Die Stadt Laufenburg verbessert die digitale Ausstattung ihrer Schulen. Sie investiert nach einstimmigen Beschluss des Gemeinderats über 500.000 Euro, um an der Hans-Thoma- und an der Hebelschule im Unterricht und in der Verwaltung den Einsatz von Digitaltechnik zu verbessern oder zu ermöglichen. 430.000 Euro kommen aus dem von der Bundesregierung aufgelegten Digitalpakt, knapp 90.000 Euro bringt die Stadt selbst auf.

Unter anderem werden für fast 80.000 Euro Endgeräte für Schüler aus finanzschwachen Familien angeschafft. Die Thoma-Schule kauft bis zu 72 Notebooks für die Sekundarstufe und 8 Convertibles (Hybrid-PCs) für die Primarstufe, die Hebelschule bis zu 36 Notebooks für ihre Grundschüler. Als ab März wegen der Corona-Pandemie auf digitalen Unterricht zuhause umgestellt worden sei, habe die Schule feststellen müssen, dass einzelne Schüler die notwendigen Geräte nicht besaßen, erklärte Janine Regel-Zachmann, Rektorin der Thoma-Schule im Gemeinderat. Ihre Kollegin von der Hebelschule, Stefanie Brand, schätzte sogar, dass über die Hälfte ihrer Schüler daheim nicht über die entsprechenden Endgeräte verfügten. Beide Schulen wollen die Notebooks und Convertibles auch im regulären Unterricht einsetzen.

Sascha Komposch (FW) beanstandete, dass die Thoma-Schule auch 43 Dokumentenkameras anschaffen will: „Mir kommt das wie eine Luxusausstattung vor.“ Die für die Kameras vorgesehenen Mittel sollten besser für die Computerräume verwendet werden. Regel-Zachmann widersprach und erklärte, dass die Kameras im Unterricht vielfältig eingesetzt werden könnten, um beispielsweise Abbildungen zu zeigen oder handwerkliche Arbeitsschritte zu dokumentieren. Den Preis für eine Kamera bezifferte sie auf 350 Euro.

Laut Bürgermeister Ulrich Krieger erfolgte die Ausschreibung der Notebooks für die Hebelschule bereits, die Beschaffung der Schülergeräte für die Thoma-Schule werde jetzt folgen. Auch ein Teil der Arbeiten zur Schaffung der nötigen Infrastruktur sei im Rahmen der laufenden Innensanierung der Thoma-Schule bereits ausgeführt, vergeben oder stehe kurz davor.

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Die Finanzierung anderer Maßnahmen sei aber noch nicht geklärt. Darunter ist die Anschaffung von 60 Schüler- und zwei Lehrerrechnern für die beiden PC-Räume und von 42 Lehrer-PCs für die Klassenräume in der Thoma-Schule, was rund 100.000 Euro kosten wird. Die Anschaffung der Lehrer-PCs sei zurückgestellt worden, weil möglicherweise das Land diese Geräte finanzieren werde, sagte Krieger. Für die Ausstattung der PC-Räume prüfe die Stadtverwaltung gerade ein Leasing-Modell. Mittel aus dem Digitalpakt stünden in Laufenburg nun nicht mehr zur Verfügung, diese seien verbraucht.

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Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Laufenburg Geld aus dem Digitalpakt beantragen konnte, war das Vorliegen eines Medienentwicklungsplans. Diese waren seit 2017 für jede der beiden Schulen von der Lehrerschaft und der Schulkonferenz entwickelt worden. Der Medienentwicklungsplan benennt Rahmenbedingungen, Ziele und Mittel zur Integration digitaler Medien in den Unterricht. „Wir sind eine der wenigen Kommunen, die für all ihre Schulen bereits Medienentwicklungspläne vorliegen hat“, sagte der Bürgermeister. In mehr als 80 Prozent der Gemeinden sei dies noch nicht der Fall.

Krieger begrüßte die Zuwendungen des Bunds aus dem Digitalpakt. Er wies aber auch darauf hin, dass es mit der Anschaffung nicht getan sei: „Es geht hier auch um enorme Folgekosten. Denn natürlich müssen die IT-Netze und die Geräte laufend angepasst werden.“ Hier seien die Kommunen bisher auf sich allein gestellt.

So werden die Schulen ausgestattet

An der Hans-Thoma-Schule in Laufenburg wird im Zuge der laufenden Innensanierung im Neu- und im Altbau ein kabelgebundenes IT-Netz aufgebaut. Die Schule erhält zur Gestaltung des Unterrichts 43 Dokumentenkameras, 11 Beamer, 14 Smart-TVs, 9 Leinwände. Für Schüler aus finanzschwachen Familien werden 72 Notebooks für die Sekundarstufe und 8 Convertibles angeschafft. Die Gesamtkosten hierfür werden auf über 380.000 Euro veranschlagt. Die Anschaffung von 60 Schüler und zwei Lehrerrechnern im PC-Raum und von 42 Lehrer-PSs in den Klassenzimmern ist noch offen.