„Kann ich hier nicht zur Post fahren?“, fragt ein Autofahrer, der am Donnerstagmorgen von der Riedleparkstraße nach rechts in die Friedrichstraße einbiegen will. Hier kommt er allerdings nicht weiter. Die Friedrichstraße ist bis Anfang Juli gesperrt, sie soll attraktiver gestaltet und in Zukunft vom Verkehr entlastet werden.

Mehrere Streckenposten kontrollieren während der Bauarbeiten die Zufahrten. Nur wer eine Sondergenehmigung der Stadt vorweisen kann– dazu zählen Anwohner, Busse und der Lieferverkehr – darf hier weiter. Tahir Mohamad überprüft an einer der Zufahrten, ob Autofahrer den gelben Zettel hinter der Windschutzscheibe liegen haben. Wer keine Berechtigung vorweisen kann, darf nicht durchfahren.

„Wir mussten schon einige Autofahrer wegschicken“, sagt Tahir Mohamad wenige Stunden nach dem Start der Bauarbeiten in der Friedrichstraße. Manche hätten Verständnis dafür, andere weniger. Offenbar hätten einige nicht mitbekommen, dass die Friedrichstraße ab sofort für den Verkehr gesperrt ist. Auch die Umleitungsbeschilderung sei nicht von jedem wahrgenommen worden. Dann heißt es: wenden.
Etwas weiter die Straße runter sind Ralf Schlachter und sein Team bei der Arbeit. „Zunächst müssen die Masten raus, Fundamente und Absenkungen entfernt werden“, zählt der Bauleiter die Arbeitsschritte auf, die jetzt erledigt werden müssen. An der Ecke Friedrich-/Olgastraße ist ein kleiner Kreisverkehr vorgesehen. Bis vor Ostern sollen sämtliche Vorarbeiten abgeschlossen sein, damit in der Friedrichstraße dann der Fahrbahnbelag entfernt werden kann.
Eine Vollsperrung für die gesamte Dauer der Maßnahme würde dem Bautrupp die Arbeit erleichtern, allerdings habe die Stadt sich dagegen entschieden, sagt Schlachter. Die Verwaltung hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass die Innenstadt weiterhin erreichbar sein soll. „Zumindest heute herrscht allerdings eindeutig noch zu viel Verkehr hier“, sagt Ralf Schlachter mit Verweis auf „alle paar Minuten ein Bus, zahlreiche Fahrzeuge mit Sondergenehmigung, Fahrradfahrer mitten auf der Straße“. Er hofft, dass hier vonseiten der Stadt noch entsprechend nachjustiert wird.
Polier Alexander Hache stellt zusammen mit seinem Kollegen Christoph Reichle gerade weitere Baustellenmarkierungen auf. Die Olgastraße ist zwar als Einbahnstraße ausgewiesen, trotzdem biegen hier immer wieder Fahrzeuge in die falsche Fahrtrichtung ab. „Wir stellen jetzt weitere Absperrungen auf, damit wir hier sicher arbeiten können“, sagt der Polier.

Auswirkungen der Sperrung zeigen sich währenddessen auch an anderen Stellen. Durch die Charlottenstraße fädeln sich am Donnerstagmittag lange Autoschlangen. Auch in der Paulinenstraße geht es stadteinwärts zeitweise nur noch im Schritttempo voran.