Jeder konnte in vergangener Zeit die Fortschritte an der großen Baustelle, direkt an der Aacher Straße gelegen, mitverfolgen. Skepsis war zu Baubeginn auch dabei, denn die Wohnanlage würde ziemlich große Ausmaße haben, das war schnell klar. Doch mit den Baufortschritten wich die Skepsis der Bewunderung. Dass hier architektonisch Außergewöhnliches, ja Spektakuläres entstehen würde, kristallisierte sich bald heraus. Inzwischen ist der fünfgeschossige Gebäudekomplex fertiggestellt und die ersten Mieter werden zum 1. Juni ihre Wohnungen beziehen.
Stefan Andelfinger, Vorstandsvorsitzender der Baugenossenschaft Familienheim Bodensee (BFHB), erzählt die Entstehungsgeschichte dazu. Von Vorneherein sei geplant gewesen, diese Wohnanlage zum Eingangstor des mittelalterlichen Städtchens zu machen, ein schwungvoll-dynamisches Statement der Moderne, um damit das Engen von heute widerzuspiegeln. Er sei dem Gemeinderat von Engen und dem damaligen Bürgermeister Johannes Moser sehr dankbar dafür, dass man für neue Ideen offen gewesen sei und ihnen gestattet habe, diese große und architektonisch außergewöhnliche Wohnanlage auf diese Weise zu errichten. Die seit Jahren gepflegte vertrauensvolle, zielorientierte Zusammenarbeit, insbesondere mit dem Bauamt der Stadt, habe sich auch bei diesem Bauvorhaben nahtlos fortgesetzt. Es sei auch um Verdichtung gegangen, also die Innenstadtflächen besser zu nutzen und damit mehr Wohnraum zu schaffen, wie Stefan Andelfinger erläutert. „Vorher standen dort drei Häuser aus dem Jahr 1950 mit insgesamt knapp 900 Quadratmeter Wohnfläche, die wir mit dem Neubau auf insgesamt 3337 Quadratmeter annähernd vervierfacht haben.“ Dadurch liegt das Objekt auch sehr zentral, alles ist fußläufig erreichbar, einschließlich des nahegelegenen Bahnhofs.
Trotz der Ausmaße füge sich die Wohnanlage harmonisch in die Bebauung der Umgebung ein, wie Architekt Philipp Häfele vom zuständigen Architekturbüro Achim Sauer hervorhebt. Der Gebäudekomplex mit großem Innenhof flache deshalb auch nach hinten hin ab. Dem modernen Bedarf der arbeitenden Bevölkerung entsprechend sind die insgesamt 54 Wohnungen zwischen 60 und 100 Quadratmeter groß. „Alle Wohnungen weisen unseren hohen Ausbaustandard auf, hinzukommen komplette Einbauküchen und eine elektrische Schließanlage“, wie Florian Schellhammer, der technischer Leiter der BFHB, erläutert. Die Wohnungen haben Balkone, die über Laubengänge erschlossen und per Balkonschrank zum Nachbarn hin abgegrenzt sind. Im Erdgeschoss sowie in der Tiefgarage stehen insgesamt 63 Stellplätze zur Verfügung. Geheizt wird mit einer effizienten Pellet-Anlage in Verbindung mit einem Gasbrennwertgerät.
Wer mieten will, muss folgendes beachten: Erst nach beiderseitiger Zusage müssen Genossenschaftsanteile (beispielsweise bei einer Drei-Zimmer Wohnung ein Pflichtanteil = 160 Euro zuzüglich drei weiterer Anteile á 160 Euro) sowie drei Kaltmieten Kaution hinterlegt werden. Den neuen Genossenschaftsmitgliedern steht dann eine Bruttodividende von aktuell vier Prozent jährlich zu. Inzwischen sind schon zwei Drittel der Wohnungen vermietet.
Fakten zur BFHB: Im März 1950 unter dem Namen „Neue Heimat“ in Radolfzell gegründet, verfügt die Baugenossenschaft derzeit über 1405 Mieteinheiten. Das Credo lautet: Moderne, bezahlbare Wohnungen und Einfamilienhäuser für Familien, Singles und Senioren. Die BFHB ist in der gesamten Region westlicher Bodensee tätig (untern anderem in Markdorf, Engen, Singen, Radolfzell, Rielasingen, Allensbach, Konstanz, Insel Reichenau, Friedrichshafen, Überlingen, Pfullendorf, Hilzingen).
Informationen: Baugenossenschaft Eigenheim Bodensee, Neuer Wall 1, 78315 Radolfzell, Telefon 07732/9268-0, E-Mail info@bfhb.de oder im Internet auf www.familienheim-bodensee.de