Die Gastronomie muss im November geschlossen bleiben – das besagt die aktuelle Corona-Verordnung. Werner Heider, Inhaber der Häfler Pizzeria Centrale in der Karlstraße, hat am Sonntag gegen diese Verordnung verstoßen. Gegenüber dem SÜDKURIER sagt er: „Was soll ich machen? Ich kämpfe hier täglich ums Überleben.“

Und so nutze Heider den sonnigen Tag und verkaufte Getränke an Spaziergänger, die durch die Innenstadt flanierten. „Mal ein Wein, mal ein Bier. Nicht viel, aber immerhin etwas“, erzählt er. Denn die Getränke seien ja ohnehin in seiner Pizzeria und müssten weg.

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Heiders Gäste standen vor dem Lokal und tranken Bier und Wein aus Gläsern. „Aus Plastikbechern trinkt man ja nicht gerne“, begründet der Wirt. „Als gerade zwei Leute vor dem Lokal standen und ihr Bier getrunken haben, kam die Polizei. Dann war Schluss.“ Der Gastwirt wurde von den Beamten wegen des Verstoßes gegen die Corona-Verordnung angezeigt.

Die Stühle vor der Pizzeria Centrale sind aufgestuhlt. Am Sonntag tranken die Gäste im Stehen ihre Getränke.
Die Stühle vor der Pizzeria Centrale sind aufgestuhlt. Am Sonntag tranken die Gäste im Stehen ihre Getränke. | Bild: Lena Reiner

Werner Heider gesteht „kleinen Fehler“ ein

Im Nachhinein sieht Heider ein, dass er mit seinem Verstoß „vielleicht einen kleinen Fehler“ begangen hat. Richtig findet er die Regel aber nicht. „Maximal zehn Leute aus zwei Haushalten. Das ist bei uns genauso machbar wie in anderen Restaurants. Ich verstehe es einfach nicht“, sagt der Wirt.

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Werner Heider sagt, es gebe zahlreiche Orte, an denen die Regeln eher verschärft oder Kontrollen verstärkt werden müssten. Als Beispiel nennt er Bereiche rund um Bushaltestellen. „Dort stehen viele Menschen täglich herum, viele tragen keinen Mundschutz und können sich oder andere anstecken. An diesen Orten sollte die Polizei regelmäßig kontrollieren“, findet der Gastwirt.

„Wenn wir nicht öffnen dürfen, wird es schwierig“

Zwar gesteht sich Werner Heider seinen Fehler vom Wochenende ein, er hofft aber auch, dass die Politik die Regeln für die Gastronomie schnellstmöglich überdenkt. „Wir müssen die Corona-Zeit ja irgendwie überstehen. Wenn wir nicht öffnen dürfen, wird es schwierig.“

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