Bad Säckingen Nach nur einer Stunde scheint das Schicksal des Kulturkreises für Senioren besiegelt. Keines der zur Verfügung stehenden Vorstandsämter konnte in der Hauptversammlung neu besetzt werden. Jetzt soll eine außerordentliche Versammlung über die Zukunft des 2000 gegründeten Vereins entscheiden. „Findet sich auch da kein Vorstand, gibt es keinen Kulturkreis für Senioren mehr in Bad Säckingen“, so die Vorsitzende, Elsbeth Meyer. Bereits in der Hauptversammlung im September 2024 hat der amtierende Vorstand angekündigt, für die nächsten Wahlen nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Es mussten also Kandidaten für die Ämter der beiden Vorsitzenden, des Kassierers und des Schriftführers neu besetzt werden. „Immer wieder habe ich dazu aufgerufen, dass sich die Leute melden sollen“, so Meyer. Es seien auch Leute angesprochen worden, die bisher noch gar kein Mitglied im Verein seien. Doch alles ohne Erfolg. Und auch in der Versammlung gab es keine Interessenten. Die Werbung durch die Vorsitzende, wie bereichernd ein verantwortungsvolles Amt im Alter sei, hat nicht gefruchtet. Denn letztendlich war genau das Alter der Grund, weshalb sich keiner der 150 Mitglieder noch ein Amt zugetraut hat. Eine Tatsache, die trotz der Tragik der Situation auf Verständnis bei der Vorsitzenden stieß: „Weit die Hälfte unserer Mitglieder sind über 80 Jahre alt“, so Elsbeth Meyer. Nachwuchs sei ebenfalls nicht in Sicht.

Der Vorschlag, mit dem Programm des Kulturkreises unter das Dach des Stadtseniorenrates zu schlüpfen, lehnte dessen Vorsitzende, Carmen Schlachter, ab: „Ich habe in unserer Hauptversammlung im Januar meinen Rückzug als Vorsitzende angekündigt.“ Somit stehe es ebenfalls in den Sternen, wie es mit dem Stadtseniorenrat 2026 weitergeht. Auch seien die Stadtsenioren mit ihren Projekten voll ausgelastet. Alexander Guhl drückt dem Verein die Daumen: „Ich hoffe darauf, dass der Verein bleibt und sich ein Team findet“, sagt er. „Denn sind die Strukturen mal weg, wird es schwierig, wieder einen Anfang zu finden.“