Mitte Januar wird Pfarrer Thorsten Gompper die Kirchengemeinde Hohenstoffeln-Hilzingen mit Ziel Freiburg verlassen. Erzbischof Stephan Burger hat ihm die Leitung der Hauptabteilung 1 des Erzbischöflichen Ordinariats übertragen. Aus diesem Grund übernimmt Dekan Matthias Zimmermann zu seinen bisherigen Leitungsfunktionen in den Seelsorgeeinheiten Oberer Hegau, Tengen Bernhard von Baden und in Singen, dort zusammen mit Pfarrer Holger Cerff, auch die Leitung in Hohenstoffeln-Hilzingen. Allerdings im Hinblick auf die neue Groß-Pfarrei im Dekanat Hegau befristet nur bis 1. Januar 2026. Kann er das ohne Weiteres stemmen?

„Ja, das geht im Team mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Ich habe hier in Hilzingen so tolle Leute an meiner Seite, hier ist bereits ein hohes Engagement an qualifizierten Haupt- und Ehrenamtlichen vorhanden. Das gute Miteinander wird zum Tragen kommen und Energien freisetzen. Ich habe keine Bedenken,“ äußert sich Zimmermann zuversichtlich im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Die Kirchengemeinde ist nicht neu für ihn, war er doch mehr als drei Jahre als Pfarr-Administrator in den Hilzinger Ortsteilen Weiterdingen und Binningen tätig und an der Bildung der Seelsorgeeinheit maßgeblich beteiligt.

Beteiligte teilen sich die Aufgaben

Zimmermann wird dem Pfarrgemeinde- und Stiftungsrat vorstehen, strukturelle Entscheidung treffen und für die Rechtsgeschäfte der Kirchengemeinde zuständig sein. Den Bereich der Seelsorge übernehmen größtenteils Pfarrer Albert Striet und die Gemeindereferentin Simone Meisel. Pfarrer Striet wirkte vor seiner Weihe zum Priester im Jahre 2014 für 17 Jahre als Pastoralreferent und sieben Jahre als ständiger Diakon in den Erzdiözesen Bamberg und Köln. Nach seiner Vikarzeit war er drei Jahre lang als Pfarrer in Karlsruhe.

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„Als man sich für Pfarrer Striet als Verstärkung der Seelsorger im Dekanat Hegau entschied, kannten wir die Pläne des Erzbischofs mit Thorsten Gompper nicht. Nun hilft Pfarrer Striet uns, als Mitarbeiter des Dekanats die Vakanz in Hilzingen abzudecken,“ erklärt Zimmermann weiter. Pfarrer Albert Striet, der in Singen bei Pfarrer Holger Cerff wohnt, meint: „Ich war in meiner bisherigen beruflichen Laufbahn immer nah an Menschen dran. Auf die Gemeindemitglieder in Hohenstoffeln-Hilzingen zuzugehen, wird mir daher nicht schwerfallen.“

Die dritte im Bunde, die Gemeindereferentin Simone Meisel, kennt die Kirchengemeinde recht gut, denn sie ist seit 2007 in Hilzingen tätig. Für sie ist es ganz wichtig, dass die Zuständigkeiten klar geregelt sind. „Allerdings wird der Kommunikationsaufwand größer werden“, bemerkt sie.

Was sich für Gläubige konkret ändert

Für die Gemeindemitglieder wird sich Einiges ändern. Bisher war der Pfarrer letztendlich für alles zuständig. Nun wird eine Anlaufstelle benötigt, die den Gemeindemitgliedern hilft, den richtigen Ansprechpartner zu finden. Für Zimmermann, Striet und Meisel könnte diese Anlaufstelle das Pfarrsekretariat sein. „Das Sekretariat ist für mich die Verbindungszentrale, aber in seelsorgerischen Notfällen wird man auch ohne Sekretariat einen Seelsorger erreichen,“ ergänzt Zimmermann.

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Es wird deutlich, dass man mit dieser Personalentscheidung in Hilzingen schon mittendrin ist in der Kirchenentwicklung 2030. Zimmermann hofft, dass es durch die jetzige Lösung für die Kirchengemeinde Hohenstoffeln-Hilzingen einen sanfteren Übergang zur Großpfarrei Hegau ab 2026 gibt. Seine klaren Worte: „Es wird anders, aber wir bleiben katholische Kirche.“

Auch der scheidende Pfarrer Thorsten Gompper sieht die Kirchengemeinde mit dieser Lösung gut aufgestellt, gerade mit dem Hintergrund der vielen ehrenamtlich tätigen Menschen. „Es war für mich ein prägendes Erlebnis, als ich beim ersten Weihnachtsbrief feststellte, welch große Zahl an ehrenamtlich Mitarbeitenden die Kirchengemeinde hat.“ Gompper habe viel Herzblut in seine erste Pfarrstelle eingebracht. „Dadurch sind in den sechs Jahren viele Freundschaften gewachsen, ich werde die Menschen vermissen“, sagt er.

Fehlen werde ihm auch, was mit der Arbeit eines Seelsorgers eng verbunden ist: der tägliche Spannungsbogen von Freud bis Leid. „Gerne hätte ich noch die Sanierung und den Anbau beim Pfarrhaus Hilzingen bis zum Ende begleitet“, sagt Gompper.