Das Konzert der „Hörbänd“ am Freitag, 23. März im Winzerkär ist das 25., das Axel Töbel in der Reihe „Musik im Winzerkär“ veranstaltet. Doch die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es das letzte sein wird. Axel Töbel, der diese Konzertreihe seit 2004 in loser Folge auf privater Basis anbietet, denkt sehr ernsthaft übers Aufhören nach. „Ich möchte eigentlich aufhören“, sagt Töbel, „aber viele reden mir gut zu, ich solle weitermachen.“ Auch deshalb sei sein Entschluss noch nicht zu 100 Prozent sicher: „Ich würde sagen, es steht etwa 90 zu 10“.
Was sind die Gründe aufzuhören? „Es ist jedes Mal viel Arbeit und aus finanzieller Sicht oft ein Risiko“, erklärt Töbel. Der Winzerkär biete zwar eine einzigartige Atmosphäre, aber auf der anderen Seite nur wenige Plätze. Auch deshalb sei es oft schwierig, die Honorare für die Musikgruppen samt der Mietkosten für die technische Ausstattung durch Eintrittskarten und Bewirtung zu erzielen. „Wegen des Geldes sollte man das nicht machen“, fasst Töbel zusammen und fügt hinzu: „Auch die zunehmenden Angebote umliegender Bühnen sind nicht zu unterschätzen.“ Oft sei auch viel Überzeugungsarbeit nötig, damit passende Bands in Immenstaad auftreten. „Bei manchen haben wir sehr lange gebraucht“, berichtet Töbel. Bei der A-cappella-Gruppe „Bliss“ aus der Schweiz habe es sogar drei Jahre gedauert. „Aber wer einmal im Winzerkär aufgetreten ist, kommt meist gerne wieder.“
Das Vorbereiten des Winzerkärs für die Veranstaltungen und die Abende selbst sind für Familie Töbel sowie zwei befreundete Ehepaare ebenfalls mit viel Arbeit verbunden: Im Vorfeld muss Equipment wie die Bühnenbeleuchtung oder Lautsprecherboxen gemietet werden. Auch wenn die Bühne von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird, bleibt im Winzerkär vor der Veranstaltung viel zu tun: Sitzgelegenheiten müssen herbeigeschafft und aufgebaut und alles für die Bewirtung vorbereitet werden, die dann während der Veranstaltung ebenfalls geleistet werden muss. Mit dem Ende der Veranstaltung ist mit der Arbeit noch nicht Schluss: Dann muss der Winzerkär wieder ausgeräumt und gereinigt werden. „Ja, es ist viel Arbeit“, sagt Axel Töbel, „aber es macht schon auch Spaß – vor allem, wenn viele Besucher kommen.“ Die Besucherzahlen zeigten in den zurückliegenden Jahren tendenziell nach unten, aber im vergangenen Jahr habe sich der Trend glücklicherweise wieder umgekehrt, berichtet Töbel. Nicht nur aus musikalischen Gründen ist ihm deshalb der Auftritt der drei ladinisch singenden Frauen der Gruppe „Ganes“ aus dem Val Gardena in Südtirol im September 2017 in bester Erinnerung: Hier war der Winzerkär an zwei aufeinanderfolgenden Abenden ausverkauft.
Karten
Am Freitag, 23. März tritt ab 20 Uhr im Winzerkär die „Hörbänd“ aus Hannover auf. Die Gruppe besteht aus vier Sängern und einer Sängerin und wird nicht nur von Axel Töbel als „die derzeit wohl talentierteste Nachwuchs A-cappella-Band Deutschlands“ bezeichnet.
Karten gibt es im Vorverkauf bei Optik Schadowin, Bachstraße 8 in Immenstaad, und unter Telefon 0 75 45/27 97 für 23 Euro, an der Abendkasse für 24 Euro.