Rheinfelden Das E-Auto, das in Nollingen am Mittwoch verbrannt ist und beim Abtransport erneut Feuer gefangen hat, sei zuvor mit Wärmebildkameras untersucht worden, sagt Rheinfeldens Feuerwehrkommandant David Sommer. Es habe keine Wärmebildung mehr gegeben. Eigentlich hätte es in einer Wasserwanne transportiert und darin 24 Stunden lang gekühlt werden müssen. Doch der Fahrer des Abschleppunternehmens, das für den Umgang mit E-Autos zertifiziert sei, habe gesagt, dass er es so mitnehmen könne. Zur Sicherheit habe er zwei Begleitfahrzeuge mitgeschickt, so Sommer.
Als die Fahrzeuge durch Eichsel fuhren, habe der Fahrer im hinteren Feuerwehrauto gemeldet, dass es einen Lichtbogen gegeben habe, kurz darauf sei das Feuer wieder ausgebrochen, schildert Sommer. Der Fahrer des Abschleppers habe das E-Auto mit dem Kran angehoben, sodass die Feuerwehr von unten löschen konnte. Er habe dann von der Evonik-Werksfeuerwehr einen Wassercontainer organisiert.
Brände von Autos seien immer schwierig, sagt Sommer. Zwei bis drei gebe es im Jahr, der eines E-Autos sei eine Premiere gewesen. Die Feuerwehr sei vorbereitet gewesen, mit der Einführung der E-Mobilität hätten sich die Brandbekämpfer weitergebildet. Der Landkreis Lörrach habe Schulungen organisiert, dies sei ebenfalls Thema bei der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Dennoch werde die Feuerwehr aus diesem Fall ihre Lehren ziehen und auf den Wassercontainer bestehen.
Grundsätzlich brenne ein E-Auto nicht viel anders als ein Benziner oder ein Diesel, das Problem seien die Akkus, sagt Sommer. Wenn die Akku-Pads beschädigt würden, hätten es die Einsatzkräfte mit der Batteriesäure und der gespeicherte Energie zu tun. Dann entwickle sich Rauch und die Wärme steige an. Es könne sogar zum Zerknallen der Akkus kommen – mit Flammenbildung und Energie, sagt Sommer. Von einer Explosion wolle er noch nicht sprechen.
Zum Schutz vor dem Akku-Zerknall werde möglichst aus der Deckung heraus gelöscht. Die Feuerwehrleute arbeiteten in einem möglichst weiten Abstand – wie bei anderen Bränden, bei denen Elektrizität eine Rolle spielt. Die Autos stünden unter hoher Spannung, sodass Strom weitergeleitet werden könne, so Sommer.
Warum das E-Auto in Nollingen am Mittwoch in Brand geraten sei, sei schwer nachvollziehbar und Sache der Brandermittler, sagt Sommer. Er habe zwei Versionen gehört: Bei dem einen sei das Auto, das Sommers Kenntnis nach gemietet war, geladen gewesen, beim anderen sei es geladen worden. Der Bewohner des Hauses mit dem zugehörigen Carport und Auto habe die Stromverbindung abgetrennt.
Ersten Schätzungen zufolge liegt der Schaden am Auto bei etwa 40.000 Euro. Der Carport und die Fassade des Hauses hinter der Kirche St. Felix und Regula wurden in Mitleidenschaft gezogen. Den Schaden dort schätzte die Polizei auf 10.000 Euro. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr war mit etwa 40¦Personen und vier Fahrzeugen im Einsatz. Polizei und Rettungsdienst waren ebenfalls vor Ort.