Nun ist es offiziell: Die neue Eichendorff-Realschule in Gottmadingen ist ihrer Funktion übergeben worden. Sechs Wochen nach Beginn des Schulbetriebs fand die feierliche Eröffnung im Festsaal des Neubaus statt. Dabei waren zahlreiche Gäste aus Kommunalpolitik, Wirtschaft und dem Schulleben. Und eine tragende Rolle nahmen mit ihren Vorführungen die Schüler ein. Die Rhythmus-Gruppe der Klasse 6a, das Eichendorff-Bläserensemble, die Step-Aerobic-Gruppe und die Schülerband traten auf – mit Nummern, die sie erst seit Beginn des laufenden Schuljahres einstudieren konnten, wie Schulleiterin Cosima Breitkopf am Rande der Veranstaltung erklärte. Auch die Jugendmusikschule Westlicher Hegau und die Lehrerband der Schule steuerten Auftritte zum unterhaltsamen Teil des Abends bei.

In seiner Ansprache zeichnete Bürgermeister Michael Klinger den langen Weg vom Baubeschluss durch den Gemeinderat bis zum fertigen Schulhaus nach – und gestand ein, dass er zu Beginn des Prozesses ein ähnlich flaues Gefühl gehabt haben dürfte wie die Gemeinderäte. Der Landespolitik dankte er zwar für etwa drei Millionen Euro Zuschuss, die zu dem fast 29 Millionen Euro teuren Projekt kamen – also etwa elf Prozent, verteilt auf mehrere Fördertöpfe. Er sagte aber auch: „Eine echte Schwerpunktsetzung bei der Bildung müsste anders aussehen.“ Die Schule kämpfe zudem mit einer Unterversorgung von vier Lehrerdeputaten. Nachdem nun die Gemeinde ein neues Schulhaus geliefert habe, lautete sein Appell ans Land, nun ebenfalls zu liefern, nämlich Lehrer.

Auf der Rednerliste fehlten Vertreter von Landespolitik und Schulbürokratie: „Es sollten Leute sprechen, die wirklich mit dem Schulbau zu tun hatte“, so Klinger nach dem Festakt. Als einziger Landtagsabgeordneter des Wahlkreises war Hans-Peter Storz (SPD) bei dem Abend dabei.
Schulleiterin Cosima Breitkopf zeigte sich in ihrer Ansprache stolz auf das neue Schulgebäude, auf die behindertengerechte Ausstattung, die „exklusive IT-Ausrüstung“, die Fachräume, Lernnischen und altersgerechten Räume für die 580 Schüler. Doch nicht nur für die Kinder sei die Schule ein „Palast“, wie es manche im Ort bezeichnen würden. Auch die Räume für die Lehrer und anderen Mitarbeiter lobte sie. Die frühere Schülersprecherin Larissa Willauer, die über Arbeitsgruppen ebenfalls über Jahre hinweg am Schulneubau beteiligt war, schloss ihre Ansprache mit einem Dank an alle Beteiligten, „dass die Schüler so ein tolles Schulhaus bekommen haben“.
Karin Sinnwell vom Architekturbüro Hotz Plus aus Freiburg lobte das Zusammenspiel aller Beteiligten. Sie brachte eine Kuckucksuhr als Präsent mit, von der sie nach eigenen Worten hoffe, dass ihr Ruf vielleicht bis Stuttgart schalle. Den Segen für das neue Schulhaus spendeten die Pfarrer Bernd Stockburger, evangelisch, und Jörg Waldvogel, katholisch. Vor dem eigentlichen Festakt konnten die Gäste das Schulhaus besichtigen. Die Feier fand unter strengem Schutz vor der Corona-Pandemie statt: Die Gäste mussten sowohl die 3 G-Regel einhalten als auch einen Selbsttest unmittelbar vor dem Zutritt absolvieren.

Am Wochenende ging es mit einem Tag der offenen noch weiter in der neuen Schule. Das ließen sich die Gottmadinger Bürger und viele Besucher aus angrenzenden Gemeinden nicht entgehen. Auch die Mensa bewährte sich als Cafeteria und Speisesaal und überall duftet es nach Kaffee, Kuchen, Waffeln, Crepes und Schokolade. Die Schüler freuten sich, dass sie endlich wieder mal Geld für ihre Klassenkassen verdienen konnten. Bürgermeister Klinger war erfreut, dass so viele der Einladung gefolgt sind und er bekam viel Lob für den gelungenen Schulneubau.

Ralph Slowig aus Gottmadingen war mit seiner Familie zur Besichtigung gekommen. Die älteste Tochter geht hier zur Schule und er findet, dass die Schule sehr schön und modern ist. Ihn begeistert, dass es keine Kanten gibt, alles ist rund und organisch. „Die Gemeinde Gottmadingen hat es richtig gemacht, die Schule ist ihr Geld wert“, sagte er.