Prominenter Besuch bei Holzbau Schmäh: CDU-Landeschef und Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2026, Manuel Hagel, informierte sich am Mittwoch beim Meersburger Familienbetrieb über Herausforderungen im Handwerk. Begleitet wurde er vom Bundestagsabgeordneten Volker Mayer-Lay und dem CDU-Landtagskandidaten im Bodenseekreis, Alexander Bruns.

Manuel Hagel lässt sich die Restaurierung eines historischen Holzfensters erklären. Links: Alexander Bruns (CDU-Landtagskandidat für den ...
Manuel Hagel lässt sich die Restaurierung eines historischen Holzfensters erklären. Links: Alexander Bruns (CDU-Landtagskandidat für den Bodenseekreis), rechts: Inhaber Sebastian Schmäh. | Bild: Hilser, Stefan

Firmeninhaber Sebastian Schmäh, zugleich stellvertretender Bürgermeister der Stadt, führte Hagel durch den Familienbetrieb, den er vor 23 Jahren in sechster Generation mit zwei Mitarbeitenden übernahm. Heute beschäftigt der Betrieb 60 Menschen, darunter 22 Auszubildende. Inzwischen haben über 70 junge Menschen hier ihre Lehre abgeschlossen. Schmäh ist stolz auf eine Ausbildungsquote von rund einem Drittel.

Inhaber kritisiert Bürokratie

Im Zentrum des Besuchs stand der neue Firmenstandort im Gewerbegebiet: Sieben Millionen Euro investierte Schmäh in die neue Werkstatt mit Büroflächen und zwölf Mitarbeiterwohnungen. 1,5 Millionen Euro kamen aus Fördermitteln – der Weg dahin war allerdings lang und mühsam gewesen, kritisierte Schmäh. Die bürokratischen Hürden seien anstrengend. In Richtung Hagel sagte er: „Wir warten teilweise zwölf Monate auf Bewilligungen zur Denkmalpflege.“

Darja Grabow hat vor vier Tagen ihre Ausbildung zur Schreinerin bei Holzbau Schmäh begonnen. „Es ist super“, sagte sie auf Nachfrage Hagels.
Darja Grabow hat vor vier Tagen ihre Ausbildung zur Schreinerin bei Holzbau Schmäh begonnen. „Es ist super“, sagte sie auf Nachfrage Hagels. | Bild: Hilser, Stefan

Der Chef macht sich verzichtbar

Mit dem Neubau habe man nicht nur Raum für Wachstum geschaffen, sondern auch die Unternehmensführung auf mehrere Schultern verteilt. Der Anstoß zur Umstrukturierung kam 2017 – bei einer vierwöchigen Auszeit des Chefs in Neuseeland. „Damals habe ich die Mitarbeiter gefragt: Was passiert, wenn ich nicht zurückkomme?“

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Hagel zeigte sich beeindruckt: „Sie sind ein Vorbild für das Handwerk im Land.“ Insbesondere die Spezialisierung auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude nannte der CDU-Politiker „Heimatschutz im besten Sinne“.

Manuel Hagel (zweiter von links) auf Firmenbesuch. Chef Sebastian Schmäh (links) zeigte ihm die Werkstatt. Hagel wurde begleitet vom ...
Manuel Hagel (zweiter von links) auf Firmenbesuch. Chef Sebastian Schmäh (links) zeigte ihm die Werkstatt. Hagel wurde begleitet vom Sigmaringer Landtagsabgeordneten Klaus Burger, dem Bundestagsabgeordneten Volker Mayer-Lay sowie Alexander Bruns, Landtagskandidat der CDU im Bodenseekreis. | Bild: Hilser, Stefan

Berufsausbildung neben dem Abitur?

Konkrete politische Forderungen nahm Hagel mit: Neben weniger Bürokratie warb Schmäh für eine Aufwertung der Realschule und eine Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung. Hagel sprach von zwei Ideen, die die CDU verfolge: „Die Meister- und Technikerausbildung soll kostenfrei werden.“ Zudem wollten sie Modelle fördern, bei denen Schüler – wie an der Privatschule Kloster Wald – parallel zum Abitur eine Berufsausbildung absolvieren können.

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Urs Müller, stellvertretender Geschäftsführer bei Schmäh, lobte duale Bildungswege. Sie seien gut, funktionierten „aber nur mit enger Einbindung der Betriebe und hohem Praxisbezug“, sagte er.