Der Uferweg Laufenburger 8 soll zwischen Kraftwerk und Codman-Anlage Ende 2021 begehbar sein. Dies erklärte am Montag Bürgermeister Ulrich Krieger im Gemeinderat. Dieser schrieb die Arbeiten für den Bau der ersten beiden Abschnitte aus. Deren Länge beträgt 1,3 Kilometer, die Baukosten werden auf 2,2 Millionen Euro geschätzt. Mit dem Bau soll diesen Herbst begonnen werden.
Sechs Kilometer an beiden Ufern
Insgesamt wird der Uferweg einmal mehr als sechs Kilometer lang sein. Er verläuft auf größtenteils bereits bestehenden Wegen am deutschen und am Schweizer Rheinufer. Mit der neuen Rheinbrücke, der Laufenbrücke und dem Kraftwerk bestehen hier drei Möglichkeiten, den Fluss und damit auch die Grenze zu überqueren. Die Laufenburger 8 soll aber auch die Laufenburger Altstadt besser mit dem Einzelhandelsgebiet Laufenpark verbinden sowie einen barrierefreien Zugang zwischen Rheinuferweg und Laufenbrücke schaffen.
Die Kosten für die Baumaßnahmen am deutschen Ufer veranschlagt die Stadtverwaltung auf insgesamt 2,9 Millionen Euro. Davon entfallen etwa 2,2 Millionen auf die jetzt ausgeschriebenen ersten beiden Bauabschnitte zwischen Kraftwerk und Codman-Anlage. Auf langen Strecken muss hier erst eine Wegverbindung geschaffen werden. Die Europäische Union trägt 60 Prozent der Bausumme, die sie mit Mitteln aus dem Interreg-Programm Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein finanziert.
Bürgermeister Ulrich Krieger erinnerte am Montag daran, dass schon vor dem Zweiten Weltkrieg der Schwarzwaldverein Laufenburg einen Uferweg zwischen Codman-Anlage und Kraftwerk habe anlegen wollen. Als 2014 die Energiedienst Holding das Kraftwerk für die Öffentlichkeit begehbar gemacht habe, hätten beide Laufenburg die Idee eines grenzüberschreitenden Uferwegs erneut aufgegriffen. 2016 sei im Gemeinderat die erste Machbarkeitsstudie vorgestellt worden, 2017 dort die Aufnahme ins Interreg-Programm und die Zusammenarbeit mit Laufenburg/CH beschlossen worden, 2019 schließlich habe der Gemeinderat die Entwurfsplanung genehmigt und die nötigen Gelder im Haushalt bereitgestellt.
Anders als die 14 anderen Mitglieder des Gemeinderats stimmten am Montag Jürgen Weber und Raimund Huber (beide Grüne) sowie Sascha Komposch und Michaela López Dominguez (beide FW) gegen die Ausschreibung der Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt zwischen Fischerhütte und Codman-Anlage. Bruno Sonnenmoser (FW) enthielt sich. Dieser Abschnitt umfasst die beiden Hängebrücken. Die Ausschreibung der Arbeiten für den ersten Bauabschnitt zwischen Kraftwerk und Fischerhütte erfolgte einstimmig.
Zwei Hängebrücken und ein Steg
Bauingenieur Andree Binninger von Tillig Ingenieure erklärte, dass der 1,20 Meter breite Uferweg bestmöglich in die Landschaft eingepasst werden solle. Wo immer möglich, verlaufe er auf bestehenden Fußpfaden. Über eine kleine Schlucht hinweg und zur Codman-Anlage hinab seien zwei 90 beziehungsweise 32 Meter lange Hängebrücken gebaut werden. Diese seien ebenso mit Mikropfählen im Untergrund verankert wie der sie verbindende 110 Meter lange Steg.
Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2020 beginnen und bis Ende 2021 abgeschlossen sein. Es werden drei Gewerke ausgeschrieben, und zwar Wegebau- Stahlbau- sowie für die Brücken und Stege Spezialstahlbauarbeiten. Auf letztere entfallen fast 1,7 Millionen Euro der 2,2 Millionen Euro Gesamtbausumme.