Susann Duygu-D'Souza

Lauchringen ist eine Gemeinde mit stetigem Wachstum. Mit dem Wachstum einher geht auch die steigende Nachfrage nach Kindergarten-Betreuungsplätzen. Um allen Kindern ab drei Jahren in der Gemeinde einen Platz gewähren zu können, hat Lauchringen die neue Außenstelle Schatzinsel des kommunalen Kindergarten St. Vinzenz im Riedpark für drei Kindergruppen mit insgesamt 75 Plätzen für Drei- bis Sechsjährige auf den Weg gebracht.

Zur offiziellen Eröffnung der Außenstelle sind nicht nur Gemeinderäte und Mitarbeiter der Gemeinde gekommen, sondern auch zahlreiche Eltern mit ihren Kinder, die künftig in den neuen Räumen betreut werden. Bürgermeister Thomas Schäuble: „Ich freue mich, dass mit der Außenstelle ein neuer Bauteil geschaffen wurde, der etwas ganz Besonderes ist.“ Denn zusammen mit den Senioren, die ins benachbarte Gebäude ziehen, solle eine Kooperation entstehen.

Dazu Schäuble: „Vielleicht kennen Sie das TV-Projekt, bei dem Senioren und Kinder für einen gewissen Zeitraum zusammengebracht wurden – mit einer erfolgreichen Entwicklung, von der beide Seite profitiert haben.“ Wer das TV-Experiment verfolgt hat, konnte erleben, wie die Alten von der Lebensfreude der Jungen profitiert haben und beispielsweise plötzlich keinen Rollator mehr benötigten. Die Kinder konnten sich hinsichtlich Sprache, Informationsaufnahme und Sozialverhalten weiterentwickeln. Dazu Corinna Furlani, Kindergartenleiterin: „Wie die Kooperation mit den Senioren aussehen soll, wissen wir noch nicht genau. Die Senioren müssen auch erst einmal in ihre Wohnungen ziehen. Wir könnten uns vorstellen, dass es beispielsweise gemeinsame Sing- und Bastelkreise gibt.“

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Die beiden Mütter Karola Vogt-Tomescu und Vivianne Boger aus Lauchringen sind begeistert von der Einrichtung, die ihre Kinder künftig besuchen werden. Karlotta Vogt: „Ich hätte am Anfang nicht gedacht, dass es so toll wird. Wir hatten zu Beginn einige Bedenken, beispielsweise wegen der angrenzenden Sozialwohnungen. Aber die waren unbegründet.“ Vivianne Boger: „Es sind tolle Räume geworden und unsere Bedenken haben sich nicht bewahrheitet.“

Karola Vogt-Tomescu mit ihren Tochter Mia, die die neue Kita-Außenstelle besucht und ihrem kleinen Sohn Elias.
Karola Vogt-Tomescu mit ihren Tochter Mia, die die neue Kita-Außenstelle besucht und ihrem kleinen Sohn Elias. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann
Vivianne Boger aus Lauchringen mit ihrer einjährigen Tochter Lilli. Auch ihr Sohn Mika wird künftig in den neuen Räumen betreut.
Vivianne Boger aus Lauchringen mit ihrer einjährigen Tochter Lilli. Auch ihr Sohn Mika wird künftig in den neuen Räumen betreut. | Bild: Susnn Duygu-D'Souza

Die Kosten für den Neubau der Kindergarten-Außentelle liegen bei rund 1,84 Millionen Euro. Bezuschusst wurde die Gemeinde dabei mit 600 000 Euro vom Land Baden-Württemberg. Pro Quadratmeter betrugen die Baukosten rund 2060 Euro. Thomas Schäuble: „Das ist wirklich günstig, wenn man andere Kita-Neubauten zum Vergleich zieht.“

Die neue Kita-Außenstelle im Riedpark in Lauchringen (gelbes Gebäude). Dort werden ab sofort 75 Kinder betreut.
Die neue Kita-Außenstelle im Riedpark in Lauchringen (gelbes Gebäude). Dort werden ab sofort 75 Kinder betreut. | Bild: Duygu-D'Souza, Susann

Besonders an der Einrichtung ist auch, dass die Erzieherinnen selbst in die Planung einbezogen wurden. Corinna Furlani: „Durch unsere gemeinsame Gestaltung haben wir eine tolle Einrichtung geschaffen.“ Architekt Franz Michler aus Bad Säckingen: „Ich hoffe, dass der Kindergarten gut aufgenommen wird und die Erzieherinnen ihre hohe Bürde mit Freude tragen.“

Begegnungsstätte für Jung und Alt

  • Haus 1 – Kindergarten: Der Kindergarten im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss bietet drei Gruppen mit je 25 Kindern Platz. Derzeit sind dort bereits alle Plätze vergeben. Im ersten Obergeschoss und im Dachgeschoss sind elf Wohnungen entstanden.
  • Haus 2 – Familienzentrum und ambulante Tagespflege: Ins Erdgeschoss soll das Familienzentrum Hochrhein umziehen, das bisher in der Hauptstraße in Unterlauchringen seinen Sitz hat. Dort sollen unter anderem eine Caféteria und ein offenes Wohnzimmer entstehen, Räume für Vorträge und Veranstaltungen und Platz für Selbsthilfegruppen, Gesprächskreise und Kinderbetreuung sowie zehn Plätze in Wohngemeinschaften für pflegebedürftige Menschen jeden Alters in einer ambulanten Tagespflege. Dazu gibt es fünf Mietwohnungen.
  • Haus 3 – Mietwohnungen: Das dritte Haus wird von einem privaten Investor finanziert und enthält 24 Wohnungen. (skd)