Rheinfelden Die Zahl der Straftaten in Rheinfelden war im vergangenen Jahr rückläufig. Rund 2700 Straftaten hat die Polizei 2024 im Stadtgebiet Rheinfelden verzeichnet. Davon waren etwa 500 Fälle Verstöße gegen Asyl- oder Aufenthaltsgesetze, um die sich Bundespolizei und Zoll kümmern, nicht aber die Beamtinnen und Beamten des Polizeireviers Rheinfelden, sagte dessen Leiter Spencer Diringer, der dem Gemeinderat die Polizeistatistik für das Jahr 2024 vorgestellt hat. 2023 waren es laut Diringer etwa 2900 Fälle gewesen, wovon rund 400 Fälle Verstöße gegen Asyl- oder Aufenthaltsgesetze waren. Grund für den Rückgang sei auch, dass Cannabis in gewissen Mengen seit April 2024 nicht mehr verboten sei. Das habe sich auch auf die Aufklärungsquote ausgewirkt, da bei Cannabisfunden meist auch ein Tatverdächtiger dabei gewesen sei.

Bei den Betrugsdelikten blickte Spencer Diringer pessimistisch in die Zukunft. Die meisten der 225 Fälle im vergangenen Jahr hätten sich im Internet abgespielt. 2023 waren es noch 41 Fälle weniger. Daher warnte der Revierleiter vor Leichtsinn und Fahrlässigkeit beim Umgang mit den eigenen Daten im Netz. Zudem könnte Künstliche Intelligenz Betrügern ihre Masche erheblich erleichtern. Das werde die Polizei in Zukunft noch mehr beschäftigen, befand Diringer.

Vor zu viel Leichtsinn warnte Diringer auch bei unverschlossenen Türen, sei es im Auto oder in der Wohnung. Damit hätten Einbrecher leichtes Spiel, wie sich vergangenes Jahr gezeigt habe. Die Zahl der Wohnungseinbrüche sei von 13 im Jahr 2023 auf 19 im vergangenen Jahr gestiegen, was unter anderem an einer Serie in Minseln gelegen habe. Im Ort sei die Polizei dann öfter Streife gefahren. Im vergangenen Jahr habe die Polizei übrigens 60 Streifen mehr als im Vorjahr auf die Straße gebracht, und er hoffe, dass dies auch dieses Jahr gelinge, sagte Diringer. Neben Präsenz will er auch auf Prävention setzen, sei es in Sachen Verkehr, Drogen oder Einbruchschutz. Zwar seien Rohheitsdelikte wie Körperverletzungen um zehn Prozent auf 472 Fälle zurückgegangen, allerdings hätten Fälle von Partnerschaftsgewalt zugenommen. Oft seien der Polizei die Hände gebunden, wenn die gewalttätigen Partner trotz Verweis wieder in die Wohnung gelassen würden. In Rheinfelden war die Zahl von 105 auf 115 im vergangenen Jahr gestiegen. Die Gewalt gegen Polizeibeamte hingegen gehe leicht zurück.

Die Zahl der angezeigten Diebstähle sank um 40 auf 604 Fälle, allerdings nahm die Straßenkriminalität um 56 Fälle auf 404 zu. Das sei aber nicht besorgniserregend, sondern habe daran gelegen, dass die Fußball-Europameisterschaft viele Leute auf die Straße gebracht habe, sagte Diringer. Ebenfalls zurückgegangen ist laut Statistik die Zahl tatverdächtiger Jugendlicher (61) und Heranwachsender (62), nachdem die Zahlen 2023 in die Höhe geschnellt waren. Warum die Zahlen gesunken sind, sei noch unklar, so Diringer. Einen Anstieg gab es auch bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Oft gehe es dabei um pornografisches Material und internationale Verfahren, bei denen es auch Tatverdächtige in Rheinfelden gebe, erläuterte Diringer. 70 waren es 2024. Das sind 26 mehr als 2023.

Wie die Polizei will auch der kommunale Ordnungsdienst der Stadt mehr Präsenz zeigen, sagte Ordnungsamtsleiter Dominik Rago. Die drei Mitarbeiter gingen an sechs Tagen in der Woche auf Streife und sorgten für Ordnung und Sicherheit. Dabei sei die Abstimmung mit der Polizei eng. Unterstützung gibt es auch mit einem Sicherheitsdienst, der in den Abend- und Nachtstunden unterwegs ist und etwa Tiefgaragen und Schulhöfe aufsucht, so Rago.