Die gute Nachricht gleich vorweg: Die Preise der Fahrgeschäfte auf dem Seehasenfest-Rummel sind trotz allgemeiner Preiserhöhungen kaum gestiegen. Die Schlechte: Wer mit Kindern unterwegs ist, wird bei einem Besuch innerhalb kurzer Zeit trotzdem einen ordentlichen Batzen Geld los.

Für unseren Test sind wir mit vier Kindern unterwegs: Liselotta (elf Jahre), Mieke (zehn Jahre), Bella (zehn Jahre) und Tilda (fünf Jahre). Es ist Donnerstagabend, der Rummel hat gerade erst eröffnet. Die Menschenmassen halten sich noch in Grenzen, als wir losziehen. Erster Stopp Geisterbahn. Die hat leider noch geschlossen, öffnet erst Freitag. Also weiter zum Autoscooter.
Ab zum Autoscooter! Lohnt sich das?
Eine Fahrt kostet 3 Euro pro Auto, das sind 50 Cent mehr als 2022. Die Kinder nehmen Platz, los geht es. Während die beiden Zehnjährigen etwas Probleme haben, das Auto zu steuern, hat die Jüngste ihren Spaß. Fazit: Die Fahrt ist kurz, der Spaß ist groß, die Kosten für zwei Kinder vergleichsweise gering – machen!

Weiter geht es zum Kettenkarussell, ein Klassiker auf dem Seehasenfest. Auf dem Weg dorthin gibt es das erste kleine Drama. Die Fünfjährige will einen Helium-Luftballon. Und zwar den ganz Großen mit der Eiskönigin. Was der kostet? „12 Euro die Größten, 8 die Kleinsten“, sagt die nette Verkäuferin. Wir lehnen dankend ab, das Kind schmollt. Fazit: Wenn es überhaupt einer dieser Ballons sein muss, dann gibt es die im Kaufland oder bei Grossmann für die Hälfte!
Beim Kettenkarussell sind die Preise wie vor Corona
Jetzt stehen wir vor dem Kettenkarussell, dem Canstatter Wellenflug. 3,50 Euro kostet die Fahrt – keinen Cent mehr als 2022. Nein, sogar Vor-Corona-Preise sind das! Die drei großen Kinder nehmen Platz, steigen nach oben und werden ordentlich durch die Luft gewirbelt. „Nochmal!“, rufen sie. Fazit: Hoher Spaßfaktor für faires Geld – mit tollem Ausblick auf den Bodensee!

Jetzt ist die fünfjährige Tilda wieder dran. Sie will zum Montgolfiere, einem Karussell in Form von Heißluftballons. Allein darf sie noch nicht, die älteste Schwester erbarmt sich. 3 Euro kostet das Ticket. Tilda ist begeistert und winkt auf dem Heißluftballon. Da ist der Heliumballon glatt vergessen! Fazit: Nettes Fahrgeschäft für die Jüngsten, kann man machen!
Pommes sind teurer als die Wurst? Ne, danke!
Eine kurze Essenspause auf der Festwiese im Hinteren Hafen ist angesagt. Die Zehnjährigen wollen Pommes und stellen sich am Canstatter Wasengrill an. Dort gibt es dann eine kleine Portion – für 4 Euro! 50 Cent mehr als im Vorjahr. Die Seehasenwurst kostet hingegen 3,50 Euro. Wie passt das zusammen?

Nebenan steht ein neuer Burger-Truck, Pops Burger aus Esslingen. Er ist zum ersten Mal auf dem Fest. Auch hier kosten die Pommes 4 Euro, sind aber wesentlich größer. Wir holen einen Burger für 6 Euro dazu. Lecker! Zum Nachtisch gibt es noch einen Langos mit Nutella für 5 Euro.
Die Getränke kosten ordentlich: 4 Euro für eine Apfelschorle. Fazit: Beim Essen und Trinken sind die ohnehin eher hohen Preise nochmal deutlich gestiegen. Der Burger war lecker, die kleinen Pommes eher Nepp. Wer sparen will, bringt sich Getränke mit.

Jetzt geht es zum Chaos-Airport, eine Art Spaßparcours, durch den man läuft. Alle Kinder wollen das neue Fahrgeschäft für 4 Euro/Person ausprobieren. Sie haben sichtlich Spaß, wie sie da über wackelige Pfosten durchs Wasser balancieren, sich im Spiegelkabinett verirren und eine Luftrutsche heruntersausen. „Das war mit Abstand das Beste!“, sagen Mieke und Bella und wollen gleich nochmal. Fazit: Tolles Fahrgeschäft für alle Altersgruppen!
Rasanter Fahrspaß für 4,50 Euro
Dann laufen wir an 1001 Nacht vorbei, einem fliegenden Teppich. 27 Meter geht es in die Luft hoch, dann dreht sich das Teil furchtbar schnell. 4,50 Euro kostet die kurze Fahrt. Die Kinder lehnen dankend ab.
Ähnlich geht es uns beim Top Spin, einer Gondel, die sich selbst überschlägt. Auch hier kostet die Fahrt 4,50 Euro. Jetzt müssen die Erwachsenen ran! Die Fahrt ist kurz, aber rasant, Adrenalinschub garantiert. Fazit: Zwei rasante Gondeln für Schwindelfreie ab Jugendalter – ausprobieren!

Halt, der Klassiker fehlt noch: das Riesenrad! 36 Gondeln hat das Jupiter-Riesenrad, das am altbewährten Platz steht und atemberaubende Blicke über den Obersee verspricht. Der Preis ist mit 7 Euro pro Person (ab 1,40 Meter) zwar nicht ohne – aber stabil. Neun Minuten dauert die Fahrt. Fazit: Lohnt sich immer, kostet aber dann für eine vierköpfige Familie so viel wie drei Tage im Freibad Fischbach.

Dosen werfen (3 Bälle/4 Euro), Schießbude (fünf Schüsse/3 Euro) und die Greifarme (1 bis 2 Euro pro Spiel) sparen wir uns. Jetzt muss noch was Süßes her! Die Wahl fällt auf Zuckerwatte (3 Euro) und gebrannte Mandeln (4 Euro). Die Zuckerwatte fällt eher klein aus, was jetzt abends aus Elternsicht nicht unbedingt ein Problem darstellt. Auf Speed sind die Kinder ohnehin schon nach zwei Stunden Rummelbeschallung.

Jetzt gibt es den Kassensturz!
Fazit: Zwei Stunden Rummelvergnügen für vier Kinder (und jeweils im Schnitt drei Fahrgeräte) kosten uns 70 Euro – nur für die Fahrgeschäfte. Plus 37 Euro für zwei Pommes, einen Burger, ein Langos, zwei Apfelschorle, zwei Zuckerwatten und eine Portion Mandeln. Macht 107 Euro. Für die Kinder gab es am Ende übrigens am Ende zwei klare Favoriten: das altbewährte Kettenkarussell und den neuen Spaßparcours Chaos-Airport. Die Geisterbahn wollen sie am Seehasenmontag dann nochmal testen!
So hat der Rummel geöffnet
Der Vergnügungspark öffnet jeden Tag zu unterschiedlichen Uhrzeiten und schließt immer um 1 Uhr. Das sind die Öffnungszeiten im Überblick:
Freitag, 14. Juli 2023: 14 bis 1 Uhr
Samstag, 15. Juli 2023: 10.30 bis 1 Uhr
Sonntag, 16. Juli 2023: 10.30 bis 1 Uhr
Montag, 17. Juli 2023: 10.30 bis 1 Uhr