Noch sind sie unscheinbar, in einigen Jahren werden sie das Bild des Wehrer Stadtwalds am Waldberg prägen. 1000 junge Bäume wachsen hier heran. Sie sind so etwas wie Hoffnungsträger, stehen sie doch für eine ganze Reihe sinnvoller, sowie nachhaltiger Absichten: Die 1000 Bäume füllen Kahlstellen im Wald, verjüngen diesen und tragen aktiv zu einem gesunden Klima bei.
„Das ist heute ein erfreulicher Anlass und zeigt ein beispielhaftes Engagement“, sagte Bürgermeister Michael Thater an Stadtrat Helmut Steinebrunner gewandt, als die beiden das frisch aufgeforstete Stück Wald beim Kohlgraben der Presse präsentierten. Es ist das zweite von zwei Waldstücken, die auf Steinebrunners Initiative mit jeweils 500 Bäumen neu bepflanzt wurden.
Wald im Fokus
Hintergrund der Aktion ist das landesweite Projekt „1000 Bäume für 1000 Kommunen“, mit dem nicht nur der Kampf gegen den Klimawandel lokal unterstützt werden soll. Es geht auch um die Gesundheit der heimischen Wälder, insbesondere der Fichtenwälder. Hitze, Trockenheit und der Borkenkäfer führen zu den rostbraunen Stellen, die sich überall in den Wäldern Südbadens ausbreiten – auch in Wehr.
Mit der Pflanzung neuer Baumarten und dem Ziel Mischkulturen gedeihen zu lassen, kann jeder etwas für den Klimaschutz tun. Steinebrunner musste hierbei nicht lange überlegen: Er spendete die 1000 Bäume von seinen Sitzungsgeldern.
„Ich bin ein Wehrer Kind und möchte der Stadt auch etwas retour geben“, erklärte Steinbrunner beim Pressetermin mit dem passend malerischen Blick über Wehr und den Dinkelberg. Hier, an exponierter Lage direkt an einem Waldweg, haben die städtischen Forstarbeiter Thorsten Grether, Harald Lütte und Gerhard Schmitt im vergangenen Jahr Traubeneiche, Hainbuchen und Winterlinden gepflanzt.
500 Douglasien
Dadurch soll mit der Buche, die sich an der Stelle selbst verjüngt, in den kommenden Jahren ein Mischwald heranwachsen. Etwas weiter nördlich, sind im gleichen Zuge schon 500 Douglasien gesetzt worden, die die abgängigen Fichten ersetzten. Welches Stück Wald von Steinebrunners Spende profitieren sollte, wurde in Absprache mit der Stadtförsterin Swantje Schaubhut festgelegt.
Für Steinebrunner ist die Aktion eine Herzensangelegenheit, für die er auch andere begeistern will, wie der Gemeinderatsabgeordnete unterstrich: „Das Projekt ist eine super Idee. Und es freut mich, wenn sich Nachahmer finden.“ Die Chancen dafür stehen jedenfalls gut: Allein in den vergangenen zwei Jahren sind in Baden-Württemberg über zwei Millionen Bäume gepflanzt worden, 1000 davon in Wehr.