Murg Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am vergangenen Montag den Neubau eines Bootsstegs am Rhein beschlossen. Dort wird in Zukunft dann das Rettungsboot der Murger Feuerwehr seinen Liegeplatz haben. Dieser Baubeschluss war notwendig, um die Arbeiten so schnell wie möglich auszuschreiben und dann auch zu vergeben. Denn verläuft alles nach Plan, wird das Rettungsboot für die Feuerwehr noch im Oktober geliefert. Genauer Standort des Bootstegs ist an jener Stelle links der Einmündung des Murgbachs in den Rhein, wo bereits eine steinerne Treppe das Ufer hinabführt. Momentan noch ins Leere.

Hier hatte bis Anfang der 90er Jahre das Fahrgastschiff „Hochrheinpionier“ bei seinen Fahrten zwischen den beiden Kraftwerken Laufenburg und Bad Säckingen regelmäßig angelegt. Später nutzten zu verschiedenen Anlässen die Pioniere von Sisseln diese Anlegestelle, um Fahrgäste mit ihren Booten hinüber in die Schweiz und wieder zurück ins Badische zu befördern. Auch den Fährigeistern war die Anlegestelle zur Aufführung der Fährigeistersaga hilfreich.

Der neu zubauende Bootssteg wird hinaus zu einer sogenannten „Einhausung“ führen. Das ist eine Art Garage, in der das Rettungsboot sicher vor Wind und Wetter und, weil abschließbar, auch vor mutwilliger Beschädigung geschützt ist. Das Bauamt rechnet mit einer Bauzeit von circa acht bis zehn Wochen und auch damit, dass es in dieser Zeit dann zu Einschränkungen beziehungsweise Behinderungen bei der Zufahrt zum Murger Naturschwimmbad kommen wird.

Auslöser für die Anschaffung eines Rettungsbootes ist der neue Brandschutzbedarfsplan für die Freiwillige Feuerwehr Murg. Weil bei einem Ernstfall auf dem Rhein die Rettungsboote aus Laufenburg oder Bad Säckingen angefordert werden müssten, ist es der Feuerwehr unmöglich, in den vorgeschriebenen zehn Minuten am Einsatzort zu sein.

Im November 2022 hatte der Gemeinderat dann das Ja zu einem Mehrzweckboot (MZB) gegeben, das über eine Sammelausschreibung des Landes Baden-Württemberg bestellt wird. So muss die Gemeinde nicht nur keine Zeit in eine aufwendige Ausschreibung investieren, sondern kann sich auch an einem Förderprogramm beteiligen. So wird das Land das 150.000 Euro teure Boot mit einem 75.000 unterstützen. Der Landkreis gewährt einen weiteren Zuschuss über 30.000 Euro.

Der Vorteil eines Mehrzweckboots gegenüber einem reinen Rettungsboot ist, dass es zum Retten und zum Transport von Personengruppen wie auch für technische Hilfeleistungen und kleinere Brandeinsätze genutzt werden kann.

Das lesen Sie zusätzlich online: Murg braucht ein Rettungsboot, es hat schon brenzlige Situationen gegeben.
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