Tiengen – Als erster Waldshuter ist Peter Kaiser am Fasnachtssamstag vom Hochnotpeinlichen Malefiz-Narrengericht der Bürger- und Narrenzunft 1503 Tiengen für seine zahlreichen Missetaten verurteilt worden. Nun hat der Delinquent alle drei Strafe eingelöst. Dem Stadtrat, OB-Stellvertreter und Mitglied mehreret Waldshuter Vereine wurde unter anderem Unterwanderung der Waldshuter Vereine auf Kosten der Düengemer und Amtsmissbrauch vorgeworfen.
Zwei von drei auferlegten Strafen verbüßte Peter Kaiser am Schwyzertag. Als Täfelebub führte er beim Umzug am Sonntag die Bürgerzunft Tiengen an, beim Wunschkonzert der Stadtmusik Tiengen am Montag war er Co-Moderator von Thomas Dörflinger. „Wie jeder seiner Vorgänger beteuerte er bis zum Schluss seine Unschuld. Seine Unschuldsbekundungen waren allerdings vergebens, denn das Urteil stand wie immer bereits im Vorfeld fest“, berichtet die Narrenzunft schelmisch.
Die Dritte und für das Narrengericht schönste Strafe sei jedoch, dass er innerhalb der nächsten sechs Monaten dafür zu sorgen hat, dass die Mägen der Henkerschar und der Narrenrichter mit Speis und Trank bis zum Bersten gefüllt werden. Diesem Urteilsspruch sei Kaiser ebenfalls fristgerecht nachgekommen. Er lud das Narrengericht mit Henkern sowie einige Vertreter der Bürger- und Narrenzunft und zahlreiche Gäste zu einem geselligen Abend in das Schützenhaus in Tiengen-West (Waldshut) ein – wie es das Narrengericht verschmitzt ausdrückt.
Bevor die Mägen von Gericht und Henkern gefüllt wurden, durften sich alle Anwesenden unter der Aufsicht des Schützenvereins beim Luftgewehrschießen beweisen. Unter den 35 Teilnehmern wurden die fünf Besten ermittelt. Und wie könnte es auch anders sein? „Der Schützenkönig kam natürlich aus den Reihen der Düengemer Henker.“
Nachdem nun alle Strafen abgegolten sind, wird Peter Kaiser beim Narrengericht 2025 am Fasnachtssamstag zum Ritter geschlagen.