Waldshut-Tiengen – Die TransnetBW hat die Ortschaftsverwaltung Gurtweil über den Planungsstand in Sachen Ersatzneubau einer 380-kV-Netzverstärkung zwischen Herbertingen und Waldshut-Tiengen zur Sicherung der Stromversorgung in der Region informiert. Die Leitungen zwischen Herbertingen und Waldshut-Tiengen gehen zurück auf die 1930er-Jahre. Damals wurde zur Versorgung des Ruhrgebiets eine Nord-Süd-Leitung von den Kraftwerken der Alpen in den Norden gebaut. In den 1960er-Jahren errichtete das Badenwerk, Vorläufer der TransnetBW (neben Amprion), die Leitungen, mit denen bis heute der Bodenseeraum mit Energie versorgt wird. Diese Leitungen haben das Ende ihres Lebenszyklus‘ erreicht, so TransnetBW, und müssen erneuert werden.

Demnach werden in den kommenden Jahren zwischen Herbertingen und Waldshut-Tiengen die 220-kV-/380-kV-Leitungen ausgetauscht. Diese Planungen führten zu einem Interessenkonflikt zwischen Breitenfeld und Gurtweil, merkte Ortsvorsteher Claudio Helling bei der jüngsten Sitzung des Gurtweiler Ortschaftsrats an. Denn durch die Bündelung der Leitungen werde der Ortsteil Breitenfeld möglicherweise benachteiligt, sagte Ortsvorsteher Jürgen Bacher zu Helling.

Die neuen, gebündelten 380-kV-Leitungen ermöglichen eine höhere Übertragungskapazität im Hochrheingebiet, außerdem können größere Strommengen transportiert werden. Dazu wird im Umspannwerk Gurtweil eine gasisolierte Schaltanlage errichtet. Diese Anlagen sollen 2032 in Betrieb gehen.

Ebenso wird das Umspannwerk in Tiengen durch Amprion mit einer platzsparenden 380-kV/110-kV gasisolierten Schaltanlage ausgebaut. An diese beiden Umspannanlagen wird unter anderem die neue 380-kV-Leitung von Herbertingen nach Waldshut-Tiengen angeschlossen. Der Baubeginn ist für 2026 vorgesehen. Für den Kreis Waldshut wird am 15. November in Stühlingen eine Bürgerinformationsveranstaltung angeboten. Informationen gibt es im Internet unter www.transnetbw.de.