Das Daumendrücken hat sich gelohnt: Die Blues Brothers vom TV Ludwigshafen und das Showteam Phoenix des TV Jahn Zizenhausen traten bei der Weltmeisterschaft (WM) in Lissabon an. Beide präsentierten sich in Bestform und wurden für ihre intensiven Trainingsphasen belohnt.

Die erfahrenen Blues Brothers, die zum dritten Mal an einer WM teilnahmen, holten ihre dritte Goldmedaille, für die jungen Sportler von Phoenix gab es Bronze. Die Trainer und Teammitglieder Alessandro Ribaudo (Ludwigshafen) und Constantin Hirschle (Zizenhausen) erzählen von den Tagen in Portugal.

Herr Ribaudo, Herr Hirschle, Sie sind geflogen, die Geräte wurden im 40-Tonner transportiert. Hat alles geklappt?

Alessandro Ribaudo: Ja, wir hatten uns mit fünf anderen Vereinen aus dem Süden zusammengetan. Am Dienstag vor der Abreise wurden die Geräte abgeholt.

Constantin Hirschle: Sie kamen sogar vor uns an. Dankenswerterweise haben die Blues Brothers am Montagmorgen unsere Utensilien mit ausgeladen. Wir haben die zwei komplett auseinandergebauten Betten der Choreografie wieder zusammengesetzt – gar nicht so einfach, aber tatsächlich haben die mehr als 150 Schrauben ihren Platz gefunden.

Auch Bürgermeister Christoph Stolz (stehend, Zweiter von links) jubelte mit den Blues Brothers über die Goldmedaille. Bild: Melanie Hügle
Auch Bürgermeister Christoph Stolz (stehend, Zweiter von links) jubelte mit den Blues Brothers über die Goldmedaille. Bild: Melanie Hügle | Bild: Claudia Ladwig

Die Auftritte waren am frühen Abend, aber die Vorbereitungen begannen sicher viel früher?

Alessandro Ribaudo: Das stimmt. Wir sind um 8.30 Uhr zur Wettkampf-Arena gefahren. Nach dem Aufwärmen gab es eine Stellprobe mit Probedurchgang auf der Wettkampffläche. Zurück in der Unterkunft haben sich die Frauen geschminkt und frisiert. Um 14.30 Uhr ging es wieder zur Arena. Unser Auftritt war um 16.53 Uhr, die Siegerehrung begann gegen 20 Uhr. Nach dem großen gemeinsamen Jubel mit Eltern und Bürgermeister Christoph Stolz haben wir den Wettkampf der nächsten Kategorie angeschaut, sind dann zurück zur Unterkunft und haben dort und in der Stadt sehr lange gefeiert.

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Constantin Hirschle: Wir sind zeitgleich gestartet. Wir Jungs haben die Stoffe an die Betten gehängt, die Mädels haben begonnen, ihre Haare zu machen und sich zu schminken. Unsere Generalprobe lief schon ohne jegliche Fehler ab. Wir haben den anderen Gruppen zugesehen und dann – um 18.07 Uhr – einen starken Auftritt geliefert. Nach der Siegerehrung sind wir zurück zur Unterkunft gefahren.

Wie war die Stimmung im Team?

Alessandro Ribaudo: Der Zusammenhalt, die Stimmung und Harmonie im Team waren herausragend. Vermutlich sind auch nur so diese Leistungen möglich.

Constantin Hirschle: Alle waren sehr aufgeregt und haben sich gefreut, endlich unser Können und das Erlernte der letzten zehn Jahre auf einer Weltmeisterschaft präsentieren zu dürfen.

Waren Sie mit Ihrer Präsentation zufrieden?

Alessandro Ribaudo: Ja, sehr. Wir konnten an beiden Tagen die beste Leistung mit dieser Choreographie bisher abrufen und waren auf den Punkt fit.

Constantin Hirschle: Klares Ja. Es war ein sehr sauberer, synchroner und harmonischer Durchgang. Nach dem Auftritt, der noch nie so gut auf einem Wettkampf war, waren alle sogar schon vor der Zeremonie überglücklich.

Samstag war die Gala aller Goldmedaillengewinner aus den vier Kategorien. Wie waren die Veranstaltungen insgesamt besucht?

Alessandro Ribaudo: Bei den Wettkämpfen war die Halle mit rund 1500 und 2500 Zuschauern besucht, die Gala war mit 5000 Leuten ausverkauft.

Beim Showteam Phoenix herrschte Riesenfreude über die Bronzemedaille. Bild: Leona Bernhard
Beim Showteam Phoenix herrschte Riesenfreude über die Bronzemedaille. Bild: Leona Bernhard | Bild: Claudia Ladwig

Constantin Hirschle: Auch wir wollten die Gruppen, die es ins Finale geschafft hatten, sehen und natürlich die Blues Brothers anfeuern.

Gibt es noch etwas Besonderes zu erzählen?

Alessandro Ribaudo: Unsere dritte Goldmedaille ist vielleicht nochmal höher einzuschätzen als die ersten beiden, da die Konkurrenz immer stärker und professioneller wird. Außerdem gab es in unserer Kategorie bei 22 Mannschaften nur drei Goldmedaillen – und der amtierende Weltmeister (Griechenland) sowie der neue Weltmeister (Schweiz) waren auch in der Gruppe.

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Besonders beeindruckend und motivierend war der Support zu Hause: Der Bürgermeister hat sehr früh signalisiert, dass er vor Ort sein wird. Über 30 Firmen- und private Spender haben uns finanziell sehr stark unterstützt. Und die beiden Generalproben und Public Viewings waren sehr gut besucht.

Constantin Hirschle: Wir hatten die Ehre, als eine von zwei Gruppen von einem portugiesischen Kamerateam begleitet zu werden. Sie haben unsere Probe gefilmt, ein Interview über unsere Entstehungsgeschichte und unsere Entwicklung gedreht und unseren Auftritt dann auch begleitet.

Fragen: Claudia Ladwig