Auf der Webseite zum Kramer-Areal geht es um eine Verwandlung. Die Verwandlung einer ehemaligen Industriestätte in ein „lebendiges Quartier“. Grün, verkehrsarm und lebenswert soll es demnach werden. Platz für rund 650 Wohneinheiten, einen Hallengarten sowie Einzelhandels- und Dienstleistungsflächen soll dieser Ort bieten. Bislang steht hier noch die alte Produktionshalle mit dem Kramer-Logo, die Verwandlung hat noch nicht so recht begonnen. In kleinen Schritten wird sie aber Wirklichkeit.
Bürger erfahren ab November mehr
Aktuell arbeitet Projektleiter Thomas Sorg mit den beteiligten Büros am Bebauungsplan für die erste Offenlage zum Kramer-Areal, wie er dem SÜDKURIER am Telefon erklärt. Bis Ende September soll dieser Plan fertig sein und bei der Stadtverwaltung Überlingen eingehen. Gerade sei wegen des Zeitdrucks „viel Druck auf dem Kessel“, doch er sei optimistisch, den Zeitplan halten zu können. Nachdem dieser im November im Ausschuss für Bau, Technik und Verkehr und im Gemeinderat diskutiert wird, soll der Bebauungsplan anschließend offengelegt werden. Dann können Bürger, Ämter und Organisationen diesen einsehen und bei Bedarf Stellungnahmen dazu einreichen. Anschließend müssen diese beantwortet und eventuell eingearbeitet werden. Im Laufe des Jahres 2025 soll dann der finale Bebauungsplan erstellt werden und der Gemeinderat darüber entscheiden.
Großes Interesse am Bauvorhaben
„Ich nehme in der Stadt ein großes Interesse an dem Projekt wahr“, sagt Projektleiter Thomas Sorg. „Die Erwartungen sind aber auch hoch.“ Sorg sei in der Vergangenheit bei mehreren Bauvorhaben involviert gewesen, dieses Projekt sei eine Herzensangelegenheit. Der Überlinger koordiniert die Arbeit der beteiligten Parteien, unter anderem das Wiener Architekturbüro Studio Urbanek, das Grazer Landschaftsarchitekturbüro Boden, Gutachter für Boden oder Verkehr oder das Stadtwerk am See.
Das Architekturbüro Helmut Hornstein führt schließlich alles in den Bebauungsplan zusammen. „Es ist ein internationales Team und vieles läuft über Videokonferenzen, aber es läuft sehr gut“, sagt Sorg. Die Architekten und Stadtplaner waren bereits mehrmals in Überlingen. Im Juni stellten die Architektin Katharina Urbanek und der Grazer Freiraumplaner Andreas Boden den Entwurf im Ausschuss und im Gemeinderat vor.

Neuentwicklung läuft seit fast zehn Jahren
Die Idee der Neugestaltung geht auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept aus dem Jahr 2015 zurück. Anfang 2023 schloss die Stadt einen städtebaulichen Vertrag mit der Wacker Neuson Group als Eigentümer des Geländes und Vorhabenträger ab. Im Jahr 2023 gab es einen städtebaulichen Wettbewerb, den das Wiener Architekturbüro Studio Urbanek gewann. Der Entwurf wurde im Dezember 2023 der Bürgerschaft vorgestellt. Laut diesem Entwurf sollen hier etwa 650 Wohneinheiten entstehen, davon rund 500 auf dem Grundstück des Vorhabenträgers und 150 auf dem Grundstück der Stadt.