Den Grund nannte Brigitte Reichmann, bei der Stadtverwaltung zuständig für Kinderbetreuung und Schulen, in der Sitzung: Bei der jüngsten Berechnung der Einwohnerzahlen zum Stand 31. Oktober 2019 habe sich gezeigt, dass die Stadt weiterhin einen Zuwachs an Kindern über drei Jahre hat, die allesamt einen Betreuungsplatz benötigen. Aktuell gibt es in den beiden Kernstädten und in den Ortsteilen 21 Kindertageseinrichtungen von fünf verschiedenen Trägern mit rund 1125 Plätzen. 

Der Gemeinderat hat zur Deckung des weiteren Bedarfs bereits den Bau einer dreigruppigen Kita auf dem Dach des neuen Feuerwehrgerätehauses an der Robert-Gerwig-Straße beim Waldshuter Bahnhof beschlossen. Der Baubeginn ist für 2020 vorgesehen. Ebenso sollen in Detzeln eine Kleingruppe und in der Kita an der Eichholzstraße eine weitere Gruppe eingerichtet werden. „Die Möbel sind bestellt“, sagte Reichmann über die letztgenannte Kita auf dem Waldshuter Aarberg.

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Weitere Entlastung könnte ein neuer Kindergarten mit rund 20 Plätzen sein, den laut Reichmann ein privater Träger in Waldshut plant. Mittel für eine Inbetriebnahme seien im Haushalt 2020 vorsorglich eingestellt, ebenso wie für die Planungen eines Neubaus beim Kindergarten Rappelkiste im Allmendweg in Tiengen. Dort stehe ein Gebäudeteil leer, eine Sanierung habe aufgrund des maroden Zustands aber keinen Sinn. Ein kompletter Neubau des Kindergartens könnte rund 70 Plätze schaffen. Anbauten an den Kindergarten St. Michael in der Schmittenau und am Kindergarten Breitestraße in Tiengen seien ebenfalls denkbar, sagte Reichmann.

Offen ist die Zukunft des Kindergartens St. Christopherus in der Waldshuter Mozartstraße. Problematisch sei dort vor allem die Bausubstanz, da der Kindergarten genau wie die Theodor-Heuss-Schule zum Teil auf dem aufgeschütteten Grund aus der Bauzeit des Schluchseewerks errichtet wurde. „Die Risse werden immer größer, und es regnet rein“, schilderte Mario Isele von der Verrechnungsstelle für katholische
Kirchengemeinden in Stühlingen die Lage.

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Mängel weist auch der Kindergarten St. Josef am Seilerbergweg in Tiengen auf. Das Hochbauamt prüft derzeit, ob das ehemalige Kreispflegeheim am Spitalweg nach einem Umbau als Alternative für die Kita St. Josef in Frage kommt. „Eine Idee wäre, ein Geschoss noch darauf zu setzen. Dann wären zwei Gruppen auf jeden Fall möglich“, sagte Hochbauamtsleiter Lorenz Wehrle über die derzeit noch zu geringe Mindestfläche für eine Kita.

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