Andrea Fritz

Friedrichshafen – Schon eine halbe Stunde vor Beginn der Informationsveranstaltung zum Bebauungsplan Ittenhausen Nord haben sich im Gemeindehaus Berg Menschentrauben vor den Plänen gebildet. Interessierte stellten Stadtplaner Robert Waibel viele Fragen. Muss die Begrünung weg, wenn eine Schallschutzmauer kommt? Wo sollen all die Leute parken? Wie hoch werden die Gebäude und wie weit ist es von meinem Haus zur nächsten Hauswand?

Schon vor Veranstaltungsbeginn sah sich Stadtplaner Robert Waibel von Menschentrauben umringt. Der Informationsbedarf war groß.
Schon vor Veranstaltungsbeginn sah sich Stadtplaner Robert Waibel von Menschentrauben umringt. Der Informationsbedarf war groß. | Bild: Andrea Fritz

Viele junge Familien wollen Haus bauen

Unter den gut 90 Besuchern der Informationsveranstaltung waren auch sehr viele junge Familien, die sich gern den Traum vom eigenen Häuschen erfüllen möchten. Letztere müssen sich noch mit Geduld wappnen, denn ehe mit dem Bau von 80 bis 90 Wohneinheiten in Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern begonnen werden kann, sind noch zwei Schritte nötig. Zunächst muss der Bebauungsplan rechtskräftig sein, dann müssen die Arbeiten zur Erschließung ausgeschrieben und vergeben sowie ausgeführt werden.

Grundstückspreise stehen noch nicht fest

So sieht der Bebauungsplanentwurf aus. Er ist noch nicht rechtskräftig und liegt bis zum 10. Oktober im Stadtbauamt aus.
So sieht der Bebauungsplanentwurf aus. Er ist noch nicht rechtskräftig und liegt bis zum 10. Oktober im Stadtbauamt aus. | Bild: Andrea Fritz

Erst dann kann die Stadt Grundstückspreise festsetzen und die Bauplätze nach den Vergaberichtlinien der Stadt verkaufen. "Es wird rechtzeitig eine Ausschreibung von unserem Amt für Vermessung und Liegenschaften geben, worauf man sich auf einen Bauplatz im Bereich Ittenhausen Nord bewerben kann", versprach Ailingens Ortsvorsteher Georg Schellinger.

Bewerberliste bei der Stadt gelöscht

Die Liste mit den rund 800 Pauschalbewerbungen bei der Stadt wurde allerdings inzwischen gelöscht. Sie sei zu unübersichtlich geworden, so Schellinger. Wer bauen will, müsse sich also neu bewerben, wie bei der Veranstaltung erläutert wurde. Die Vergabe erfolge nach dem Punktesystem der Stadt, deshalb könnten Wünsche nach gemeinsamen Doppelhäusern nicht berücksichtigt werden. Dass mehrere Interessenten zusammen ein Mehrfamilienhaus bauen, sei dagegen denkbar.

Zwei Parkplätze für jede Wohneinheit

Weil der öffentliche Personennahverkehr das Gebiet nur dünn bedient, müssen für jede Wohneinheit zwei Parkplätze ausgewiesen werden. Öffentliches Parken soll auf neu ausgewiesenen Parkplätzen und im Bereich der extra breiten Straße möglich sein, falls sich da keine Ausfahrten befinden. Der Spielplatz wird in einen zentralen Aufenthaltsbereich verlegt, die Wendeplatte verschwindet und mit ihr einer der bestehenden Parkplätze, weil die Straße angebunden wird.

Schallschutzwand an Teuringer Straße

Entlang der Teuringer Straße soll eine Schallschutzwand vor Straßenlärm schützen, Grenzwerte könnten dennoch nicht überall in dem topografisch sehr bewegten Gelände zwischen Teuringer Straße, Am Hang und Alter Weinberg eingehalten werden. Daher werde empfohlen wird, Schlafräume nach hinten auszurichten. Neben Einzel- und Doppelhäusern sollen auch dreigeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen.

Eventuell Bauträger für sozialen Wohnungsbau

Auch die Frage nach einer Sozialquote stand im Raum. Dazu meinte Ortsvorsteher Georg Schellinger: "Man kann davon ausgehen, dass man hier nach Bauträgern suchen wird, die bereit sind, sozialen Wohnungsbau zu realisieren. Aber das ist jetzt alles noch nicht klar."