Mit der Herstellung des 4000. Herzkissens haben die Siedlerfrauen der Herzkissen-Gruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen kürzlich einen beachtenswerten Meilenstein gefeiert. In einer bescheidenen Feierstunde bei Kaffee und Kuchen und einem routinemäßigen Arbeitseinsatz stellten zwölf Näherinnen ihre Produkte der Presse vor.

Die beim jüngsten Arbeitseinsatz der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen anwesenden Näherinnen (von links): Rosa ...
Die beim jüngsten Arbeitseinsatz der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen anwesenden Näherinnen (von links): Rosa Wiener, Reinhild Huber, Walburga Baumgartner, Ellen Probst, Heike Fink, Frieda Schmidle, Manuela Baumgartner, Verena Wunderlich (Leiterin der Herzkissengruppe), Sabine Herrmann, Edeltraud Maier, Beate Güntert und Brigitte Felgenhauer. | Bild: Herbert Schnäbele

Neben den herzförmigen und mit einer Spezialwatte gefüllten Kissen für Brutkrebspatientinnen, fertigen die insgesamt 19 Siedlerfrauen der Herzkissengruppe auch Tragebeutel für Drainageflaschen, Beutel für Aromatherapien, Portkissen zur Polsterung von medizinischen Zugängen, Mützen für Krebspatientinnen sowie weitere Kleinartikel für die Versorgung von Sternenkindern.

Das 4000. Herzkissen wurde bei der jüngsten Arbeitssitzung der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen im ...
Das 4000. Herzkissen wurde bei der jüngsten Arbeitssitzung der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen im Siedlerheim Oberlauchringen fertiggestellt. Außerdem werden von den Näherinnen Mützen für Chemopatienten, sogenannte Portkissen für Krankenhauspatienten (Polsterung bei länger andauernden Zugängen zur medizinischen Versorgung), Taschen für Drainageflaschen und Beutel für die Aromatherapien angefertigt.

Wie hat alles begonnen?

Als im Jahre 2011 eine Kollegin aus der Frauengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen an Brustkrebs erkrankt war, suchten Verena Wunderlich und Ellen Anticevich nach einer Möglichkeit, der erkrankten Kollegin nach der Operation hilfreich zur Seite zu stehen.

Ein besonders farbenprächtiges Herzkissen.
Ein besonders farbenprächtiges Herzkissen. | Bild: Herbert Schnäbele

Dabei stießen sie im Internet auf das Herzkissen der dänischen Krankenschwester Nancy Friis-Jensen, das durch seine spezielle Herzform und die weiche Füllung besonders geeignet erschien, die Brustschmerzen als Folge der Brutoperation zu lindern.

Aus dieser vermeintlich kleinen Idee hat sich bei den Siedlerfrauen unter dem Motto „Nähen mit Herz“ inzwischen eine beispiellose und bis heute andauernde Hilfsaktion entwickelt, die schon zahllosen Patientinnen in den Kliniken in Rheinfelden, Singen und Lörrach große Erleichterungen gebracht hat.

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Frauen nähen Hüllen in ihrer Freizeit

Die 19 Näherinnen der Herzkissen-Gruppe nähen zu Hause in ihrer Freizeit die Stoffhüllen für die Herzkissen sowie andere Kleinartikel. In gemeinsamen Arbeitssitzungen, die unregelmäßig und ganz nach Bedarf geplant werden, werden die Herzkissenhüllen mit Watte gefüllt und fertiggenäht. Dabei werden auch die übrigen Artikel für die kostenlose Abgabe an die onkologische Klinik in Singen (anfangs auch an die Klinik in Rheinfelden) und an die Kinderklinik Lörrach fertig gemacht.

Nahezu vollzählig trafen sich die Siedlerfrauen der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen im Vereinsheim ...
Nahezu vollzählig trafen sich die Siedlerfrauen der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen im Vereinsheim Oberlauchringen zu einem Nähnachmittag, an dem das 4000. Herzkissen seit Bestehen der Gruppe fertiggestellt wurde. Von links Brigitte Felgenhauer, Beate Güntert, Reinhild Huber, Edeltraud Maier, Rosa Wiener, Manuela Baumgartner, Sabine Herrmann, Walburga Baumgartner, Ellen Probst, Heike Fink, Verena Wunderlich (Leiterin der Herzkissengruppe) und Frieda Schmidle.

„Diese ehrenamtliche Arbeit hat uns in den zurückliegenden Jahren zu einer fest eingerichteten besonderen Gruppe innerhalb unseres Verbandes mit viel Freude und gegenseitiger Wertschätzung zusammengeschweißt“, resümiert Verena Wunderlich.

Die Siedlerfrauen der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen sind beim Herstellen der Herzkissen voll in ihrem Element.
Die Siedlerfrauen der Herzkissengruppe des Verbandes Wohneigentum Oberlauchringen sind beim Herstellen der Herzkissen voll in ihrem Element.

Eine kleine Abordnung der Herzkissen-Gruppe überbringt nach Fertigstellung die Artikel selbst an die Kliniken, wo sie mit Begeisterung und großer Dankbarkeit entgegengenommen werden.

12.000 Arbeitsstunden für 5220 genähte Helfer für Patienten

Die Herzkissen-Gruppe der Siedlergemeinschaft Oberlauchringen wurde am 14. April 2011 durch Verena Wunderlich und Ellen Anticevich ins Leben gerufen.

Sogenannte Portkissen zur Polsterung für länger andauernde Zugänge zur medizinischen Versorgung von Krankenhauspatienten.
Sogenannte Portkissen zur Polsterung für länger andauernde Zugänge zur medizinischen Versorgung von Krankenhauspatienten.

Die derzeit 19 Näherinnen haben bis dato 4000 Herzkissen, 420 Umhängetaschen für Drainageflaschen, 205 Mützen für Chemopatientinnen, 150 Portkissen und 445 Beutel für Aromatherapien sowie zahllose Kleinartikel für Sternenkinder angefertigt.

Mützen für Chemopatienten bei Haarausfall.
Mützen für Chemopatienten bei Haarausfall.

Die Gesamtzahl der bisher ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden kann nur hochgerechnet werden und beläuft sich auf über 12.000 Stunden.

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Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Belohnung für das außergewöhnliche soziale Engagement mit der Auszeichnung der Herzkissengruppe im Dezember 2015 mit dem Ehrenamtspreis ‚Echt Gut‘ des Sozialministeriums Baden-Württemberg.