In seiner Jugend ist Achim Schirmann einen VW Käfer gefahren, jetzt fährt der 75-jährige Markdorfer voller Begeisterung mit einem Fiat 500 L, auch bekannt als Nuova 500, durch die Gegend. Wenn er mit dem kleinen blauen Flitzer unterwegs ist, dann sorgt er bei den Menschen für Begeisterung.
„Viele identifizieren sich mit dem Fahrzeug, hatten den Fiat als erstes Auto und sind damit nach Italien gefahren“, zählt er einige Reaktionen auf. Der Fiat 500 L ist der Nachfolger des Fiat Topolino, der von 1936 bis 1955 gebaut wurde. 1957 bis 1977 wurden dann laut Schirmann 3,7 Millionen Fiat 500 L-Fahrzeuge gebaut, einschließlich einer Kombiversion und einigen Sondermodellen.
Der Fiat 500 L glänzte schon als Hochzeitsauto
Mit dem Fiat 500 L kommt Schirmann zwar nicht bis nach Italien – aber „die kleine Knutschkugel“, die den Namen „Mario“ trägt, kommt bei Ausflugsfahrten, kleineren Runden durch die Stadt und besonderen Anlässen, wie beispielsweise bei der Hochzeit der Tochter, zum Einsatz. Da wurde es in dem Viersitzer zeitweise kuschelig.
„Ich liebe das Fahrgefühl, die alte Technik. Dass sich ein 56 Jahre altes Auto noch so bewegen lässt, macht einfach Spaß“, so Schirmann, der gern an Oldtimer-Treffen teilnimmt. In Tettnang gibt es alle zwei Jahre sogar ein Treffen nur mit Fiat 500er-Fahrzeugen. In Biberach findet alle sieben Jahren ein Treffen mit der italienischen Partnerstadt statt, an dem Vespa-Fahrer und Fiat-Besitzer teilnehmen. „Da bin ich einen Korso mit 111 Fiats gefahren. Das war schon irre“, erinnert sich Achim Schirmann.
Fahrzeug ist nicht mehr im Originalzustand
Das Fahrzeug aus dem Jahr 1969 ist nicht mehr im Originalzustand. Schirmann hat vieles gemacht, seitdem er den Fiat 2016 erworben hat. „Ich habe immer gesagt, dass, wenn ich in Rente bin, dann lege ich mir einen Fiat 500 L zu und richte den her“, so Schirmann. Für ihn war es wichtig, dass er an dem Oldtimer herumschrauben konnte. Beim Privatkauf in Neufrach sei der Fiat in keinem allzu guten Zustand gewesen.
Achim Schirmann hat ein neues Fahrwerk eingebaut und das Auto 30 Millimeter tiefer gelegt, damit es optisch besser zu den Alufelgen passt. Auch die Farbe hat sich verändert, der Fiat 500 L war mal rot, jetzt ist die Lackierung dunkelblau. Dafür wurde aus der schwarzen Innenausstattung eine in bordeauxrot – „alles mit einem minimal finanziellen Aufwand verbunden“. Das Holzlenkrad wurde ebenfalls eingebaut und das Auto hat einen speziellen Alquati Auspuff. Vorn wurde auf Scheibenbremsen umgerüstet, Sicherheitsgurte gibt es keine. Eine Anschnallpflicht gab es in den 1960er-Jahren noch nicht.
Feuerlöscher dient als Vorsichtsmaßnahme
Weil alte Autos anfällig für Vergaserbrände sind, hat Achim Schirmann vorgesorgt und einen Feuerlöscher auf der Beifahrerseite installiert. „Ich hatte schon mal Glück, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Daher ist das eine gute Vorsichtsmaßnahme.“
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