Wutöschingen Es war wieder einmal ein gelungenes Konzert des Männergesangvereins Liederkranz Wutöschingen, der seit Jahren mit den Sangesfreuden aus Geißlingen eine harmonische Einheit bildet. Dem Vorsitzenden Bruno de Conto war es gelungen, mit der Chorgemeinschaft Oberlauchringen und mit der Vokalgruppe Karamel das Programm in der Klosterschüer an diesen Sonntagnachmittag abwechslungsreich zu gestalten. Charmant und spontan führte Uli Schlegel das Publikum durch den Nachmittag.
Zum Höhepunkt dieses Konzerts, in der nicht ganz gefüllten Klosterschüer, wurde der Auftritt von Kathrin Kern, Raphaela Miller, Melanie Buttle und Melanie Schweizer, eine Formation, die sich in Anlehnung an ihre Vornamen Karamel nennt. Schon bei Auftritten in Stühlingen und im Klettgau hatte das Quartett auf sich aufmerksam gemacht. In der Klosterschüer erntete das Vokalensemble rauschenden Beifall für ihre einfühlsamen Interpretationen von deutschen und englischen Popsongs. „Wir hatten vor diesem Auftritt ein mulmiges Gefühl“, gestand Kathrin Kern auf der Bühne.
Nach dem begeisterten Applaus wurde das Ensemble zunehmend lockerer. Sie ließen das Publikum einen kleinen Blick in ihr Repertoire werfen. Das genügte allerdings, um einen bleibenden Eindruck bei den Konzertbesuchern zu hinterlassen. Gefühlvoll sangen sie den Song „Ich und Du“, den Mark Forster zusammen mit Anna Depenbusch bekannt gemacht hat. Sie nahmen die Besucher mit auf die „grüne Insel“ (Irland). Dabei war ihr Faible für diese Musik schon beim ersten Ton von „Runaway“ (The Corrs) nicht nur zu hören, sondern vor allem auch zu spüren.
Die Chorgemeinschaft Oberlauchringen entführte das Publikum in eine ganz andere musikalische Welt. Die Beschwingtheit ihres Dirigenten Benno Grupp, der mit einem strahlenden Lächeln auf der Bühne stand, schien auf den gemischten Chor überzuspringen. Vom traditionellen „Kein schöner Land in dieser Zeit“ gings es mit Rheinhard Mey über die Wolken, um mit den Comedian Harmonists zurück in die Vergangenheit (1928 bis 1935) zu reisen. Der Chor nutzte seine stimmliche Bandbreite in imponierender Weise.
Das Konzert wurde vom gastgebenden Männergesangverein Liederkranz Wutöschingen und der stimmlichen Unterstützung des Männergesangvereins Geißlingen eröffnet und beendet. Dirigent Simon Appelhans gelang es, dem Chor seine Vorstellung von Liedinterpretationen zu vermitteln. Bewegend vor allem das Lied „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen, bei dem zum Schluss das Publikum in die Hymne für den Frieden einstimmte. „Dieses Lied passt einfach in diese unsichere Zeit“, sagte Simon Appelhans im Gespräch mit dieser Zeitung. Bei der Wiederholung des Refrains zum Schluss verstummte auch die Klavierbegleitung von Willy Gisel, um den Textzeilen noch mehr Bedeutung zu geben.