Der Sportplatz über dem Rhein-Parking in Schweizer Rheinfelden war einer der Hotspots im Jahr 2021. Dort kam es abends teilweise zu Ansammlungen von über hundert Leuten, die lautstark feierten und Alkohol sowie Drogen konsumierten – darunter viele Deutsche.

„Weil in Deutschland die pandemiebedingten Einschränkungen deutlich stärker waren, wichen deutsche Jugendliche teilweise auf den öffentlichen Raum in der Schweiz aus“, sagte Hansueli Loosli, Leiter der Regionalpolizei (Repol) unteres Fricktal. Zusammen mit dem zuständigen Rheinfelder Vizeammann Walter Jucker informierte er über den Geschäftsbericht 2021 der Repol.

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Um der Situation auf dem Sportplatz Herr zu werden, hat die Regionalpolizei zusammen mit der Kantonspolizei, der Grenzwache und einem privaten Sicherheitsdienst Kontrollen durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass über die Hälfte der Leute aus Deutschland stammten. „Es zeigte sich, dass viele der Namen auch dem Ordnungsamt in Badisch-Rheinfelden bekannt sind“, schilderte Jucker. Nach den Kontrollen habe sich die Situation schlagartig verbessert, ergänzte Loosli.

Insgesamt ist die Regionalpolizei im vergangenen Jahr 1808 Mal alarmiert worden, das ist leicht weniger als 2020 (1823). Auch die ausgewiesene Polizeipräsenz verringerte sich geringfügig, von 11.180 auf 10.682 Stunden. Wie Loosli schilderte, wurde die Streifentätigkeit wegen der vielen Einbrüche gegen Ende Jahr verstärkt.

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Nach wie vor hoch ist die Übertretungsquote bei Alkoholtestkäufen. Von 41 getesteten Verkaufsstellen haben 13 Alkohol an Jugendliche abgegeben. Loosli geht davon aus, dass dies mit der Maskenpflicht zusammenhängt. „Es ist schwierig, das Alter zu schätzen, wenn jemand eine Maske trägt.“ Ebenfalls ein Ärgernis sind die Fahrraddiebstähle. Hier stieg die Zahl der Anzeigen von 207 auf 241.

2021 mussten im Gebiet der Repol unteres Fricktal insgesamt 104 Personen wegen einer fürsorglichen Unterbringung amtsärztlich überprüft werden, das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Walter Jucker geht davon aus, dass dies mit coronabedingtem Stress zusammenhängt. Leicht rückläufig waren hingegen die Meldungen wegen häuslicher Gewalt.

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Bei den Ordnungsbußen (ohne Geschwindigkeitskontrollen) gab es einen Rückgang von 8072 auf 7495. „Bei den kameragestützten Überwachungen der Fahrverbote in Kaiseraugst, Rheinfelden und Zeiningen ist nominell der größte Rückgang zu verzeichnen. Dies infolge des Aussetzens der Kontrollen wegen einer unklaren Rechtslage betreffend des Einsatzes von elektronischen Überwachungsgeräten“, heißt es im Bericht.

Zugenommen haben hingegen die Übertretungen bei Geschwindigkeitskontrollen, hier stieg die Zahl von 14.882 auf 15.269. Die Erträge aus Bußen bewegen sich mit rund 1,3 Millionen Franken auf dem Vorjahresniveau. Der Nettoaufwand der Repol stieg von 1,08 auf 1,245 Millionen Franken, er liegt damit aber unter Budget. Diesen Betrag müssen die 15 Gemeinden, die an der Repol beteiligt sind, übernehmen.