Auf dem Rührberg in Grenzach-Wyhlen hat es dieser Tage nicht nur frostige Temperaturen gegeben, sondern auch Schnee. Das ist nicht gut für die Natur und die Früchte, die auf den Plantagen des Obsthofs Drechsle wachsen. Während sich die Schäden bei Äpfeln und Zwetschgen in Grenzen halten, wird es dieses Jahr wohl keine heimischen Pfirsiche geben.
Zwei Nächte haben Alexander Drechsle und sein Mitarbeiter durchgearbeitet, um die schlimmsten Schäden abzuwenden. Mit Öfen und dem Heizgebläse einer Frostabwehrmaschine wurde versucht, die jungen Knospen und Blüten der Obstbäume warm zu halten.
Erfolg oder Misserfolg werden für Drechsle erst in den kommenden Wochen sichtbar. Und nicht jeder Obstart habe der Frost gleich geschadet: Von Totalschaden bis vernachlässigbar sei alles dabei. Vor allem die Pfirsiche brauchten Hilfe im Kampf gegen den Frost. So wurden auf der Plantage mit 40 Öfen vier Baumreihen befeuert. „Momentan sieht es so aus, als hätten wir diese vier Reihen retten können.“ Dass es an den nicht beheizten Pfirsichblüten einen Totalschaden gegeben hat, sei aber jetzt schon sicher.
Versorgungsengpässe für die Bevölkerung werden laut Drechsle daraus aber nicht entstehen. Denn für die Obstproduktion in großen Mengen spiele Baden keine große Rolle. „Aber heimische Pfirsiche vom Rührberg wird es eher keine geben“, sagt Alexander Drechsle. Es sei denn, die befeuerten Blüten konnten tatsächlich gerettet werden. Bei den Äpfeln rechnet der Landwirt mit weniger Schäden, denn die blühen noch nicht. Zudem produziere ein Apfelbaum mehr Knospen, als er für seine Fortpflanzung braucht.
Der Rührberg habe mit seinen schweren und feuchten Böden aber den Vorteil, dass diese länger kühl seien als etwa der sandige Untergrund im Markgräflerland. Und die Vegetation hänge von der Bodentemperatur ab. Doch auch in den tieferen Lagen seien die Obstbauern glimpflich davongekommen, wie Max Hagin, Vorsitzender des Kreisobst- und Gartenbauverbands, auf Anfrage dieser Zeitung mitgeteilt. Dies lag laut Hagin auch daran, dass die Thermometer am frühen Montagmorgen nicht so ernst gemacht hätten wie anderswo. So seien es im Rebland minus 2,5 Grad gewesen, im weiter südlich gelegenen Haltigen sogar nur minus 1,5 Grad. Ansonsten habe eine rechtzeitig aufziehende Wolkendecke Schlimmeres verhindert, sagt Max Hagin.