Friedrichshafen
- Angebote: In der Innenstadt gibt es laut Stadtverwaltung rund 40 Gastronomiebetriebe (plus Eiscafés und Bäckereien). Hinzu kommen Gaststätten, Kneipen und Hotelbars in den Stadtteilen. Eine genaue Statistik gibt es nicht. „Insgesamt wächst die Zahl der Betriebe langsam an, Nachfrage nach Objekten ist vorhanden“, sagt Stadtsprecherin Andrea Kreuzer.
- Regelungen: Alle Betriebe dürfen wochentags bis 3 Uhr geöffnet sein und Samstag/Sonntag bis 5 Uhr öffnen. Ärger mit Anwohnern habe es in letzter Zeit nicht gegeben, so Kreuzer.
- Bewirtung im Freien: Bis 22 Uhr darf regulär bewirtet werden. Auf Antrag ist die Bewirtung im Freien in der Innenstadt bis 24 Uhr und in den Stadtteilen bis 23 Uhr möglich. „Von dieser Regelung machen 33 Innenstadt-Betriebe Gebrauch“, sagt Kreuzer.
- Das fehlt: Viele Häfler bemängeln zu wenige Kneipen, Bars und Mainstream-Clubs in der Innenstadt.
- Fazit: Die Stadt schöpft die Sperrzeit-Regelungen aus. Bedingt durch hohe Mieten in der Innenstadt gibt es neue Konzepte wie beispielsweise die Vinothek „Vintage 1989“ (Schnetzenhausen) und die Tanzbar „Night Train“ (Ailingen) eher in den Stadtteilen und im Fallenbrunnen.
Markdorf
- Angebote: Unsere Anfrage bei der Stadtverwaltung nach einer Auflistung der Gastronomiebetriebe blieb bis Freitagabend unbeantwortet. Google hat derzeit rund acht Kneipen im Innenstadtbereich gelistet.
- Regelungen: In Markdorf gilt ebenfalls die in Baden-Württemberg übliche Sperrzeiten-Regelung. Unter der Woche dürfen Gaststätten und Kneipen bis 3 Uhr öffnen, am Wochenende bis 5 Uhr. Eine Kneipe zu finden, die tatsächlich so lange geöffnet hat, ist aber nahezu unmöglich. Die Frage, ob es Ärger mit Anwohnern gibt, wurde von der Stadtverwaltung nicht beantwortet.
- Bewirtung im Freien: Hier gilt die landesweite Regelung: Bis 22 Uhr darf draußen ausgeschenkt werden, danach braucht es Sonderregelungen.
- Das fehlt: Markdorf hat für Tanzwütige bis auf den „Lemon Beat Club“ wenig zu bieten. Außer zu Fastnachts- und Stadtfestzeiten natürlich.
- Fazit: Markdorf ist mit 14 000 Einwohnern die kleinste der verglichenen Städte. Dementsprechend klein ist das Angebot an Kneipen. Herausragend ist allerdings die Kleinkunst-Szene, die vor allem den engagierten Machern des „Theaterstadls“ und des „Wirtshauses“ zu verdanken ist.
Ravensburg
- Angebot: In Ravensburg und seinen drei Ortschaften gibt es laut Stadtsprecher Alfred Oswald rund 200 Gastrobetriebe, davon etwa 90 Betriebe in der Altstadt. „Die Zahlen sind seit Jahren in etwa konstant. Erlaubnisfreie Gastrobetriebe, also ohne Alkoholausschank, kommen gefühlt immer wieder neue hinzu“, sagt er. Eine genaue Statistik über die Entwicklung gibt es jedoch nicht.
- Regelungen: 2017 hat der Gemeinderat für die Altstadt weitergehende Sperrzeiten (täglich 3 bis 6 Uhr) erlassen, auch am Wochenende. Grund dafür waren vermehrte Klagen von Anwohnern. „Dadurch sind Beschwerden der Innenstadtbewohner auf relativ niedrigem Niveau“, erklärt Oswald, „im Sommer gibt es (wie wohl überall) mehr Beschwerden als in der kalten Jahreszeit.“
- Bewirtung im Freien: Erlaubt ist ebenfalls bis 22 Uhr.
- Das fehlt: Neue Konzepte haben es eher schwer in der Altstadt.
- Fazit: Trotz der strengen Sperrzeit-Regelung gibt es in Ravensburg eine vielfältige Kneipenszene, was mitunter am studentischen Publikum liegt. Clubs wie beispielsweise die „Kantine“ oder das „Douala„ sind von der Sperrzeit-Kürzung ausgenommen.
Tettnang
- Angebote: Laut Stadtverwaltung sind in Tettnang derzeit 61 Gastronomiebetriebe gemeldet, allerdings ist hierbei alles beinhaltet – vom Imbiss über das Vereinsheim bis zum Restaurant. Eigene Listen für Kneipen und Bars werden nicht geführt. Ob diese Zahl konstant bleibt oder wächst, konnte die Verwaltung auf die Schnelle nicht mitteilen.
- Regelungen: Hier gilt die allgemeine Sperrzeit (wochentags ab 3 Uhr, von Samstag auf Sonntag 5 Uhr). „Bezüglich unserer Gaststätten ist uns nichts bekannt, dass es in den letzten Jahren zu einer besonderen Beschwerdelage gekommen ist. Allgemein gehen recht wenig Beschwerden diesbezüglich ein“, sagt Stadtsprecherin Judith Maier auf Anfrage.
- Bewirtung im Freien: „Auf Antrag können die Gaststätten im Sommer bis 23 Uhr betrieben werden, ansonsten bis 22 Uhr“, so Maier.
- Das fehlt: Große Parties sind in Tettnang eher selten. Wer tanzen will, muss Glück haben, dass im „Bäumle“ was los ist. Oder in eine der Nachbarstädte fahren.
- Fazit: Klein, aber sehr fein. Trotz seiner geringen Größe, gibt Tettnang einiges her: Gute Kneipen und Restaurants, ein Kino und mit dem Schloss auch eine tolle Kulturstätte.
Zur Serie
An der SÜDKURIER-Umfrage „Jetzt mitreden“ nahmen 329 Leser aus Friedrichshafen und Immenstaad teil, 159 SÜDKURIER-Abonnenten und 170 Nicht-Abonnenten. Wir in der Häfler Lokalredaktion waren gespannt auf die Ergebnisse. Viele Umfrageteilnehmer umtreibt das Thema #Friedhofshafen. Gerade für jüngere Menschen müsse viel mehr Angebot her, hieß es immer wieder. Abends sei in der Zeppelinstadt „der Hund begraben“, es bedürfe mehr Mitspracherechte für die Unter-30-Jährigen, und es müsse insgesamt mehr Nachtleben in der Stadt geboten sein. In einer lockeren Serie befassen wir uns nun mit diesem Thema, das viele Menschen umtreibt. (mom)