Murg – Das sieht nicht gut aus: Der Eigenbetrieb Wohnungsbau der Gemeinde Murg, der sich aus den Betriebszweigen Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft sowie Wohn- und Geschäftsgebäude zusammensetzt, wird das Wirtschaftsjahr 2025 mit einem Fehlbetrag von mehr als 206.600 Euro abschließen. Der Ausgleich erfolgt über den Kernhaushalt der Gemeinde mit einer Summe von 259.100 Euro. Der Eigenbetrieb startet das Jahr 2025 mit einem Schuldenstand von rund 4,7 Millionen Euro, der sich bis zum Ende des Jahres auf rund 4,2 Millionen Euro verringern wird.

Rechnungsamtsleiterin Nicole Kammerer führte in der Ratssitzung am Montagabend die Ergebnisse der einzelnen Betriebszweige aus. Demnach stehen im Betriebszweig Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft Einnahmen über 294.300 Euro den Aufwendungen in Höhe von 399.800 Euro gegenüber. Dies ergibt einen Verlust von 105.500 Euro. Größte Positionen auf der Ausgabenseite sind unter anderem die Bewirtschaftung der Grundstücke und baulicher Anlagen mit 166.000¦Euro, 42.350 Euro Miete und Pacht für das ehemalige Kinderheim Doll sowie 67.850 Euro für interne Leistungen wie etwa des Bauhofs. Für kommendes Jahr ist auf der Investitionsseite der Bau einer Photovoltaikanlage für 50.000 Euro vorgesehen, der über Kredite finanziert wird. Der Schuldenstand Ende 2025 wird voraussichtlich 2 Millionen Euro betragen.

Im Betriebszweig Wohn- und Geschäftsgebäude belaufen sich die Einnahmen auf 175.450 Euro und die Aufwendungen auf 276.250 Euro. Dies ergibt einen Verlust von 101.100 Euro. Ein Grund für das Minus ist unter anderem, dass die Mieten im ehemaligen Volksbankgebäude Hauptstraße 45 nur für ein halbes Jahr angesetzt sind, da die Gemeinde plant, das Gebäude zu verkaufen. Die interne Leistungsverrechnung schlug mit 90.450 Euro zu Buche. An Investitionen sind vorgesehen: Die Sanierung der Wohnung in der Ortsverwaltung Oberhof (108.900¦Euro), ebenso die Sanierung der Fassade (18.900 Euro). Der Schuldenstand wird zum Jahresende 2025 voraussichtlich 2,2 Millionen Euro betragen.

Rat Georg Kirschbaum (SPD) zeigte sich enttäuscht, dass beide Betriebszweige in der Verlustzone liegen und sich diese in absehbarer Zeit auch nicht wesentlich verringert: „Das war ursprünglich als selbst tragend dargestellt worden“, so der Rat. Bürgermeister Adrian Schmidle erklärte dazu: Das Problem sei die interne Leistungsverrechnung. Beim Flüchtlingsheim komme hinzu, dass die Belegung schlecht zu planen sei. Es gebe einen ständigen Wechsel. Die Rechnungsamtsleiterin ergänzte, dass die Gebühren für die Flüchtlingsunterkunft bereits an der Obergrenze lägen: „Wenn wir weiter erhöhen, bekommen wir Probleme mit dem Landratsamt.“