Meersburg – Die Planungen für die Wohnbebauung des Sommertal-Parkplatzes nehmen weiter Form an. Die Anregungen des Gemeinderats aus der Februarsitzung und aus einer Klausurtagung im Oktober wurden von Planer Götz Hofmann vom Büro die STEG Stadtentwicklung aufgenommen und in den Varianten 7A bis 7D nun neu vorgestellt. Maßgebliche Änderungen zu vorherigen Entwürfen seien der Wegfall einer Tiefgarage oder Parkebene unterhalb der Häuser, die mögliche Einbindung des Bürgerbüros in die Wohnhäuser und die Erhöhung um ein Stockwerk in zwei der drei geplanten Mehrfamilienhäuser.

„Da östlich der Gebäude mehr Parkflächen gewollt sind, verringert sich der Abstand zwischen den Häusern auf zwölf Meter“, erklärte Hofmann. Zuvor sei mit einem Abstand von 12,5 Metern geplant worden. Dadurch würden 19 Stellplätze vor und neben den Häusern entstehen. Im Westen, bei dem Kindergarten, könnte ein Parkdeck auf zwei Ebenen gebaut werden. Eine Ebene mit 55 öffentlichen und eine Ebene mit 51 privaten Stellplätzen, erläuterte der Projektleiter weiter. Für das Oberdeck seien Ein- und Ausfahrt in Einbahnregelung denkbar, die Ausfahrt würde über den Sommertalweg geführt.

Hofmann stellte zudem die Ergebnisse aus dem Geotechnischen Bericht und der Bodenuntersuchung vor. Demnach würde er eine Pfahlgründung bis sechs Meter Tiefe unter den Gebäuden und bis vier Meter Tiefe unter dem Parkdeck empfehlen. Wenn der Gemeinderat nun ein Planungskonzept beschließen werde, erklärte Hofmann, dann würden die Kriterien für die möglichen Investoren, wie Kaufpreis und Forderung von 30 Prozent geförderten Mietwohnungsbaus, aufgestellt. Nach Ausführung eines freiwilligen Bieterverfahrens mit etwa 20 bis 25 Investoren könne der Gemeinderat dann die Entscheidung für einen Investor treffen, so der Planer.

Markus Waibel (FWV) erklärte: „Das ist ein Projekt mit Zukunft für unsere Bevölkerung.“ Ein Stockwerk mehr fand er „nicht schlimm, sondern vernünftig“. Auch das Parkdeck fand er gelungen, insbesondere mit dem Dach als Schutz gegen Hitze und für Photovoltaikanlagen. Nur bei der Ausfahrt sei er noch am überlegen. „Ich hätte den oberen Weg gern als Kindergarten-Weg“, sagte Waibel, da müssten noch ein zwei Runden in der Planung gedreht werden. Boris Mattes (SPD) sah es ähnlich. „Ob die Ausfahrt glücklich ist, das weiß ich noch nicht“, meinte er. Den Vorschlag, das Bürgerbüro dort auf 240 Quadratmetern unterzubringen, sah er ebenfalls kritisch. „Für uns steht Wohnraum im Vordergrund“, sagte Mattes für die Fraktion. Doch das Konzept habe an Charme gewonnen. Peter Krause (Umbo) störte sich ebenfalls an den vielen Quadratmetern für das Bürgerbüro. Er schlug vor, dieses in Leichtbauweise auf dem Parkdeck zu errichten. „Das könnte auch erweitert werden für andere Büros“, sagte Krause.

Monika Biemann (Umweltgruppe) hingegen sprach sich eher für ein zusätzliches Parkdeck aus. Es gebe oft größere Veranstaltungen in der Sommertalhalle. „Wo sollen wir die 100 Autos unterbringen?“ Auch für Veranstaltungen in der Stadt würde der Parkplatz oft gebraucht, meinte sie. Die Parksituation an der Postfiliale sei schon problematisch und zudem sehe sie die Parkplätze vor den Häusern am Gehweg zum Kindergarten als gefährlich an. „Solange das nicht geklärt ist, kann ich nicht zustimmen“, sagte Biemann. Christian Herter (Umbo) sagte, er sei skeptisch wegen der Höhe der Gebäude und äußerte sich gegen das Bürgerbüro und schlug ein Stockwerk weniger vor. Dann wäre die Situation auch bei den Autos entschärft.

Christine Ludwig (Bündnis 90/Die Grünen) haderte ebenfalls mit der Höhe. Sie fand aber, dass das Bürgerbüro gut dahin passe. Ihre Fraktionskollegin Anna-Lena Murzin hingegen erklärte, dass man mit dem Bürgerbüro nicht noch mehr Verkehr dorthin verlagern solle. Zudem sei sie gegen die Ausfahrt über den Sommertalweg, um dort stattdessen einen sicheren Schulweg zu schaffen. Georg Dreher (CDU) sorgte sich um die Kosten. „Ich glaube nicht, dass es bei dem Boden bei den Kosten bleibt.“ Da dann auch die geförderten Wohnungen zu teuer würden, sei er dagegen.

Bürgermeister Robert Scherer hatte die Argumente der Redner zusammengefasst und so herausgehört, dass die Variante D bevorzugt werde und diese in den Beschlussvorschlag eingefügt. Bei einer Enthaltung und drei Gegenstimmen wurden die Projektentwickler mehrheitlich beauftragt, diese Variante weiter auszuarbeiten. Als „Hausaufgabe“ bekam Projektplaner Hofmann mit, eine Unterbringung des Bürgerbüros auf dem Parkdeck zu prüfen und eine Alternative für die Ausfahrt aus dem Parkoberdeck zu entwickeln.