Rheinfelden Zum internationalen Rhine-Clean-up hat die SPD Rheinfelden eine große Gruppe Helfer mobilisiert. Die Teilnehmer haben bei der Müllsammelaktion in gut zwei Stunden mehrere Bollerwagen voller Müll aus der Natur, unter anderem beim Rheinufer, eingesammelt. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Karin Paulsen-Zenke ist begeistert davon, wie viele Helferinnen und Helfer sich am Samstag am Ausstellungspavillon des Alten Kraftwerks in Rheinfelden eingefunden haben.
Am Ende waren es mehr als 20 Personen, die gut gelaunt in den Morgen starteten, um etwas Gutes für die Umwelt zu tun. Seit 2018 organisiert Paulsen-Zenke, die auch Mitglied im Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats ist, die Aktion in Rheinfelden. „Unsere Rheinfelder Rhine-Clean-up-Aktion bildet dieses Jahr den Auftakt zu den Rhine-Clean-up-Wochen in der Woche des bürgerschaftlichen Engagements“, erklärt Karin Paulsen-Zenke.
Auch wenn es allen klar sei, wie falsch es ist, illegal Müll zu entsorgen oder ihn achtlos in die Umwelt zu werfen, werde es leider von Jahr zu Jahr mehr. Seit 2018 habe die Gruppe von Helfern insgesamt mehr als 30 große Müllsäcke Unrat aus der Natur eingesammelt. Die Bollerwagen seien am Ende der Sammelaktionen immer gut gefüllt. „Auf diesem Wege soll ein kleiner Beitrag gegen die Vermüllung unseres schönen Rheinufers und damit auch gegen die Vermüllung der Meere durch Plastik geleistet werden“, sagt Paulsen-Zenke.
Mit dabei ist diesmal die SPD-Kandidatin für die kommende Landtagswahl, Joana Stöhrer da Costa aus Müllheim. Sie wolle alle Regionen ihres Landkreises kennenlernen und noch einiges an Müll beseitigen, bevor es in den Wahlkampf geht, sagt die junge Frau lachend. Sie zieht sich die Handschuhe an und nimmt eine hölzerne Greifzange. Das Material bekommt die Gruppe von der Organisation Rhine-Clean-up gestellt, die wiederum von der Post-Lotterie unterstützt werde. Auch hier könne man durch Mehrfachverwendung Verpackungsmüll einsparen, sagt Karin Paulsen-Zenke. Nach jeder Aktion sammelt sie alle Greifzangen und die nicht benutzen Müllbeutel für das nächste Mal wieder ein. So habe sich ein Fundus angesammelt und es müsse weniger bestellt werden. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Rheinfelden haben zudem eigene Eimer und Bollerwagen mitgebracht.
Pünktlich um 10 Uhr geht es los. Viele Helfer kennen die „Party-Hotspots“ am Rhein, und nach nur wenigen Metern werden sie fündig. Bier- und Wodka-Flaschen, unzählige Kippen-Stummel, ein verlotterter Pullover, ein zerschlissener Schlafsack, eine Unterhose, Plastiktüten. „Es gibt anscheinend nichts, was man nicht vergessen oder achtlos wegwerfen kann“, sagt der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende und Bundestagskandidat im Wahlkreis Lörrach-Müllheim, Julian Wiedmann. Er ist auch Vorsitzender des Awo-Ortsvereins Grenzach-Wyhlen. Er finde diese Aktion wichtig, er wundere und ärgere sich, dass so viele Menschen wissentlich oder unachtsam die Umwelt mit Müll belasten. Mit dabei ist seine Partnerin, die Erzieherin Carrie Drummond aus Adelhausen. Auch sie sammelt fleißig mit. Ein Wagenheber ist wohl das schwerste, was sie an diesem Tag findet.
Auch die Kinder von Nollingens Stadtteilbeirätin Elisabeth Petersen sind mit weiteren Kindern dabei. Zu Beginn findet Tochter Laura zwei sehr große vierblättrige Kleeblätter. „Da hat meine Tochter immer Glück, sie findet andauernd welche“, sagt Petersen. Etwas weniger Glück hatte eine von den Kindern gefundene tote Maus, die zu tief in eine weggeworfene Wodkaflasche geschaut hatte und nicht mehr herauskam – die Kinder waren bestürzt. Das zeigt, wie tödlich Müll sein kann. Vater Jan Petersen ist das erste Mal dabei. Mit Feuerwehrstiefeln kann er tiefer in die Brombeerhecken vorstoßen. Neben einer großen Tüte voller Pfandflaschen, die später für einen guten Zweck abgegeben werden, findet er mit seinen Kindern auch einen gefüllten Hundekotbeutel. Es sei erschreckend, wie Menschen etwas Gutes vorbereitet haben, um es dann doch nicht zu vollenden, sagt er nachdenklich.
Die Gruppe, die sich zu Beginn aufgeteilt hat und in verschiedenen Richtungen am Rheinufer sucht, findet so viel Müll, dass sie einzelne Haufen am Wegesrand bilden, die sie erst auf den Rückwegen wieder mitnehmen. Den abgestellten Müll werde schon niemand mitnehmen, sagt Wiedmann schmunzelnd. Von morgendlichen Spaziergängern werden die Müllsammler freundlich gegrüßt und in ihrem Treiben bestärkt. Am Ende war es eine tolle Aktion, die sich immer wieder lohne, sagt die Rheinfeldener SPD-Stadträtin Elke Streit.
Nach gut zwei Stunden war die Aktion zu Ende, und die Gruppe traf sich mit mehreren Bollerwagen mit prall gefüllten Müllbeuteln wieder am Pavillon. Karin Paulsen-Zenke füllte ihren Kombi mit den unliebsamen Mitbringseln, bevor sie nach Hüningen zur Abschlusskundgebung der Helfer aus dem Dreiländereck fuhr. „Herzlichen Dank an alle Helfenden. Nicht nur meckern – sondern tun. Das möchten wir mit der Aktion zeigen“, sagte die Organisatorin abschließend. Als Dankeschön hatte sie ein großes Blech selbstgebackenen Apfelkuchen mitgebracht, über den sich alle redlich freuten.
Weitere Infos unter:
www.rhinecleanup.org/de