Es war eine große Feier in einem kleinen Ort: Am Wochenende feierte die Heudorfer Narrenzunft Heuliecher ihr 40. Vereinsjubiläum im 41. Vereinsjahr mit einem großen Freundschaftstreffen der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Den Auftakt machte am Freitag ein Nachtumzug mit 900 Hästrägern, der durch ein kleines Feuerwerk in unmittelbarer Nähe des Umzugs um kurz nach 19 Uhr startete.
Nach einem kurzen Knattern und Pfeifen und einem sachte fallenden Sternenbouquet schloss sich nahtlos die erste Gruppe des Umzugs an. Es waren die Gastgeber selbst, welche dank vieler fleißiger Helfer aus dem Dorf und darüber hinaus an diesem Jubiläumsumzug selbst mitlaufen konnten.
Nachtumzug mit 17 Zünften
Mit großer Freude und einer riesigen Schar an Heuliechern, Heuliecherfrauen, dem gesamten Narrensamen und den Hartmännle führten die Ausrichter des Freundschaftstreffens den Umzug mit 17 Zünften zur Freude der rund 500 Zuschauer am Wegesrand an. Begleitet wurden sie dabei vom Musikverein.

Der Umzugsweg führte über die gut gesicherte Strecke hin zur Partymeile bei der Hochbuchhalle, wo die Narren noch bis tief in die Nacht friedlich und fröhlich in den einzelnen Räumen und Zelten sitzend, schunkelnd, hüpfend und tanzend gemeinsam feierten.
Viele freiwillige Helfer aus dem Dorf und den weiteren Eigeltinger Ortsteilen ermöglichten es durch ihre Mithilfe, dass auch ein Teil der Zunftmitglieder selbst an diesem Festwochenende hier und da einfach nur als Gäste oder Teil des Umzugs mit von der Partie sein konnte. Für das Gelingen dieses Festwochenendes waren viele Personen im Einsatz. Aber auch viele Sitzungen und Termine galt es bis hin zum Auf- und Abbau für die Verantwortlichen zu leisten und zu planen.
Messe, Narrenbaum und Umzug: So war der Samstag
Der Samstagmorgen startete mit einer sehr persönlichen und durch Pastoralreferent Mathias Mutter mit vielen Details ausgeschmückten Narrenmesse, welche sogar beim anschließenden Zunftmeisterempfang nochmals mit einem erneuten Jubel bei dessen Eintreffen honoriert wurde. Auch der Präsident der Narrenvereinigung Hegau Bodensee, Rainer Hespeler, dankte ihm „für die Narrenmesse der besonderen Art“, wie er sagte.

Der 23 Meter lange Jubiläumsbaum wurde schnell und sehr diszipliniert von den Holzern aus Reute gestellt. Das Wetter zeigte sich hierbei von seiner besten Seite und lockte nicht nur 1000 Hästräger, sondern mindestens noch einmal so viele Zuschauer nach Heudorf, um den großen Jubiläumsumzug mitzuerleben.
Hier gab es allerlei besondere Dinge zu bestaunen, denn die Rollizunft aus Welschingen mit ihrem 10er-Rad sorgte ebenso wie die Zimmerer Teufelsbrut mit ihrem Hexenkäfig und ihrem Höllenhund für viele gezückte Handys und Spaß am Wegesrand. Landvogt Christian Herz, zu deren Landschaft Nellenburg auch die Heuliecher gehören, feierte an beiden Tagen mit und wusste für die Besucher manche Geschichte und Namen zu den jeweiligen vorbeiziehenden Zünften zu erzählen.
Diese ganz persönliche Note wurde an vielen weiteren Details bei diesem Freundschaftstreffen deutlich: Liebevoll dekorierte Häuser, Dorfbrunnen, ein beleuchteter Selfiepoint für die Besucher und Narren, kleine in Heu eingebundene Gläser und frische Blumen in der Kaffeestube und Besenwirtschaften von Menschen im Dorf zeugten mitunter von den Talenten und dem Einsatz der Menschen für ihr Dorf.
Dank an die vielen Helfer im Dorf
Es war das „erste große Narrentreffen seit Bestehen des Vereins überhaupt“, wie ihr achter Präsident Norbert Roth berichtete. Er dankte allen Menschen, welche sich für dieses bisher einmalige Ereignis so vielfältig eingesetzt hatten.

Auch Eigeltingens Bürgermeister Alois Fritschi freute sich für seinen Ortsteil Heudorf, welcher der größte Ortsteil der Gemeinde Eigeltingen ist und mit diesem Festwochenende wieder einmal mehr gezeigt habe, wie wertvoll der Zusammenhalt in den Dörfern mit ihren Vereinen und Menschen ist. „Dies wissen wir sehr zu schätzen und spendieren deshalb die Straßenreinigung nach dem Fest“ so Fritschi.
Auch alle Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr waren zur Sicherung der Umzugswege und zur Lenkung der Besucherströme im Einsatz, ebenso die Helfer vor Ort aus der Gemeinde, welche gemeinsam mit DRK und Polizei zu jeder Zeit für die Sicherheit der Besucher in Rufbereitschaft waren.
Weitere Bilder vom Nachtumzug am Freitag gibt es hier und hier.