In der Tiengener Stadthalle ist die erste Fachhochschule des Kreises gestartet, ein Angebot der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM), die an den Standorten Waldshut und Bad Säckingen Studienplätze anbietet.

Das Besondere an dieser Form: Die Studiengänge finden berufsbegleitend statt, so wie es bisher bereits an den Berufs- und Gewerbeschulen praktiziert wurde. Dabei orientiert sich die FHM vor allem an der Nachfrage. Bei der Immatrikulationsfeier in Tiengen waren sechs Studiengänge am Start und knapp 70 angehende Studenten.

Regie führte Anne Dreier, Rektorin der FHM in Bielefeld. Sie erinnerte daran, dass seit 2017 im Kreis Waldshut die Bemühungen angelaufen seien, eine Fachhochschule zu etablieren. „Dazu mussten zunächst aber Ideen gesammelt und verlässliche Partner gefunden werden“, sagte sie.

Auch Landrat Martin Kistler hätte sich seit Jahren für das Projekt eingesetzt. Unterstützt wurde er von Günther Nufer, ehemaliger Bürgermeister von Bad Säckingen, dem Facharzt Joachim Niemeier und dem Team der Bielefelder Fachhochschule, das Vorarbeit geleistet habe.

Es handle sich um eine neue Form der Hochschule, die dem Mittelstand zugutekomme und die wertvolle, praxisnahe Lerninhalte vermittle. Sie stellte fest: 99 Prozent werden gleich nach dem Studium eine Anstellung finden.

Zu den Studenten sagte sie: „Ihr werdet viel lernen und dabei neues Wissen mitnehmen.“ Aber sie mahnte auch: „Wir organisieren, aber lernen, das müssen Sie schon selbst. Gehen Sie Ihren Weg und nutzen Sie Ihre Chance.“

Staffelstabübergabe an den Wissenschaftlichen Leiter der neuen Fachhochschule Herbert Schuster, links Walter Niemeier, rechts Anne Dreier.
Staffelstabübergabe an den Wissenschaftlichen Leiter der neuen Fachhochschule Herbert Schuster, links Walter Niemeier, rechts Anne Dreier. | Bild: Manfred Dinort

Kistler erklärte: „Es war immer unser Ziel, dass junge Menschen aus der Region auch in der Region studieren können und dabei ihre Heimat nicht verlassen müssen, ein Ziel, das wir jetzt erreicht haben.“

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Die neue Hochschule werde Einfluss auf die ganze Region ausüben. Den Studenten wünschte er, „dass all Ihre Erwartungen in Erfüllung gehen und sich neue Perspektiven für die berufliche Zukunft öffnen.“

Günther Nufer, Geschäftsführer für Gesundheitsfachbereiche, dankte Dreier für ihr Engagement: „Eine sensationelle Leistung mit viel unternehmerischen Geist“, lobte er. Walter Niemeier, Institutsleiter der IFG Waldshut, sagte: „Bei dem Hochschulprojekt ist es gelungen, sich neuen Herausforderungen zu stellen und gleichzeitig die Regionalität und Bodenständigkeit zu bewahren.“

Herbert Schuster, wissenschaftlicher Standortleiter der Hochschule, erklärte, es sei wichtig, den neuen Weg gemeinsam zu gehen, „ohne Kooperationspartner und enge Zusammenarbeit wäre es nicht möglich gewesen, das Projekt zu realisieren.“ Niemeier überreichte die Urkunden zur Immatrikulation.

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