Die Sparkasse Engen-Gottmadingen schließt zum 1. August 2025 ihre Geschäftsstellen in Aach und Büsingen, das teilt das Unternehmen mit. Das sei das Ergebnis einer Entwicklung, die sich schon länger abgezeichnet hat, wie Sparkassen-Pressesprecher Oliver Rösner auf SÜDKURIER-Nachfrage schildert. Die Sparkasse hat aber nicht nur die Schließung der beiden Filialen beschlossen, sondern will auch zwei Geldautomaten im Hegau stilllegen.

„Die Entscheidung wurde nach einer umfangreichen Marktanalyse mit Unterstützung des Sparkassenverbandes vom Verwaltungsrat der Sparkasse in seiner letzten Sitzung getroffen“, so die Vorstandsvorsitzende Andrea Grusdas zu den geplanten Schließungen. Treibender Faktor sei das Kundenverhalten, das sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt habe.

Immer mehr findet online statt

Kleine Geschäftsstellen würden für persönliche Service- und Bargeldangelegenheiten immer weniger genutzt. „Indes nimmt die Nutzung des Online-Bankings weiter stark zu und bargeldlose Transaktionen finden immer größere Akzeptanz. Unsere Internetfiliale ist die am häufigsten besuchte Filiale der Sparkasse“, so Marktvorstand Bernhard Rendler.

Die Präsenz in der Fläche sei weiter von großer Bedeutung und mit acht Filialen sei die Sparkasse weiterhin überdurchschnittlich vor Ort präsent, so Andrea Grusdas. Die bisherigen Mitarbeiter in Aach und Büsingen ziehen in die Hauptstelle nach Engen sowie in die Geschäftsstelle Gailingen um, heißt es in der Mitteilung.

Auch die Sparkassen-Filiale in Büsingen wird zum 1. August geschlossen.
Auch die Sparkassen-Filiale in Büsingen wird zum 1. August geschlossen. | Bild: Sparkasse Engen-Gottmadingen

Wo Kunden stattdessen hin sollen

In Aach werde die Sparkasse in Kooperation mit der Volksbank einen Geldautomaten betreiben. Gegenüber vom Rathaus erhalten Sparkassen-Kunden gebührenfrei Bargeld.

Die Büsinger Kunden werden an die Sparkassen-Filiale in Gailingen verwiesen. „In die Filialen in den kleinen Orten kommen kaum noch Kunden“ und um den Automat in Büsingen zu befüllen, müsse das transportierte Geld jedes Mal beim Zoll angemeldet werden, so Rösner. Das sei sehr umständlich.

Sprengungen machen der Sparkasse Sorgen

Neben den Filialschließung wird die Sparkasse im Sommer außerdem zwei Geldautomaten stilllegen. Betroffen sind die Geräte am Lidl in Bietingen und bei Deichmann in Gottmadingen. Hier fehlt nicht etwa die Frequenz, sondern der Betrieb der Automaten ist der Sparkasse zu riskant und zu aufwendig. Die Sparkasse habe Sicherheitsbedenken aufgrund der zahlreichen Geldautomatensprengungen, die deutschlandweit für Aufsehen sorgen und die Kreditinstitute zu immer höheren, kostspieligen Sicherheitsstandards zwängen.

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In jüngster Zeit wurden aus denselben Gründen schon andernorts Geldautomaten entfernt, zum Beispiel auch im Edeka Holzky in Engen. Angriffe auf Geldautomaten sind nach wie vor ein großes Problem mit erheblichen Risiken für unbeteiligte Dritte sowie hohen Sach- und Vermögensschäden, heißt es in der Mitteilung. Bislang sei die Sparkasse Engen-Gottmadingen nicht von Automaten-Sprengungen betroffen gewesen. „Es ist aber einfach jeder Geldautomat gefährdet“, so Rösner.