Görwihl Die Zahl der im Tourismus verfügbaren Betten für Gäste hat in Görwihl abgenommen: von 527 im Jahr 2023 auf 492 im Jahr 2024. Das kommt einem Rückgang von 6,6¦Prozent gleich. Diese Zahlen nannte Nicola Vonhof, Geschäftsführerin der Hotzenwald Tourismus GmbH, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Görwihl.
Ihre Erklärung: In Görwihl gab es „eine erneute Schließung eines Hotels, das sich auf die Bettenzahl niederschlägt“. Gleiches Szenario bei den Übernachtungen: Im Jahr 2023 wurden 32.318, im Jahr darauf 27.806¦Übernachtungen in der Hotzenwaldgemeinde gezählt. Was einem Rückgang von 4512 Übernachtungen oder 14¦Prozent entspricht. Nicola Vonhof sprach von „Veränderungen in der lokalen Beherbergungsstruktur mit Rückgang der Bettenkapazität bei gleichzeitigem Qualitätszuwachs.“ Allerdings muss das aus Görwihler Sicht negative Ergebnis nicht in Stein gemeißelt sein. Denn: Eine Neuerung beim Bundesmeldegesetz (BMG) könne zu „möglichen statistischen Verzerrungen führen“, erklärte Nicola Vonhof dazu.
Denn der Wegfall der besonderen Meldepflicht für deutsche Staatsangehörige in Betrieben unter zehn Betten habe unterschiedliche Auswirkungen, so Vonhof dazu. In den Gemeinden Herrischried und Rickenbach gebe es weiterhin eine Datenerfassung aufgrund erhobener Kur- und Tourismusabgaben. Diese fehlt jedoch in Görwihl, weil dort aufgrund eines Beschlusses des Gemeinderats im Jahr 2007 keine Kurtaxe mehr erhoben wird. Was zu einer „unvollständigen Erfassung der Übernachtungszahlen in Görwihl führt“, erklärte Nicola Vonhof. Gemeinderat Matthias Eschbach (CDU) hinterfragte diese Entwicklung. Die Anstrengungen seitens der Hotzenwald Tourismus GmbH seien groß, stellte er fest, aber die Bettenzahl gehe zurück – „wie vorgehen?“. Nicola Vonhofs Antwort: „Der Bedarf ist da, nur nicht die richtigen Unterkünfte. Wir erzeugen Interesse und können nicht mit Betten bieten.“
Eschbach hakte bei Nicola Vonhof nach: „Früher war es anders: viele Anbieter, wenig Nachfrage. Jetzt ist es umgekehrt.“ Gemeinderätin Andrea Schrieder (CDU) schlug eine Veranstaltung vor, die sich an potenzielle Gastgeber in der Gemeinde richten soll. Diese habe es in der Vergangenheit bereits gegeben, erwiderte Nicola Vonhof, jedoch mit abnehmendem Interesse. Man könne Schrieders Vorschlag jedoch wieder aufnehmen, fand sie.