Mit einer neuen Heizung im Keller des historischen Rathauses ist es nicht einfach getan. Wenn in öffentlichen Gebäuden heute eine Heizung erneuert wird, dann müssen nach aktueller Gesetzgebung gleichzeitig auch ernergetische Einsparpotentiale untersucht werden. Das wurden sie auch in Engen und Stadtbaumeister Matthias Distler stellte die Ergebnisse der Untersuchung jüngst im Technischen- und Umweltausschuss vor.

Gut 26 Prozent der benötigten Energie könnte eingespart werden

„Die Untersuchungen der Gebäude sind sehr komplex“, gab Distler gleich vorneweg mit Blick auf die 140 Seiten starke Expertise des Energieberaters zu verstehen. Tatsache ist, dass die alte Gasheizung nach 26 Jahre ausgedient hat. Sie versorgt nicht nur das Rathaus, sondern auch das Kämmerei-Gebäude und zwei anschließende Wohnhäuser in der Spendgasse. Die Untersuchung habe ergeben, so Distler, dass durch Sanierungsmaßnahmen gut 26 Prozent der benötigten Energie im Rathaus eingespart werden könnten. Dazu würden unter vielen anderen Punkten, der Austausch von Fenstern, Türen oder auch Beleuchtungsmitteln führen. Neben den Kosten, die dafür auf die Stadt zukämen, gibt es in Engen aber noch ein anderes Problem. Viele, der städtischen Verwaltungsgebäude sind denkmalgeschützt. Das Rathaus ist sogar ein Einzeldenkmal und untersteht damit besonderem Schutz. „Viele vorgeschlagene Maßnahmen sind sinnvoll“, resümierte Distler. Es sei aber sehr fraglich, ob sie vom Denkmalamt genehmigt würden. „Selbst die Fenster haben zum Teil historische Substanz“, da sei eine energetische Sanierung schwierig.

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Wohl Beschränkung auf das Notwendigste

Laut Untersuchung beliefen sich die Sanierungskosten auf 315.000 Euro im Rathaus. Auf 187.000 Euro davon, könnte es Förderungen geben. Was aus fiskalischer Sicht schwierig sei, sei aus Umwelt-Gesichtspunkten richtig, gab Distler zu bedenken. „Wir müssen jetzt mit der Heizungserneuerung überlegen, was man mitmachen kann“, gab Distler an die Ratsmitglieder weiter. Bernhard Maier (CDU) schlug wegen der relativ geringen Möglichkeiten im Rathaus vor, in anderen Bereichen mehr Einsparungen zu erreichen. Im Rathaus soll erst einmal nur das gemacht werden, was auch gemacht werden muss. Das ist in jedem Fall der Austausch des Gaskessels. Auch hier scheitert der Austausch gegen regenerative Heiztechnik laut Stadtbaumeister am Gebäude. „Aufgrund der Statik und der begrenzten Lagerkapazität kommt wohl nur wieder ein Gasbrennwertkessel in Frage“, gibt Distler auf SÜDKURIER-Nachfrage zu verstehen. Ob bis zur Umsetzung in den nächsten Jahren alternative Konzepte in Frage kämen, könne derzeit nicht abgeschätzt werden, so der Stadtbaumeister.