-Ausschussmitglieder hatten 1995 bei der Premiere der Veranstaltung besonderen Spaß an den Tieren auf der Gewerbewiese. | Bild: Herbstmarktausschuss

Feriengäste legen ihren Urlaub auf die Herbstmarkt-Zeit

Kleiderständer mit Ware aus fremden Ländern suchen die Besucher daher vergebens. Den Veranstaltern ist es wichtig, die so beliebte heimelige und zugleich zünftige Atmosphäre zu erhalten. Genau das schätzten die Besucher, ist sich der Vorsitzende sicher. Als Beispiel nennt er Gäste aus Hannover oder Berlin, die ihren Urlaub in der Seeregion extra so legen, dass sie die Herbstwoche und das Marktereignis nicht verpassen.

Kulturprogramm und buntes Markttreiben

Die 25-Jahre-Feier des Herbstmarktes 2020 hätte wieder eine große Nummer sein sollen mit Festakt, Feuerwerk, Blaulichttag. Doch dann kam die Pandemie. „Corona hat uns wieder auf den Teppich geholt“, resümiert Eugen Trinler mit Blick auf den etwas abgespeckten Neustart des Herbstmarkts. Dennoch hofft das Team, an den früheren Erfolg anknüpfen zu können. Dafür soll das vielfältige Programm von 7. bis 11. September sorgen und der Markttag am zweiten Sonntag im September, wie vor 25 Jahren festgelegt.

Das könnte Sie auch interessieren

Eine Vorführung im Geschicklichkeitsfahren von Motorrädern und Bikes, das Remstaler Figurentheater, ein Kinderflohmarkt und mobile Straßenmusik mit „Miller Sax and friends“ sowie jede Menge kulinarischer Angebote erwarten die Besucher. Auch eine Tombola mit gespendeten Preisen Frickinger Firmen ist wieder geplant. Das Team des Linzgau-Shuttles wird Fahrten für Berechtigte von daheim zum Marktplatz anbieten.

Ausstellung mit Bildern von Apfelpfarrer Korbinian Aigner

Eingebettet ist der Jubiläumsmarkt in ein Kulturprogramm, der Frickinger Herbst. In diesem Rahmen wird am Mittwoch, 7. September eine Ausstellung mit Obst-Bildern des Apfelpfarrers Korbinian Aigner eröffnet. Am Freitag, 9. September tritt Thomas Fröschle bei einer Comedy Show auf. Am Samstag, 10. September ist eine mediterrane Nacht mit Livemusik und Feuerwerk geplant.

Startkapital aus dem Überschuss der 900-Jahre-Feier

Geboren wurde die Idee zu diesem Event, als von der 900-Jahre-Feier der Gemeinde 5000 D-Mark übrig waren, erzählt Eugen Trinler. „Das Geld war quasi die Basisinvestition für den ersten Markt.“ Wichtig ist dem Vorsitzenden der gute Draht zur Gemeinde. Sowohl Altbürgermeister Joachim Böttinger als auch dessen Nachfolger Jürgen Stukle stünden samt Verwaltung hinter dem Organisationsteam. Das Team selbst arbeitet ehrenamtlich – und das immer noch mit viel Freude. „Es ist für uns ein Reiz, etwas für Frickingen zu machen, zusammen mit Leuten, die gleich ticken.“

Den ersten Herbstmarkt 1995 eröffnete der damalige Frickinger Bürgermeister Joachim Böttinger, es folgte eine Ansprache des ...
Den ersten Herbstmarkt 1995 eröffnete der damalige Frickinger Bürgermeister Joachim Böttinger, es folgte eine Ansprache des Ausschussvorsitzenden Herbert Fitz. | Bild: Herbstmarktausschuss

Höhepunkte eines Vierteljahrhunderts

Der erste Markt im Jahr 1995 wurde mit Bollerschüssen und einer Ansprache des Bürgermeisters Joachim Böttinger eröffnet. Zehn Jahre lang organisierten die Ehrenamtler zusätzlich zum Markt eine Kneipennacht in den Ortsteilen. Die Frickinger seien immer ganz aus dem Häuschen gewesen, mit den Shuttlebussen von einem Musikevent zum nächsten zu fahren, schwärmt Ausschussmitglied Elvira Fruh. Sogar im Bus habe manche Band gespielt. Leider habe die Musiknacht aus Kostengründen eingestellt werden müssen.

2018 wies Eugen Trinler beim Autokino die Fahrzeuge ein. Das Kino war ein großer Erfolg, teils standen rund 100 Autos vor der Leinwand ...
2018 wies Eugen Trinler beim Autokino die Fahrzeuge ein. Das Kino war ein großer Erfolg, teils standen rund 100 Autos vor der Leinwand auf dem HSM-Parkplatz. | Bild: Martina Wolters

Zum 20. Geburtstag des Markts im Jahr 2015 hob das Team den Frickinger Herbst mit einem kunterbunten einwöchigen Kulturangebot aus der Taufe, ein großes Feuerwerk inklusive. Anlässlich des 85. Geburtstags des Autokinos im Jahr 2018 organisierte der Ausschuss mit Kulturamtsleiterin Birgit Bergmüller ein mehrtägiges Freiluft-Autokino nebstPopcorn-Verkauf und eine Ausstellung.

Ein Jahr später stand das Markttreiben im Zeichen des 30. Geburtstags der Städtepartnerschaft mit der Schweizer Gemeinde Frick. Unter anderem trat hier das bekannte Schweizer Trio Starbugs Comedy in der Graf-Burchard Halle auf und sorgte für Völkerverständigung ganz ohne Worte.