Die Kommunen folgen dem Aufruf von Oberbürgermeister Jan Zeitler, die Bodenseeregion als eine große Marke zu demonstrieren. Bei einer Gesprächsrunde im Sommer 2018 hatte er Amtskollegen und Touristiker ausdrücklich zum Mitmachen eingeladen.

Uhldingens Bürgermeister Edgar Lamm will einen Sonderparkplatz beim Sportplatz anlegen.
Uhldingens Bürgermeister Edgar Lamm will einen Sonderparkplatz beim Sportplatz anlegen. | Bild: Martina Wolters

So sind unter anderem die Kommunen Meersburg, Uhldingen, Hagnau sowie Salem und Frickingen dem Vorschlag Zeitlers gefolgt. Zu verschiedenen Themen werden sie sich im extra erbauten Pavillon des Landkreises darstellen. Stetten, als kleinster Anrainer am See, wird wegen fehlender „Man-Power“ nicht als Gesamtort auftreten. Dafür sollen laut Bürgermeister Daniel Heß örtliche Vereine und Betriebe vertreten sein.

Meersburgs Bürgermeister Robert Scherer hatte gleich bei der von Zeitler organisierten Veranstaltung sein Interesse bekundet und gleichzeitig logistische Hilfe angeboten, um den erwarteten Besucheransturm zu bewältigen.

In den Menzinger Gärten wird sich die Burgenstadt nach Auskunft des Bürgermeisters mit einem eigenen Pavillon über den gesamten ...
In den Menzinger Gärten wird sich die Burgenstadt nach Auskunft des Bürgermeisters mit einem eigenen Pavillon über den gesamten LGS-Zeitraum präsentieren. | Bild: Sabine Busse

Dabei konnte er sich durchaus vorstellen, dass Gartenschaugäste in der Burgenstadt übernachten und morgens mit öffentlichem Nahverkehr nach Überlingen weiterfahren. Jetzt, ein gutes Jahr später, vermeldet Scherer bereits „eine steigende Nachfrage für die nächste Saison“. Ebenso erhofft er sich dadurch eine „weitere Belebung der Attraktivität des Meersburger Einzelhandels“.

Mit ähnlichem Tenor blickt Uhldingens Bürgermeister Edgar Lamm auf die Mega-Veranstaltung in der Nachbarkommune. Für die Vor- sowie die Nebensaison rechnet er wie sein Hagnauer Kollege Volker Frede mit stärkeren Besucherzahlen und will denen im Jahresprogramm Rechnung tragen.

Wie Scherer hält Lamm es wegen der Nähe zu Überlingen für nötig, bei den Parkplätzen aufzurüsten. Es werde einen „Sonderparkplatz – Nähe Sportplatz – mit einer direkten Anbindung an die Haltestellen der Seelinie“ angelegt, verrät Lamm auf Nachfrage. Er geht fest davon aus, dass die Schiffe sowie die Busse der Seelinie zwischen Friedrichshafen und Überlingen 2020 deutlich öfter verkehren als normalerweise.

Die Bürgermeister von Salem und Frickingen, Manfred Härle und Jürgen Stukle, glauben nicht, „dass Gäste der LGS bei uns parken“. Gleichwohl sind sie davon überzeugt, sich für ihre Orte ebenfalls ein Stück vom LGS-Kuchen sichern zu können. Ganz sicher werden Hotellerie und Gastronomie profitieren, erklärt Härle. Stukle sieht das ähnlich.

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Die Frickinger Zimmervermieter hätten sich auch mit Blick auf mehr Übernachtungstouristen durch die Landesgartenschau für das Einführen der Echt-Bodensee-Card (EBC) entschieden. Hagnaus Bürgermeister Volker Frede verweist ebenfalls auf die EBC. Gratis und ohne Parkplatzsuche könnten Touristen so ab April nach Überlingen pendeln.

Zur Strahlkraft des Überlinger Großereignisses äußern sich alle befragten Amtsträger durchweg positiv. Lamm zum Beispiel spricht von einem „Glücksfall“. Sein Kollege Scherer sieht in der LGS „eine Chance für die Region und die Bürgerschaft“, sofern letztgenannte sie annehmen. Scherer hofft auf „eine spürbare und nachhaltige Entwicklung in allen Bereichen unserer Kommunen“.

Der Müll-Recycling-Drache soll bei der Landesgartenschau für Frickingens Energieengagement werben.
Der Müll-Recycling-Drache soll bei der Landesgartenschau für Frickingens Energieengagement werben. | Bild: Birgit Bergmüller