Raffaele Mazzitelli war der erste Auszubildende im städtischen Jugendreferat. Nach vier Jahren in Markdorf – eins davon im Bundesfreiwilligendienst – hat er seine Ausbildung zum Jugend- und Heimerzieher abgeschlossen und beginnt im September im Hort an der Überlinger Waldorfschule.
Auch David Lemkamp geht neue Wege. Er hat vor vielen Jahren seinen Bundesfreiwilligendienst beim Markdorfer Jugendreferat gemacht und anschließend eine Ausbildung zum Jugendheimerzieher beim Internationalen Bund (IB) in Tübingen absolviert. Sein Anerkennungsjahr leistete er in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie im Universitätsklinikum Tübingen ab. Im Oktober 2020 kam er nach Markdorf zurück und übernahm die offene und mobile Jugendarbeit. Mitten in der Corona-Pandemie musste die praktische Arbeit warten, wie sich der 28-Jährige zurückerinnert. Lemkamp kümmerte sich zunächst um die Renovierung des Jugendzentrums Skatesopen an der Trendsportanlage.

Spaß bei der Arbeit mit den Jugendlichen
Die Trendsportanlage ist seit ihrer Runderneuerung ein beliebter Treffpunkt. David Lemkamp war es vor allem wichtig, für die Jugendlichen da zu sein und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen, seinen Kollegen und der Stadt als Arbeitgeber habe ihm immer gut gefallen, sagt er im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Über einen beruflichen Wechsel habe er schon länger nachgedacht, nun sei der richtige Zeitpunkt gekommen. David Lemkamp möchte wieder verstärkt in die Richtung gehen, die er gelernt hat. „Ich kann mir gut verstellen, wieder in einer geschlossenen Einrichtung zu arbeiten“, sagt der 28-Jährige. Zuvor möchte er aber gerne noch eine kleine Auszeit genießen.
Auch Raffaele Mazzitelli sucht eine neue berufliche Herausforderung. Nach seinem Bundesfreiwilligendienst hatte sich der damalige Jugendbeauftragte Jan Münzer gemeinsam mit Bürgermeister Georg Riedmann dafür eingesetzt, dass der heute 26-Jährige auch seine Ausbildung in Markdorf machen kann. „Nun möchte ich einfach was Neues ausprobieren“, sagt Mazzitelli.

David Lemkamp lobt „Raffi“, wie er im Team genannt wird, als „Allrounder“, der sich um alles gekümmert hat. „Er ist mit den Jahren selbstsicherer geworden und die Jugendlichen haben sich ihm anvertraut“, sagt Lemkamp. Mazzitelli kann das Lob nur zurückgeben. „Die Zusammenarbeit mit David hat mir immer gut gefallen, vor allem weil er immer eine Lösung parat hatte und im Umgang mit den Jugendlichen offen, ehrlich und authentisch ist.“
Ferienspiele und Ferienkalender stehen an
Bevor Raffaele Mazzitelli und David Lemkamp Markdorf verlassen, stehen noch die Ferienspiele auf der Weiherwiese und der Ferienkalender an. Den beiden Männer war es wichtig, bei diesen Sommerferienangeboten, die sie organisiert haben, dabei zu sein. Die Ferienspiele stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Es war einmal vor langer Zeit, die Ferienspiele im Märchenwald sind bereit“. Es wird sich also alles um das Thema Märchen drehen. „Wir sind gut vorbereitet und freuen uns drauf“, sagt David Lemkamp.

Aus organisatorischen Gründen finden die Ferienspiele für alle angemeldeten 100 Kinder insgesamt zehn Tage statt, in den vergangenen Jahren konnte man sich jeweils für eine Woche oder für zwei Wochen anmelden. „So haben wir einfach mehr Zeit für unser Programm und die Kinder bleiben in ihren Gruppen zusammen“, sagt David Lemkamp. Über 40 ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz. Beginn der Ferienspiele ist am Montag, 31. Juli – alle Plätze sind ausgebucht. Beim Ferienkalender haben Vereine, Jugendleiter und private Anbieter ein vielfältiges Angebot an verschiedenen Aktionen zusammengestellt. Hier sind keine Anmeldungen mehr möglich.
Jugendbeauftragte bedankt sich für die gemeinsame Zeit
Alina Metzler, seit Januar Jugendbeauftragte in Markdorf, sagt zum Abschied ihrer beiden Kollegen. „Es ist schade, aber ich bin sehr dankbar für die gemeinsamen Monate und wünschen ihnen alles Gute“.
Die Stelle des Jugendreferenten ist ausgeschrieben. Einen neuen Auszubildenden wird es nicht geben, da die Ausbildungsanforderungen und die Arbeit im Jugendreferat nicht zusammenpassen. Dafür ist ab September die Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) wieder besetzt.