Rund 30 Steinbühlbären wollen in Rorgenwies das Brauchtum der Fasnacht allgemein und der Dorffasnacht im Besonderen erhalten. Ortsvorsteher und Steinbühlbären-Chef Klaus Keller berichtet, wie der Verein einst entstand. „Unser Verein wurde 1993 gegründet. Seit 2002 sind wir als eingetragener Verein registriert“, berichtet er.

Ortsvorsteher Klaus Keller ist der Präsident der Steinbühlbären. Er freut sich über die lebendige Dorfgemeinschaft, zu der auch sein ...
Ortsvorsteher Klaus Keller ist der Präsident der Steinbühlbären. Er freut sich über die lebendige Dorfgemeinschaft, zu der auch sein kleiner Fasnachtsverein einen Teil beiträgt. | Bild: Susanne Schön

„Die Bären wurden damals gegründet, um das Brauchtum der Dorffasnet zu erhalten und nach außen zu tragen“, so Keller weiter. Die Steinbühlbären würden zudem im Vorfeld der Fasnet an mehreren Umzügen und Arbeitseinsätzen der Gemeinde Eigeltingen teilnehmen.

Narrenbaumfällen und Kinderbefreiung

Ihren Teil zur Dorffasnacht tragen die Bären zum Beispiel am Schmutzigen Dunschtig bei. „Um 5.30 Uhr trifft sich die Dorfjugend am Schmotzigen Dunschtig, um mit Traktor und Fasnetwagen mit viel Getöse die Bewohner zu Wecken. Hiermit wird die heiße Phase der Fasnet eingeläutet“, erläutert Klaus Keller den Brauch, an dem auch sein Verein teilnimmt.

Der Hunger der anstrengenden Fahrt werde um 7.45 Uhr mit einem großen Frühstück im Dorfgemeinschaftshaus gestillt. Zur Kindergartenbefreiung mit anschließendem Umzug geht es dann auf dem Fasnetwagen nach Heudorf, wo die Bären vom Narrenverein Heuliecher Heudorf und dem Musikverein erwartet werden, erzählt er weiter.

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Nach dem gemeinsamen Mittagessen um 12 Uhr geht es dann in den Wald nach Glashütte, um den Narrenbaum zu fällen. „Auf dem Rückweg nach Rorgenwies wird in Glashütte bei Familie Berlet ein Zwischenstopp eingelegt, um sich bei Glühwein und Punsch sowie selbstgebackenen Leckereien zu stärken“, so Keller.

Gemeinsamer Umzug mit dem Musikverein

Von dort startet der Narrenbaumumzug gemeinsam mit dem Musikverein nach Rorgenwies. „Der Narrenbaum wird in Rorgenwies schon seit Großvaters Zeiten mit einem Traktor gestellt. Schließlich muss man die Kräfte für den Abend sparen. Um den gestellten Narrenbaum tanzt dann der Narrensamen zu den Klängen des Musikvereins Rorgenwies“, berichtet Keller. Als Belohnung bekommen die Nachwuchsnarren eine Wurst spendiert.

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Ab 18 Uhr gehe es dann in den Griesewinkel, wo die Familie Truckenbrodt zur traditionellen Glühmostparty einlädt. Der Glühmost werde nach einem alten Familienrezept hergestellt, betont Keller. Von hier aus starte der Hemdglonkerumzug mit Musikverein und Bären zum Gasthaus Adler, wo der Abend ausklinge.

Auch am Fasnetdienstag haben die Bären eine Aufgabe. Um 17 Uhr fällen sie den Narrenbaum. Anschließend findet bei Familie Fuchs in Guggenhausen das Fischessen der Bären statt. Mit einem Trauerumzug durchs Dorf und anschließendem Fasnetverbrennen endet die Fasnet.

Am Sonntag, 9. März, werden beim Funkenfeuer die gesammelten Bäume ab 18 Uhr auf dem Festplatz hinter dem Friedhof mit einem, weit in den Hegau hinein sichtbaren, Feuer verbrannt.