Oberhof-Murg – Der Murger Gemeinderat befasste sich in seiner letzten Sitzung dieses Jahres noch einmal mit dem Zahlenwerk des Kernhaushalts 2025 und brachte diesen schließlich endgültig auf den Weg. Mit der Veröffentlichung der Haushaltssatzung im nächsten Gemeindeblatt wird der Haushalt 2025 damit rechtswirksam. Es ist eine Kreditaufnahme über 1,8 Millionen Euro eingeplant. Der finanzielle Rahmen für Investitionen wird in den kommenden Jahren absehbar aber eng.
Rechungsamtsleiterin Nicole Kammerer hatte für die Ratssitzung in der Thimoshalle in Oberhof noch einmal letzte Korrekturen in den Ergebnis- wie auch Finanzhaushalt eingearbeitet. Somit präsentiert sich der Haushalt 2025 wie folgt:
- Ergebnishaushalt: Erträgen über 21,24¦Millionen Euro stehen Aufwendungen von über 21,57 Millionen Euro gegenüber. Daraus resultiert ein Minus über 355.400 Euro. Die Aufwendungen hatten sich zuletzt unter anderem deshalb verringert, weil die Kreisumlage gesenkt worden war. Das machte für die Gemeinde Murg 100.000 Euro aus.
- Finanzhaushalt: Die Summe der Investitionen beläuft sich auf rund 6,36¦Millionen Euro. Auf der Guthabenseite stehen lediglich rund 1,3 Millionen Euro. Somit ergibt sich hier ein Minus über 5,03 Millionen Euro. Die Finanzplanung sieht zur Deckung eine Kreditaufnahme über 1,8 Millionen Euro vor und die Verwendung liquider Mittel in Höhe von 2,95 Millionen Euro. Letztere werden sich damit auf 547.000 Euro reduzieren.
- Entwicklung: Für 2026 ist im Ergebnishaushalt ein Minus über 75.150 Euro vorgesehen. Bereits berücksichtigt ist in dieser Zahl eine Erhöhung der Gewerbesteuer, die sowohl von Rechnungsamtsleiterin als auch Bürgermeister Adrian Schmidle angemahnt wurde. Für 2027 wird mit einem Minus über 728.150 Euro gerechnet. Im Finanzhaushalt reduziert sich die Investitionssumme von derzeit rund sechs Millionen Euro auf zwei Millionen Euro im Jahr 2026, 900.000 Euro in 2027 und 380.000 Euro in 2028.
Alle Fraktionen lobten in ihren Haushaltsreden die gute Vorbereitung der Haushaltsberatungen seitens der Verwaltung, wozu auch ganz wesentlich eine zweitägige Klausur des Gemeinderats beigetragen habe. Außerdem wurde die gute Zusammenarbeit von Gemeinderat und Verwaltung hervorgehoben.
Ortsvorsteher Dieter Muck, Fraktionssprecher der Freien Wähler, bezeichnete den Haushalt 2025 als „vernünftig“ und merkte angesichts der Weltlage zufrieden an, dass in die Notstromversorgung wie auch Katastrophenschutz investiert worden sei. Mit Blick in die Zukunft meinte er: „Wir werden von Jahr zu Jahr den Gürtel enger schnallen müssen.“
CDU-Fraktionssprecherin Gesima-Ruth Brotz betonte, die eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten hätten maßvolle und besonnene Überlegungen gefordert. Sie meinte: „Um wichtige Projekte umzusetzen, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde sichern, ist eine maßvolle Kreditaufnahme erforderlich.“ Für die Zukunft wünsche sich die Fraktion, dass die Jugendarbeit in der Gemeinde wieder etabliert wird.
Andrea Volz, Fraktionssprecherin der Grünen, hielt fest, dass die Gemeinde Murg notwendige Sanierungen und vorausschauend vor allem wichtige Themen zum Klimaschutz auf den Weg gebracht habe. Sie erwähnte unter anderem die Wärmeplanung der Gemeinde. In Richtung all jener, die Klimaschutz als Ideologie betiteln, meinte sie: „Das ist es nicht.“
Für die AfD-Fraktion dankte Uwe Stehle für die gute und angenehme Zusammenarbeit im Gemeinderat, verzichtete aber mangels Vorbereitung auf eine Bewertung des Haushalts.
Gemeinderat Georg Kirschbaum, SPD, lehnte als einziger in der Ratsrunde den Haushalt 2025 ab. Grund ist die Ablehnung einer moderaten Erhöhung der Gewerbesteuer durch eine Mehrheit im Gemeinderat. Angesichts dieser Nicht-Ausschöpfung der Einnahmenseite im Haushalt machte er seinen Standpunkt klar: „Durch diese Ablehnung verstoßen wir gegen unsere Pflicht als Gemeinderäte.“