Hilzingen Der Neubau des katholischen Kindergartens St. Elisabeth ist vorerst vom Tisch. Die Betreuungseinrichtung kann mit wenig finanziellem Renovierungsaufwand zumindest einige Jahre lang erst mal weiter betrieben werden. Ziemlich irritiert zeigte sich der FDP-Rat Sebastian Harder ob dieser neuen Fakten. Denn bislang wurde die Bausubstanz des sechzig Jahre alten Gebäudes als marode geschildert. Deswegen, und weil man davon ausging, weiteren Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen zu haben, hatte der Rat vor geraumer Zeit bereits einen Standort am westlichen Ortsrand für einen größeren Bau festgelegt. Aufgrund der prognostizierten Gemeindefinanzen war jedoch schnell klar, dass der Neubau vor 2027 nicht einmal angedacht werden darf.

Warum der Sanierungsaufwand jetzt fast zu vernachlässigen ist, wurde in der Sitzung nicht erklärt. Joachim Binder, Chef des gleichnamigen Architekturbüros in Volkertshausen, nannte rund 180.000 Euro, um den Kindergarten vorübergehend wieder auf Vordermann zu bringen. Die Hälfte der Summe entfällt auf die Anschaffung neuen Mobiliars – das jetzige ist so alt wie der Kindergarten.

Was sich seit der ausgedehnten Diskussion um einen Neubau tatsächlich verändert hat, sind die Bedarfe – die Spitze scheint überschritten zu sein. Wie überall in Deutschland gehen auch in Hilzingen gerade die Kinder- und Geburtenzahlen zurück. In Zukunft ist wohl mit einer geringeren Nachfrage zu rechnen. Zudem ist Hilzingen seit kurzem in der glücklichen Lage, den gesetzlichen Vorgaben genügen zu können und genügend Krippen- und Kindergartenplätze zur Verfügung stellen zu können – wenn auch nicht immer im Wunschkindergarten. Noch mehr Druck nimmt der Beschluss der Rats heraus, in Hilzingen einen Waldkindergarten schaffen zu wollen. So kann man jetzt auf einen Neubau von St. Elisabeth verzichten, doch die beengte Raumsituation dort bleibt.