In der Babyklappe in Schwenningen wurde ein Neugeborenes abgelegt. Das teilt die ProKids-Stiftung mit. Stiftungsratsvorsitzender Joachim Spitz bestätigt dies in einer Pressemitteilung. Demnach wurde das Baby am Montagabend, 23. Juni, abgegeben. Ein Klingelsignal alarmierte die diensthabende Pflegefachkraft des Seniorenheims zwischen 20 und 22 Uhr.

Das siebte Kind in der Klappe

Der Junge ist das inzwischen siebte Kind seit 2010, das über die Klappe in die Obhut der Einrichtung gelangt ist. Laut Mitteilung haben Mitarbeiter des Franziskusheims, dort ist die Babyklappe angebracht, die Erstversorgung übernommen. Das Kind sei anschließend vom Roten Kreuz untersucht worden.

Joachim Spitz von der Pro-Kids-Stiftung und Nicole Kretzschmar, der Leiterin des St. Franziskusheims vor der Babyklappe am St. ...
Joachim Spitz von der Pro-Kids-Stiftung und Nicole Kretzschmar, der Leiterin des St. Franziskusheims vor der Babyklappe am St. Franziskusheim Schwenningen im September 2024. | Bild: Stadler, Eberhard

Junge liegt auf Intensivstation

„Dem Baby geht es gut“, berichtet Spitz auf Anfrage unserer Zeitung. „Es ist jetzt im Schwarzwald-Baar-Klinikum.“ Dort bleibe es noch einige Tage zur Beobachtung. „Die sind so süß dort“, freut sich Spitz. Und meint damit das Klinikpersonal.

Aufgrund der höheren Personaldichte sei das Neugeborene auf der Intensivstation unterkommen. Dort werde er von den Schwestern geherzt und rumgetragen, weiß der Vorsitzende von ProKids.

Nächster Schritt: Pflegefamilie

„Ich bin dankbar dafür, dass die Abläufe so gut funktioniert haben“, sagt Spitz. „Das Baby bekommt damit die Chance auf ein Leben.“ Im nächsten Schritt wird der Junge, der laut Spitz wohl auch am Montag zur Welt gekommen sein muss, in einer Pflegefamilie untergebracht. Die Mutter hat nun etwa acht Wochen Zeit, sich zu melden. Anschließend kommt der Junge in eine Adoptivfamilie.

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Etwa alle zwei Jahre ein Findelkind

„Im Schnitt wird alle zwei Jahre ein Baby in die Babyklappe gelegt“, so Spitz weiter. Das letzte Kind, ein Mädchen, war im April 2023 dort abgegeben worden.

Es ist die einzige Klappe im weiteren Umkreis, berichtet Spitz, die nächste befindet sich am Singener Krankenhaus. Außerdem gibt es im weiteren Umfeld Babyklappen in Friedrichshafen sowie in Stuttgart.

Spitz sieht in der Babyklappe nicht nur eine Chance für das Kind, auch für die Adoptivfamilien sei ein solches Kind ein wahrer Segen. „Es sind schon Familien auf mich zugekommen, die mir gedankt haben, weil sie dadurch die Chance auf eine Familie bekommen haben.“