Gailingen Der Gemeinderat will augenblicklich noch keine weiteren Neubaugrundstücke in die Vermarktung nehmen. Insgesamt stünden derzeit elf Grundstücke bereit. Zehn davon befinden sich im Neubaugebiet Erlenwies. Das Ortsparlament hatte im Jahr 2022 beschlossen diese Areale zurückzuhalten. Dies erfolgte insbesondere vor dem Hintergrund, dass der örtliche Bedarf an Bauplätzen für fünf Jahre aus dem Gebiet gedeckt werden sollte. Auch im Hinblick auf den anstehenden Kindergarten-Neubau, der augenblicklich mit Kosten von sechs Millionen Euro im Gespräch steht, schlug die Gemeinde vor, die zur Verfügung stehenden Erlenwies-Plätze in vier Tranchen bis zum Jahr 2027 zur Veräußerung auszuschreiben. Sie umfassen knapp sechstausend Quadratmeter. Bei dem bisherigen Quadratmeterpreis von 300 Euro – der sich, so das Stimmungsbild im Rat, wohl erhöhen wird, würden allein aus ihrem Verkauf knapp 1,8 Millionen Euro in die Gemeindekasse fließen.
Insbesondere Tobias Lehmann, Conni Wegner-Schmidt (beide FW) und Hannes Vehrke (SÖL) äußerten jedoch starke Zweifel ob bereits wieder Bedarf im Ort für Bauplätze bestehe. „Das ist jetzt einfach noch zu früh“, so Lehmann. Wegner-Schmidt befürchtete, dass dann im Fall mangelnder Gailinger Interessenten trotz der bestehenden Vergaberichtlinien, die von Vorteil für bereits in in der Hochrheingemeinde wohnende Interessenten sind, ein Teil der Plätze an Ortsfremde gehen würden.
Schlussendlich folgte das Gremium dem Vorschlag Vehrkes, diesen Tagesordnungspunkt so lange zu verschieben, bis man wisse, welche Förderung man aus dem Landessanierungsprogramm (LSP) für den Kindergarten–Neubau bekomme. „Dann wissen wir auch, ob wir das Geld aus Grundstücksverkäufen wirklich schon brauchen.“ Voraussichtlich wird dieser Zeitpunkt spätestens Ende Mai sein, wenn klar ist, ob Mittel aus dem Ausgleichsstock des Landes fließen. Den Bescheid aus dem LSP erwartet Bürgermeister Thomas Auer bereits in Kürze.