Die Verwaltung hatte aufgrund gestiegener Betriebskosten eine Anhebung von zwischen 10 und 14 Prozent angepeilt, doch die Mehrheit des Gemeinderates war dagegen. Jetzt gilt: Die Gebühren werden auf zwei Jahre gestaffelt um je fünf bis sieben Prozent erhöht – danach ab September 2023 jährlich um jeweils drei Prozent. Das bedeutet zum Beispiel für den am häufigsten genutzten Halbtagskindergarten: Die Kosten betragen nicht wie vorgeschlagen 105, sondern ab diesem September 99 Euro pro Erstkind und Monat. Auch der Tarif für die neue Krippengruppe fällt ab dem 1. September 2021 nicht so hoch aus wie vorgesehen. Anstatt 396 Euro für unter Dreijährige werden 342 Euro pro Monat, für unter Zweijährige anstatt 422 Euro 378 Euro fällig.

Kritik am Verwaltungsvorschlag

Den Verwaltungsvorschlag hatte noch vor der Diskussion des Gemeinderates Magdalena Rauter, stellvertretende Elternbeirätin vom Kindergarten Willaringen, kritisiert. Für die neue Krippengruppe gebe es 18 Anmeldungen, berichtete sie. Die Familien hätten laut Rauter im Mai Verträge zu den damals geltenden Konditionen abgeschlossen, doch nun sollen sie um zwischen 26 und 37 Prozent mehr bezahlen, ohne dass sie darüber informiert worden seien. „Das ist eine unglückliche Situation“, sagte sie, „und ein sehr großer Sprung“. Magdalena Rauter weiter: „Es ist wichtig, dass Transparenz und Fairness herrschen.“

Bürgermeister Dietmar Zäpernick erklärte, dass die letzte Gebührenerhöhung 2016 erfolgt war. 2019 kam ein neues Kassenrecht, dann kam Corona, „wir waren blockiert“, so Zäpernick. Mittlerweile habe man festgestellt, „dass uns drei Prozent fehlen.“ Außerdem würden „rundherum“ die Gebühren erhöht. Dennoch: Zäpernick gestand ein, „dass für die Gebührenerhöhung ein unglücklicher Zeitpunkt ist“.

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Eine Lösung hatte Gemeinderat Peter Kermisch (WIR) parat: „Die Erhöhung von durchschnittlich zwölf Prozent ist happig. Es ist unser Versäumnis, dass wir jetzt so viel erhöhen müssen“, sagte er. Sein Vorschlag: „Die Erhöhung auf zwei Jahre strecken – jetzt sechs Prozent, nächstes Jahr sechs Prozent.“ Dass der vorgeschlagene Preis für die Krippengruppe um 30 Prozent höher ausfallen sollte, kommentierte er so: „Wenn man sagt, es kostet 300 Euro und dann sind es 400 Euro – das geht gar nicht.“ Ähnlich Andreas Vogt (CDU), der von einem „Kommunikationsmissgeschick“ sprach. Schließlich Werner Schlachter (Freie Wähler): „Für Familien ist das dickes Brot.“