Ab diesem Schuljahr werden Lehrer, Eltern und Schüler über eine App den Stunden- und Vertretungsplan sowie das Klassenbuch über das Handy abrufen können. Schüler und Eltern können dann zum Beispiel anstehende Tests und Klassenarbeiten, aufgetragene Hausarbeiten, Einträge über Lob und Tadel einsehen – letzteres nur für das eigene Kind beziehungsweise sich selbst, denn der Zugriff auf personenbezogene Daten ist nur über ein Passwort möglich.
Projekt soll zunächst probeweise starten
Auch den Elternsprechtag wird die Hans-Thoma-Schule künftig digital organisieren. "Schon nächsten Februar können sich die Eltern über die App einloggen, um sich einen Termin bei einem Lehrer geben zu lassen", sagte Rektorin Janine Regel-Zachmann. Zunächst wird das digitale Klassenbuch probeweise eingeführt.
Noch vor den Herbstferien soll diesen Oktober die Gesamtlehrerkonferenz über die endgültige Einführung entscheiden. Regel-Zachmann geht von einem positivem Votum aus. Laufenburg wäre damit in Deutschland eine der ersten Schulen, erklärte sie. In anderen Ländern gehöre das digitale Klassenbuch längst zum Schulalltag.
Zweifel am digitalen Klassenbuch
Nicht alle Stadträten war das digitale Klassenbuch geheuer. "Die Schüler werden gläsern", sagte Jürgen Weber (Grüne). "Das ist schon eine totale Überwachung", so Sascha Komposch (FW). "Gottseidank hat es das bei uns noch nicht gegeben", erklärte Rainer Stepanek (CDU).
Weber warf die Fragen nach dem Schutz der Daten auf. Komposch wollte wissen, ob denn überhaupt alle Schüler ein Smartphone hätten. Regel-Zachmann betonte, dass die persönlichen Daten der Schüler beim digitalen Klassenbuch besser geschützt seien als beim papiernen Klassenbuch.
Zirka 90 Prozent der Jugendlichen haben ein Smartphone
Weit über 90 Prozent der Jugendlichen besäßen ein Smartphone und hätten damit Zugriff auf das neue Angebot, das auch online über PC abgerufen werden könne. Als Administratoren hätten sie sowie ihre beiden neuen Konrektoren Jennifer Keil und Fabian Zoller-Wunderlich Zugriff auf alle Daten, die Kehrer hätten Zugriff auf die Daten der Schüler, die sie unterrichteten.
Die Hans-Thoma-Schule nutzt seit 2016 verstärkt neue Medien. Insgesamt stellt die Stadt dafür 120.000 Euro zusätzlich zum Schulbudget zur Verfügung. Schnelles Internet, neue Server, W-Lan, Smart-TV und andere Hard- und Software wurden bereits angeschafft. Schüler nutzen im Unterricht ihr eigenes Smartphone. Regel-Zachmann betonte aber auch: "Das Schulbuch und die Schultafel sind die günstigsten Medien, auf die wir auch in Zukunft nicht verzichten dürfen." Und auch der berühmt-berüchtigte Blaue Brief kommt weiter per Post mit Rückmeldeschein.