Rheinfelden-Karasu In Karsau schlägt die Lärmbelästigung durch Veranstaltungen in der ehemaligen Tennishalle Schlachter, der „Event-Location“, hohe Wellen. In der jüngsten Ortschaftsratssitzung äußerten Anwohner ihren Ärger. Ein Antrag zur Erhöhung der zulässigen Personenzahl wurde abgelehnt. Es sei nicht auszuhalten, beklagten die sieben in Hallennähe wohnenden Personen, die anwesend waren. Da sie Gegenreaktionen befürchten, möchte niemand namentlich genannt werden.
Anwohner berichten, dass sie durch Hochzeitsfeiern jedes Wochenende eine enorme Lärmbelästigung hätten. Die Gäste rasten durch die Straßen, im Umkreis der Halle werde alles zugeparkt. Es gebe Geschrei, Gegröle, lautes Gelächter, Feuerwerk und es werde sogar mit Schusswaffen in die Luft gefeuert. „Die führen sich auf wie die Axt im Wald, viele Anwohner sind mit ihren Nerven am Ende“, sagte eine Person. So richtig gehe es nach 22 Uhr los und auch bis 2 Uhr. Beschwerden bei den Behörden hätten nichts gebracht. Es sei schon die Polizei gerufen worden, die habe kurz mit den Leuten gesprochen und sei wieder abgefahren. „Es kontrolliert niemand, es interessiert niemanden“, so ein Anwesender. Man lasse die Leute im Stich. Eckhart Hanser (CDU) riet den Betroffenen, ihre Beschwerden dem Oberbürgermeister vorzutragen. „Dann laden wir sie gern in eine Gemeinderatssitzung ein, das hat schon sehr oft geholfen.“
Dem Gremium lag der Antrag vor, die Begrenzung für den Veranstaltungssaal von 600 Personen auf 850 zu erhöhen. Die Ortschaftsräte lehnten dies einstimmig ab. Es wurden sogar Zweifel laut, ob die Gegebenheiten in und vor der Halle überhaupt für die genehmigte Personenanzahl ausreichten. Ratsmitglied Uwe Wenk (SPD) erinnerte daran, dass das Gremium bereits den vorherigen Antrag auf Zulassung von 600 Personen abgelehnt hatte. Schon damals habe man genau jene Bedenken gehabt, die sich nun bewahrheitet hätten. „Ich finde es sehr traurig, dass die Stadtverwaltung nicht mehr unternimmt und man uns diesen neuen Antrag überhaupt noch auf den Tisch legt“, sagte Wenk. Für diese Äußerung gab es aus den Besucherreihen Applaus.
Auf Vorschlag von Ortsvorsteherin Sibylle Jung wurde beschlossen, die Bauaufsicht zu einer Kontrolle der Einhaltung der Genehmigungsauflagen aufzufordern. Darüber hinaus soll das Ordnungsamt bei einer der Festivitäten den Grad der Lärmbelästigung sowie die Einhaltung der Sperrstunde und der Geschwindigkeitsbegrenzung prüfen. Wenk sprach im Namen aller Anwesenden, als er sagte: „Wenn sich die Anwohner so sehr beklagen, muss das ernst genommen werden.“